Clinton kritisiert Pfizer-Allergan-Deal: „US-Steuerzahler sind die Dummen“
Die Fusion zwischen den Pharmakonzernen stößt in der US-Politik auf scharfe Kritik – wegen der geplanten Verlagerung des Firmensitzes ins Ausland.
Die beiden favorisierten demokratischen Präsidentschaftsbewerber, Hillary Clinton und Bernie Sanders, kritisierten die offenkundige Steuervermeidungsstrategie. Clinton sagte, US-Steuerzahler würden dann „die Dummen sein“. Carson sprach von einer „Katastrophe“ für Amerikaner, die ohnehin schon hohe Medikamentenpreise zahlen müssten. Donald Trump von den Republikanern kritisierte die Pläne als „widerlich“.
Der Pfizer-Vorstandsvorsitzende Ian Reed wurde bei der Vorstellung des Übernahmeplans explizit von Journalisten gefragt, ob die Einsparung Hunderter von Millionen Dollar Steuern ein Hauptziel der Fusion sei. Reed sagte nur, die Pfizer-Geschäftsführung sei Aktionären und Patienten verpflichtet. Pfizer zahlte 2014 in den USA 3,1 Milliarden Dollar Steuern (2,9 Milliarden Euro). Bei den niedrigeren Unternehmenssteuersätzen in Irland wären es eine Milliarde Dollar weniger gewesen.
Pfizer stellt das Potenzmittel Viagra und den Cholesterinsenker Lipitor her. Allergan ist vor allem durch Medikamente wie Botox gegen Falten und Restasis gegen trockene Augen bekannt.
Sollten Aufsichtsbehörden und Aktionäre den Deal genehmigen, würde Pfizer an die Spitze der Weltpharmakonzerne zurückkehren. Den hat zur Zeit das schweizerische Unternehmen Novartis inne. Pfizer erzielte 2014 49,6 Milliarden Dollar Einnahmen, Allergan – selbst Ergebnis einer sogenannten Inversion zur Senkung von Steuerzahlungen – 13,1 Milliarden.
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