Verfolgte christliche Sudanesin: Meriam wieder in Haft

Am Montag wurde das Todesurteil gegen die Sudanesin Meriam Ibrahim aufgehoben. Nun ist sie erneut festgesetzt worden. Weil sie das Land verlassen wollte.

Wieder in der Zentrale der berüchtigten sudanesischen Staatssicherheit: Meriam Yahia Ibrahim Ishag. Bild: dpa

KHARTUM afp/taz | Die christliche Sudanesin Meriam Yahia Ibrahim Ishag, deren weltweit kritisierte Verhaftung und Verurteilung zum Tode wegen Apostasie am Montag aufgehoben worden war, sitzt wieder in Haft. Wie aus Kreisen der Familie verlautete, wurde die 27-jährige am Dienstag zusammen mit ihrem Ehemann, ein US-Bürger sudanesischer Herkunft, am Flughafen der Hauptstadt Khartum festgenommen.

Die beiden wollten offenbar Sudan verlassen. Sie wurden am späten Vormittag gestoppt und in die Zentrale der berüchtigten sudanesischen Staatssicherheit gebracht. Das Schicksal ihrer beiden Kinder, darunter eine erst vor vier Wochen im Gefängnis geborene Tochter, war zunächst nicht bekannt.

Meriam Yahia Ibrahim Ishag war am 15. Mai zum Tode durch den Strang verurteilt worden, weil sie einen Christen geheiratet hatte und die sudanesischen Richter sie als Muslimin werteten. Im sudanesischen Recht gilt eine religiöse Mischehe als Ehebruch.

Sie selbst hatte sich vergeblich mit dem Hinweis verteidigt, ihre christliche Mutter habe sie in Abwesenheit ihres muslimischen Vaters als Christin erzogen. Das Urteil wurde nach weltweiten Protesten am Montag von einem Berufungsgericht aufgehoben. DJ

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