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Comicfigur als UN-EhrenbotschafterinWonder Woman muss wieder gehen

Nach nur zwei Monaten zieht die UNO ihre Botschafterin für Frauenrechte und Gleichstellung zurück. Es hatte zu große öffentliche Proteste gegeben.

„Pin-Up“-Aussehen und Feminismus: ist das vereinbar? Foto: imago/ZUMA Press

New York dpa | Nach nur zwei Monaten im Amt ist die Superheldin Wonder Woman nicht mehr länger UN-Ehrenbotschafterin. Die Comicfigur hatte dort die gesellschaftliche Stärkung von Frauen und den Kampf um die Gleichberechtigung vertreten, aber auch Proteste ausgelöst. Die Vereinten Nationen hätten nun ihre Zusammenarbeit mit der Kunstfigur beendet, teilte der Comic-Verlag DC Entertainment dem Sender NBC am Montag mit.

Die Superheldin war erst im Oktober zu dem Amt ernannt worden. Ihre schnelle Absetzung folgt auf eine Petition, in der sich bis zum Wochenanfang fast 45.000 Menschen gegen die Wahl ausgesprochen hatten.

Die Figur sei nicht mit den feministischen Zielen der Rolle vereinbar, argumentierten die Autoren der Petition: „Die gegenwärtige Erscheinung der Figur ist die einer großbusigen weißen Frau mit unmöglichen Proportionen“, die einem „Pin-up-Girl“ ähnele.

Dennoch zeigte sich der Verlag zufrieden mit dem Einsatz der Superheldin. „Wonder Woman steht für Frieden, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Seit 75 Jahren hat sie viele motiviert und wird das auch noch lange nach dem Ende ihrer UN-Ehrenbotschafterrolle tun“, sagte Sprecherin Courtney Simmons.

Ein für 2017 geplanter Comic zur Stärkung von Frauen und Mädchen werde wie geplant erscheinen.

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2 Kommentare

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  • Für William M. Marston, den Psychologen, Comic-Fan, "Feministen" und bekennenden Bondage-Fan, soll Womder Woman der ultimative "Ausdruck unbewusster männlicher Wünsche" gewesen sein, "von einer Frau gebunden und gezähmt zu werden". Der geistige "Vater" Wonder Womans (der, gemeinsam mit seiner Ehefrau, zugleich der Liebhaber ihres lebendigen Vorbilds gewesen sein soll) hat nicht den Glauben an die Gleichberechtigung und die Begabung aller Menschen zur Vernunft als Basis des friedlichen Miteinanders angesehen, sondern die "Unterwerfung unter eine liebende Autorität". Überliefert ist von ihm der Ausspruch: "Das Geben an Andere, von ihnen kontrolliert zu werden, sich anderen Menschen zu fügen, kann ohne ein starkes erotisches Element unmöglich erfreulich sein."

     

    Ein echter Vater war der Mann - zum Glück - wohl nie. Seine Comic-Heldin jedenfalls war und ist ein Wesen von des Mannes Gnade, eine Person, die Steinzeit-Machos das gute Gefühl geben soll, Machtansprüche und Liebe seinen miteinander nicht nur vereinbar, sondern in Kombination sogar der Schlüssel zur Rettung der Welt. Die männlich dominierte US-Gesellschaft kauft ihm seine tröstliche Geschichte noch heute nur zu gerne ab. Und dass McCarthy Wonder Woman in den 1950-ern als Lesbe und jugendgefährdendes Element klassifiziert und für das Ende dieser Comics plädiert hat, macht die Sache auch nicht besser. Der Mann ist Psychopath gewesen und bescheuert, das aber macht sein "Opfer" längst noch nicht zu einer emanzipierten Frau.

     

    Nein, diese Figur ist wirklich nicht "mit den feministischen Zielen […] vereinbar". Das hat aber nichts mit ihrer Hautfarbe oder ihrem Busen zu tun. Wonder Woman hat einfach keinen friedlichen Alltag, den sie heldenhaft bewältigen könnte. Gerechtigkeit schafft auch sie nur mit Gewalt. Sie ist das Klischee eines besseren Mannes in einem sexy Frauenkörper. Was das mit Gleichberechtigung zu tun haben soll, müsste mir der Verlag erst noch erklären.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Ist Wonder Woman nicht gerade deswegen die ideale prominente Figur, um die Botschaft zu verbreiten?