piwik no script img

Cholera im Jemen51 Tote in zwei Wochen

In diesem Zeitraum sind in dem Bürgerkriegsland mehr als 2.700 Krankheitsfälle festgestellt worden, sagt die WHO. Die Epidemie war im Oktober 2016 ausgebrochen.

Ein Baby erhält eine Cholera-Impfung Foto: dpa

Sanaa dpa | Im Jemen sind nach UN-Angaben innerhalb von zwei Wochen 51 Menschen an Cholera gestorben. In diesem Zeitraum seien in dem Bürgerkriegsland mehr als 2.700 Krankheitsfälle festgestellt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mit. In der Hauptstadt Sanaa seien zehn Zentren zur sogenannten oralen Rehydrationstherapie eröffnet worden, bei der dem Körper wichtige Flüssigkeiten und Salze zugeführt werden. Die Epidemie war im Jemen mangels sauberen Trinkwassers im Oktober 2016 ausgebrochen.

„Wir sind sehr besorgt über das Wiederauftreten der Cholera über einige Gebiete im Jemen in den vergangenen Wochen“, sagte Nevio Zagaria, WHO-Vertreter im Jemen. „Die Bemühungen müssen jetzt verstärkt werden, um den Ausbruch einzudämmen und einen dramatischen Anstieg von Fällen der Durchfallerkrankung zu vermeiden.“

Nach mehr als zwei Jahren Bürgerkrieg kann das Gesundheitssystem des Jemen die Bedürfnisse der Menschen nur noch schwer bewältigen. Trink- und Abwasserleitungen funktionieren teils nicht mehr und tragen zur Cholera-Epidemie bei, da Erreger leichter ins Wasser geraten und sich bei heißem Wetter und starkem Regen schneller verbreiten.

Rund 7,6 Millionen Menschen leben im Jemen laut WHO in Gebieten, die einem hohen Risiko einer Cholera-Übertragung ausgesetzt sind.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Entsetzliche Nachrichten.

    Marasme Ernährungszustände und totale Unhygiene führen zu Cholera.

    Wir in Europa sprechen manches Mal - wenn wir unzufrieden sind - von der Wahl zwischen Pest und Cholera.