Champions League: Mönchengladbach ohne Glück
Der VfL Wolfsburg feiert einen gediegenen Auftakt vor heimischer Kulisse. Mönchengladbach scheint derweil jedes Selbstvertrauen verloren zu haben.
Damit hat Wolfsburg den ersten Schritt in Richtung Minimalziel Achtelfinale gemacht und sich vor der schweren Aufgabe beim englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United und Bastian Schweinsteiger in zwei Wochen eine gute Ausgangsposition verschafft.
Großen Anteil am Startsieg in der Königsklasse hatte vor der enttäuschenden Kulisse von nur 20.126 Zuschauern insbesondere Draxler. Im Gegensatz zu seinem Debüt am Wochenende in Ingolstadt (0:0) zeigte der Club-Rekordeinkauf auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld sein Potenzial, was mit dem Führungstor in der 40. Minute auch belohnt wurde.
„Der Sieg steht über allem. Wir wollen die Gruppenphase überstehen“, sagte Draxler nach seiner starken Leistung: „Ich habe mich neben Max sehr wohlgefühlt. Darauf kann man aufbauen.“ Trainer Hecking fand lobende Worte für seinen Schützling: „Er war sehr präsent und hatte viele gute Ideen. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.“
Zufrieden war auch Manager Klaus Allofs. „Das war ein sehr guter Auftakt. Diese Spiele muss man gewinnen. Wir haben es sicher schon brillanter hinbekommen, aber heute zählte nur das Ergebnis“, sagte Allofs.
Gruppe A:
Paris St. Germain – Malmö FF 2:0 (1:0)
Real Madrid – Schachtjor Donezk 4:0 (1:0)
Gruppe B:
VfL Wolfsburg – ZSKA Moskau 1:0 (1:0)
PSV Eindhoven – Manchester United 2:1 (1:1)
Gruppe C:
Galatasaray Istanbul – Atlético Madrid 0:2 (0:2)
Benfica Lissabon – FK Astana 2:0 (0:0)
Gruppe D:
Manchester City – Juventus Turin 1:2 (0:0)
FC Sevilla – Bor. Mönchengladbach 3:0 (0:0)
Borussia Mönchengladbach rutscht derweil immer tiefer in die Krise. Der sieglose Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga verlor auch sein Auftaktspiel in der Champions League und kassierte damit die fünfte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander. Beim ersten Auftritt in der europäischen Königsklasse seit 37 Jahren unterlagen die Gladbacher dem FC Sevilla am Dienstag mit 0:3 (0:0).
Die Spanier konnten es sich sogar leisten, einen ihrer drei Foulstrafstöße zu verschießen. Vor 42.000 Zuschauern trafen nach der Pause der Franzose Kévin Gameiro (47. Minute) und der Argentinier Éver Banega (66.) für den Europa-League-Sieger von 2014 und 2015 vom Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Ukrainer Jewgen Konopljanka machte die auch in der Höhe verdiente Niederlage der Gäste noch bitterer (84.).
„Wir strotzen heute nicht vor Selbstvertrauen, aber das müssen wir uns holen“, forderte Sportdirektor Max Eberl. „Es geht weiter! Das wir hier nicht in einen Offensivrausch verfallen, war uns klar.“ André Hahn war die Enttäuschung anzusehen. „Wir waren froh, dass die Null zur Pause stand – so wollten wir auch in die zweite Halbzeit gehen. Aber das ist uns nicht gelungen“, sagte der Gladbacher.
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