: Check vom Verfassungsschutz
Seit Einführung der Regelanfrage für Einbürgerungswillige gab es 2.300 Auskünfte des Landesamts. In drei Fällen wurden Symphatisanten von PDS oder Milli Görüs gemeldet
Seit der Einführung der so genannten Regelanfrage hat das Bremer Ausländeramt Auskünfte über alle 2.300 Einbürgerungswillige beim Landesamt für Verfassungsschutz (VS) eingeholt. Das war gestern Thema in der Innendeputation. In drei Fällen gaben die Verfassungsschützer Meldung, dass die Antragssteller Unterstützer von PDS oder der islamischen Glaubensgemeinschaft Milli Görüs sind. Beide Organisationen werden vom VS überwacht. Während nach der Regelanfrage ein Ersuchen abgelehnt wurde, wird derzeit in zwei Fällen geprüft. Die Bremer Grünen wollen indessen die nach dem 11. September 2001 eingeführte Anfrage wieder abschaffen. „Das werden wir in unser Wahlprogramm reinnehmen“, sagte der Innenpolitiker Matthias Güldner. „Erstens ist die Anfrage diskriminierend, zweitens eine gigantische Ressourcenverschwendung“. Der Check durch den VS würde zu viel Personal binden und zu wenig Ergebnisse zeigen. Schon kurz nach ihrer Einführung hatte der Ausländerausschuss kritisiert, dass die Regelanfrage den langwierigen Einbürgerungsprozess weiter verlängern würde. ksc
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen