CSU auf Facebook: I like Seehofer!

Horst Seehofer hat "unzählige" Freunde bei Facebook, an seinen letzten Post kann er sich aber nicht erinnern. Andere CSUler haben nicht mal eine E-Mail-Adresse.

Etwas mehr als 3.800 Fans kann Horst Seehofer verzeichnen. Zum Vergleich: Cem Özdemir hat über 18.000. Bild: facebook

Georg Schmid, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, ist jetzt auch auf Facebook. Einen eigenen Account hat er nicht. Aber immerhin: Wer will, kann seine Seite "liken". Darum geht es ja schließlich. Dass die Menschen den Politiker mögen – und dann auch gleich wählen.

Das tun aber vor allem die jungen Wähler in Bayern nicht so, wie sie das aus Sicht der CSU sollten. Bei der letzten Landtagswahl verlor die Partei insbesondere jedoch bei den Wählern unter 40 stark an Zustimmung. Bei der nächsten Wahl soll sich das nun ändern.

Expertise kam von der Vorsitzenden der Jungen Union, Katrin Albsteiger. Die Partei hatte sie zu ihrer Klausurtagung nach Wildbad Kreuth eingeladen, um sich nach den Wünschen der Jugend zu erkundigen. Und siehe da: Es liegt am falschen Image. Als "alt und verstaubt" werde die Partei in der Bevölkerung wahrgenommen, so Albsteiger – zu Unrecht natürlich. Deshalb müsse man in Zukunft ein bisschen an der Kommunikation drehen und der Lebenswelt der Jugendlichen mehr Respekt entgegenbringen.

Also dem Internet. Wichtig sei aber, mahnte Albsteiger, dass man seinen Facebook-Account selbst verwalte, um authentisch zu sein. Wie weit es damit her ist, zeigt die Nachfrage beim Ministerpräsidenten. "Herr Seehofer, wie viele Freunde haben sie auf Facebook?" Seehofer: "Unzählige." – "Und wann haben sie zum letzten Mal etwas gepostet?" – "Ach, fragen sie das doch meinen Assistenten, der macht das für mich."

Trotzdem ist Seehofer einigen Parteikollegen meilenweit voraus. Gefragt, wie die neue Onlinestrategie denn nun konkret aussehen solle, antwortet der Fraktionsvorsitzende Georg Schmid: "Jetzt müssen wir erst Mal zusehen, dass wir alle per E-Mail erreichbar sind." Das sei zwar bei den meisten, aber noch nicht bei allen Abgeordneten der Fall.

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