Cholera-Epidemie im Jemen: Über 1.700 Todesopfer
Seit Ausbruch der Epidemie haben sich mehr als 320.000 Menschen angesteckt. Laut UN wurden bislang nur ein Drittel an zugesagten Hilfsgeldern gezahlt.
Der Konflikt im Jemen gewinnt nach Angaben des UN-Sondergesandten für das Land täglich an Stärke. Terrorgruppen breiteten sich aus, 14 Millionen Menschen bräuchten dringend Lebensmittel und es gebe die schlimmste Cholera-Epidemie in der Welt, sagte Ismail Ould Cheikh Ahmed am Mittwoch.
Das Gesundheitssystem des Landes sei „praktisch zusammengebrochen“, sagte der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Stephen O'Brien, am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat in New York. Von den zugesagten Hilfsgeldern anderer Länder seien zudem bislang nur rund ein Drittel auch wirklich ausgezahlt worden – 688 Millionen von 2,1 Milliarden Dollar. Zur Bekämpfung der Cholera seien eigentlich noch einmal zusätzlich 250 Millionen Dollar notwendig, davon seien erst 47 Millionen eingegangen.
Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. Die Weltgesundheitsorganisation berichtete im vergangenen Oktober von ersten Cholera-Fällen. In den vergangenen Monaten verbreitete sich die Krankheit rasant. Viele Menschen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel.
Im Jemen herrscht seit drei Jahren Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Eine sunnitische Allianz unter Führung Saudi-Arabiens fliegt Luftangriffe gegen die Rebellen.
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