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■ ChronikVon der Besetzung zum Runden Tisch

21. November 1996: Aus Protest gegen die Schließung des Hafenkrankenhauses gründet sich die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“.

12. Dezember 1996: Der Aufsichtsrat des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) entscheidet, die Kiez-Klinik am 28. Februar 1997 zu schließen. Als Gründe werden erforderliche Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Mark angeführt. Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung soll durch eine Ambulanz irgendwo im Stadtteil gewährleistet bleiben.

24. Januar 1997: Die Station D wird geschlossen.

3. Februar 1997: Die Klinik wird von rund 100 Personen besetzt. Immer noch demonstrieren regelmäßig AnwohnerInnen.

4. Februar 1997: Die vollständige Schließung wird zurückgenommen: Die Ambulanz soll im Hafenkrankenhaus bleiben, über den Rest der Klinik soll an einem Runden Tisch verhandelt werden.

14. Februar 1997: Die letzte Patientin wird entlassen.

15. Februar 1997: Für eine halbe Stunde öffnet die Herbertstraße ihre Tore für DemonstrantInnen.

18. Februar 1997: Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) stellt die neuesten Pläne für das Krankenhaus vor: Auf dem Gelände sollen rund 200 Seniorenwohnungen gebaut werden. Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow (auch SPD) geht mit diesem Vorschlag an den Runden Tisch.

21. Februar 1997: Der Personalrat stimmt der Schließung des Krankenhauses zu. Im Gegenzug wird den rund 400 Beschäftigten Kündigungsschutz gewährt.

28. Februar 1997: Die erste Verhandlungsrunde am Runden Tisch „St. Pauli Forum“ findet statt. Resultat: Keine Ambulanz ohne Besetzungsstop.

1. März 1997: ÄrztInnen aus dem Stadtteil richten auf der Station D eine abendliche Notambulanz ein.

10. April 1997: In der zweiten Verhandlungsrunde wird vereinbart, die Besetzung zu beenden. Die Stadtentwicklungsbehörde mietet die Station D bis zum Ende des Jahres an, dort sollen Planungen für ein Gesundheitszentrum stattfinden.

24. April: Die reguläre Ambulanz wird eröffnet.

19. Juni 1997: Das Konzept für ein Gesundheitszentrum ist fertig – mit einer Krankenstation für Obdachlose, einer Speisenversorgung für sozial Schwache und einem sozialgeriatrischen Zentrum. Rund 20 Betten sind vorgesehen, doch die Finanzierung ist noch offen. aw

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