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China gestaltet Hongkongs Zukunft

■ Zukünftiger Gouverneur ernannt

Hongkong (dpa) – Der chinesische Reeder Tung Chee Hwa wird der erste Regierungschef Hongkongs nach der Rückgabe der britischen Kronkolonie an China am 1. Juli 1997. Für den 59jährigen Tung stimmten am Mittwoch 320 der 400 Mitglieder eines von der Volksrepublik China kontrollierten Auswahlkomitees. Tungs Rivalen, der frühere höchste Richter Hongkongs, Yang Ti Liang, und der Geschäftsmann Peter Woo, erzielten 42 beziehungsweise 36 Stimmen. Zwei Stimmen waren ungültig. Die Wahl, bei der der chinesische Außenminister Qian Qichen den Vorsitz hatte, fand in einer mit Fahnen und Emblemen der Volksrepublik China geschmückten Hongkonger Ausstellungshalle statt.

Die Abstimmung war von teilweise handgreiflichen Demonstrationen vor dem abgesperrten Konferenzgebäude überschattet. Ein starkes Polizeiaufgebot hinderte rund 200 Demonstranten daran, in die Ausstellungshalle einzudringen, und trug einige von der Straße. Die Demonstranten, Anhänger der demokratischen Parteien und Gruppen Hongkongs, trugen eine Nachbildung eines chinesischen Grabes, die den Tod der Hongkonger Demokratie symbolisieren sollte. 29 Demonstranten, darunter einige Abgeordnete des Hongkonger Legislativrates, wurden vorübergehend festgenommen. Die Vertreter der größten Partei Hongkongs, der Demokratischen Partei, bezeichneten das Wahlverfahren, bei dem die Bevölkerung ausgeschlossen war, als Farce und „faulen Zauber“.

Chinas Regierung würdigte die Ernennung des Reeders zum ersten chinesischen Regierungschef nach 150 Jahren britischer Kolonialherrschaft als „Anfang von Hongkongs wahrer Demokratie“. Tung sagte, er sei „sehr glücklich und aufgeregt“. Die Parteien Hongkongs forderte er auf, politischen Dissens zu vermeiden. „Ich hoffe, daß in diesem historischen Augenblick alle zusammenstehen und nicht auf ihren eigenen Ansichten bestehen.“

„Das Portrait“ Seite 11

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