Champions League Bayern München: Geduldsspiel erfolgreich absolviert
Erwartungsgemäß gewinnt FC Bayern München zu Hause gegen den FC Valencia. Probleme gab es aber trotzdem – mit der Konzentration.
MÜNCHEN dpa | Bastian Schweinsteiger hat sich als Gewinner in der Champions League zurückgemeldet. Exakt vier Monate nach seinem Elfmeter-Fehlschuss im Final-Drama gegen Chelsea war der Fußball-Nationalspieler am Mittwoch beim 2:1 (1:0) gegen einen unbequemen FC Valencia nicht nur wegen seines Führungstores (38. Minute) Mann des Abends beim FC Bayern München.
Der nicht minder starke Toni Kroos rundete den Erfolg vor 68 000 Zuschauern mit einem Schuss in den Torwinkel ab (76.). Erst in der Nachspielzeit gelang Ex-Bundesligaprofi Nelson Valdez das Anschlusstor. Einen höheren Erfolg vergab Mario Mandzukic, der mit einem Foulelfmeter an Torhüter Diego Alves scheiterte (90.+2). Bei den Gästen erhielt Adli Rami für das vorausgegangene Foul an Arjen Robben die Gelb-Rote Karte.
Nach den Erfolgen in DFB-Pokal und Bundesliga setzte der deutsche Rekordmeister damit seine Erfolgsserie in der Königsklasse fort, wo am 2. Oktober BATE Borissow in Weißrussland als nächster Gegner in der Vorrundengruppe F wartet.
Unkonzentriertes Spiel
Von einem „Geduldsspiel“ sprach Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der mit dem späten Gegentreffer aber gar nicht einverstanden war. „So ein Spiel muss man bis zum Ende konzentriert spielen, das haben wir heute nicht getan“, tadelte er. „Ein Sieg gegen den ärgsten Konkurrenten in unserer Gruppe, das ist ein guter Start“, bemerkte Philipp Lahm, monierte aber: „Wir hätten früher das 2:0 machen müssen.“
40 Millionen-Euro-Mann Javier Martinez deutete bei seinem Debüt in der Anfangsformation seine Klasse an und forderte im defensiven Mittelfeld viele Bälle. „Nicht nur mit Schweinsteiger hat das Zusammenspiel heute schon gut geklappt, sondern mit der ganzen Mannschaft“, sagte der Spanier, der bei seiner Auswechslung nach 69 Minuten mit viel Beifall verabschiedet wurde.
Übertroffen wurde Martinez von Schweinsteiger, für den der Führungstreffer auch eine ganz persönliche Genugtuung war. Der Elfmeter-Fehlschütze vom 19. Mai gewann durch sein erstes Königsklassen-Tor seit zwei Jahren deutlich an Selbstbewusstsein.
Unangenehmer Gegener für Spitzenmannschaften
In der Neuauflage des Königsklassen-Endspiels von 2001 boten die Spanier eine kompakte Defensive auf, die den Bayern lange Zeit nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten eröffnete. Erst nach gut einer Viertelstunde übernahmen die Hausherren dank ihrer Präsenz im Mittelfeld deutlich das Kommando. Doch mehr als einen Distanzschuss von Kroos (19.), den Valencia-Schlussmann Diego Alves mit beiden Fäusten parierte, ließ die Hintermannschaft der Gäste nicht zu.
Valencia bestätigte in dieser Phase seinen Ruf als unangenehmer Gegner für Spitzenmannschaften. Offensiv lieferten Roberto Soldado und Co. allerdings erst nach der Halbzeit einige Kostproben ihres Könnens. In der Schlussphase der ersten 45 Minuten erhöhten die Bayern den Druck und gingen nach einem Konter hochverdient in Führung durch Schweinsteiger, der eine Kombination über Franck Ribéry und Robben mit präzisem Schuss in die lange Ecke abschloss.
Mit heftigen Protesten der Fans gegen den türkischen Schiedsrichter Aydinus begann die zweite Halbzeit. Der Referee hatte ein Foul von Daniel Parejo an Kroos im Strafraum nicht als elfmeterwürdig erachtet (52.). Sechs Minuten später verhinderte Diego Alves das 2:0, als er einen Kroos-Schuss mit Mühe über die Latte lenkte. 14 Minuten vor dem Ende nahm wiederum Kroos Maß und jagte den Ball zur Entscheidung ins Valencia-Tor.
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