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Comeback bei der VierschanzentourneeMartin Schmitt ist wieder da

Ein aufgemöbelter Martin Schmitt, Vierter der Schanzentournee, will nach einer WM-Medaille streben. "Ich bin noch kein Auslaufmodell", sagt der Weitenjäger.

Jetzt kann Martin Schmitt nach mageren Jahren wieder lächeln. Bild: ap

BISCHOFSHOFEN taz Verfolger zu sein, kann anstrengend sein und unzufrieden machen. Aber Martin Schmitt ist ein gut gelaunter Verfolger. Er ist Vierter geworden im Endklassement der Vierschanzentournee. Er gehört wieder zu den Besten der Branche. Und er ist "der erste Verfolger" (Cheftrainer Werner Schuster) des Spitzentrios, das die Tournee geprägt hat: Gesamtsieger Wolfgang Loitzl, der fünffache Saisonsieger Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer. Leichten Schrittes betrat Schmitt also am letzten Abend der Tournee nach getaner Arbeit die Bischofshofener Grundschule, wo das Pressezentrum eingerichtet war. Er lobte Loitzl für dessen Vorstellung: "Er hat sich in einen Zustand gebracht, in dem ihm alles gelingt." Für Schmitt gab es diesen Zustand auch einmal. Vor zehn Jahren feierte er Weltcupsiege und im Februar 1999 zwei von insgesamt vier WM-Titeln. Erst jetzt fand er, unter Anleitung des neuen Trainers, die Bestätigung, "dass ich noch kein Auslaufmodell bin".

Schuster brachte diese Tournee ebenso gut gelaunt zu Ende wie sein Vorflieger Schmitt. Er fühle, sagte er, eine "tiefe innere Zufriedenheit". An den nüchternen Zahlen gemessen, verlief die Tournee ein wenig schlechter als im Vorwinter. Egal. Schuster hat einen Stimmungsumschwung bewirkt, er vermittelt den Eindruck: Dieser vierte Platz Schmitts war nur der Anfang. Eine Medaille bei der WM im Februar im tschechischen Liberec ist kein unerreichbares Ziel mehr. "Wir sollten aber nicht zu blauäugig vorgehen", warnt freilich Schuster. Die Österreicher seien nach wie vor die mit Abstand beste Nation, gefolgt von den Finnen. Und nicht zu vergessen seien die Russen.

Das Jonglieren mit Stimmungen hat den 39 Jahre alten Schuster bei der Tournee als einen überzeugenden Coach erscheinen lassen - auch fürs Publikum, vor dem sich die sensiblen Springer nicht mehr verstecken. Gehörte früher die Klage über zu viel Druck von Medien und Zuschauern zum Standardrepertoire, wird nun oft vom Spaß am Sport gesprochen.

Einen Tag Pause nur hat sich das Team gegönnt nach der Tournee, dann ging es schon weiter nach Bad Mitterndorf zum Skifliegen. Es ist die Heimat von Tourneesieger Loitzl, der sich auf ein rot-weiß-rotes Schanzenfest freuen darf.

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