Christin im Sudan: Gegen Kaution wieder frei

Sie war zum Tode verurteilt und dann freigelassen worden. Doch bei der Ausreise aus dem Sudan wurde die Christin erneut festgenommen. Jetzt ist sie in der US-Botschaft.

Meriam Jahia Ibrahim Ischag mit ihrer Familie auf dem Weg in die US-Botschaft in Khartum. Bild: dpa

KHARTUM dpa | Die im Sudan der Todesstrafe entkommene Christin Meriam Jahia Ibrahim Ischag ist nach einer erneuten Festnahme wieder frei und nunmehr in der US-Botschaft in Khartum untergekommen. Das teilte ihr Anwalt Mohaned Mustafa Al-Nourin der Nacht zum Freitag in der sudanesischen Hauptstadt mit. Er habe Ischag, ihren Ehemann und ihre beiden Kinder persönlich zur US-Botschaft gebracht.

Das US-Außenministerium bestätigte, dass Ischag und ihre Familie in Sicherheit seien. Sie sei gegen Kaution freigekommen, die sudanesische Regierung habe inzwischen die weitere Sicherheit der Familie zugesagt, heißt es in einer vom State Department verbreiteten Erklärung.

Ischag war am Dienstag auf dem Flughafen von Khartum kurz vor ihrer Ausreise in die USA festgehalten und inhaftiert worden. Die Behörden hielten die kurzfristig von der südsudanesischen und der amerikanischen Botschaft ausgestellten Dokumente offenbar für ungültig.

Ischag habe die Nacht mit ihrer Familie auf einer Polizeistation verbracht, fügte der Anwalt hinzu. Er rechne damit, dass die Frau bald auf Kaution freikomme, hieß es.

Die christlich erzogene Tochter eines Muslims und einer Christin war Mitte Mai wegen Gotteslästerung und Glaubensabtrünnigkeit (Apostasie) zum Tode verurteilt worden. Sie hatte sich geweigert, sich dem Islam zuzuwenden. Ihr Ehemann, ein US-Staatsbürger, ist ebenfalls Christ. Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Am Montag hatte ein Berufungsgericht das Urteil aufgehoben und die Freilassung der Frau angeordnet.

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