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Charlotte Köhler Mitarbeiter der WocheHeiko Maas

Karikatur: Elias Hauck

My Außenminister is cooler than yours: Heiko Maas meldet sich via Twitter aus der Arktis. Mit New-York-Basecap, Ray-Ban-Sonnenbrille und ernster Miene postet er von da, wo’s mal richtig kalt war. Gemeinsam mit Einheimischen reist Maas durch den Norden Kanadas, um sich von den erschreckenden Folgen des Klimawandels selbst ein Bild zu machen.

Zuletzt wurde der SPD-Mann hart kritisiert: „Unter ihm ist die Außen- zur Aussitzpolitik geworden“, sagte der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin. Sogar von Parteikollegen ist indirekte Kritik zu vernehmen. Und auch die Medien lassen kaum ein gutes Haar an dem Minister: In einem ntv-Kommentar wird Maas ein „bemerkenswertes Maß an Passivität und Ideen­losigkeit“ in der Außenpolitik zugeschrieben. Er sei besonders gut darin, Sorgen zu haben und diese zu äußern, nur an der Sache mit dem Anpacken und Machen hapere es noch.

Jetzt schaltet Maas mit seinem Twitter-Post immerhin medial einen Gang höher. Den Fokus in Sachen Klimakonsequenz legt er auf die menschlichen Bewohner der Arktis, die schon jetzt mit den Folgen der Erderwärmung zu kämpfen haben. Und er streicht die Relevanz der Umwelt für die Weltsicherheit heraus: Wenn die eislose Arktis zum neuen Handelsweg werde, könnte das schwerwiegende Folgen haben, warnt er.

Im ntv-Exklusivinterview direkt aus der Arktis (vielleicht Maas’ Reaktion auf den bösen Kommentar?) spricht er über das Erlebte: „Wenn man hier ist, kann man nur mit der Botschaft zurückfahren: Es ist 5 vor 12. Wir müssen etwas dagegen tun, was hier passiert.“ Das ist doch mal ein Wort. Auch auf Twitter appelliert er für Veränderung: „Wir alle sind in der Verantwortung zu handeln. Das schulden wir gerade auch den Generationen, die nach uns kommen.“

Megacool: Maas spricht Greta Thunberg und der von ihr initiierten Klimabewegung sein Lob aus und gesteht ein, dass die jugendlichen Aktivisten ihn und seine Bundestagskollegen in Sachen Klimawandel wachgerüttelt haben.

Natürlich, die Arktis war für die deutsche Politik schon vorher ein beliebtes Reiseziel: 2007 begaben sich Angela Merkel und Sigmar Gabriel, zu der Zeit Umweltminister, ins nicht mehr so ewige Eis. Aber vielleicht wird’s ja dieses Mal was mit der Klimawende. Maas jedenfalls ist gewillt, das auch in seiner außenpolitischen Relevanz zu thematisieren.

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