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CDU entdeckt ihr Herz für Kinder

Trotz laufender Ausschreibung: CDU-Mitte will umstrittene Verlagerung des „Kinderglücks“ wieder rückgängig machen. Auch die GAL macht Kehrtwende

Das Jugendamt des Bezirks Mitte drückt auf‘s Tempo: Bereits heute erscheint im Amtlichen Anzeiger eine Ausschreibung für eine neue Trägerschaft des Hauses der Jugend (HdJ) St. Pauli (Bei der Schilleroper 15), in dem nach Willen der Verwaltung auch das Jugendzentrum „Kiz“, eine Mütterberatungsstelle und der offene Hort „Kinderglück“ untergebracht werden sollen. Innerhalb nur eines Monats sollen Interessenten an der Trägerschaft ein schlüssiges Konzept vorlegen.

Doch die Auschreibung hat zwei Kinken: Zum einen, so erfuhr der GAL-Bezirkspolitiker Ingolf Goritz im Sanierungsbeirat, wurde vom Jugendamt schon im November ein Träger ausgeguckt, der die HdJ-Leitung künftig übernehmen soll. Die Ausschreibung könnte so zur Farce werden.

Brisanter noch: Für die Verlagerung des Kinderglücks in das abgewirtschaftete Haus der Jugend (HdJ) gibt es im Bezirk Mitte keine parlamentarische Mehrheit mehr. CDU und GAL wollen die beschlossene Verlagerung des Kinderhorts von der ruhigen Beckstraße hin zur Schilleroper noch zu Fall bringen. Denn der Umzug würde bedeuten, dass die heute ihre Freizeit im Kinderglück verbringenden, zum Teil erst fünfjährigen Kinder die achtspurigen Ausläufer der Stresemannstraße in Höhe des Neuen Pferdemarkts täglich überqueren müssten.

So kündigte der CDU-Bezirksabgeordnete Peter Herkenrath an, seine Fraktion werde am 18. Januar einen Antrag „zum selbstständigen Erhalt der Einrichtung Kinderglück“ am heutigen Standort in die Bezirksversammlung einbringen. Zudem klagt Herkenrath darüber, dass die Verwaltung den Zusammenschluss der Einrichtungen am 6. Dezember per Tischvorlage im Jugendhilfeausschuss durchpeitschte, obwohl ihr die Pläne „bereits Wochen vorher“ bekannt gewesen seien. Dass schon im November mit potenziellen neuen Trägern der Einrichtung gesprochen wurde, ist für ihn ein weiteres Indiz dafür, „dass wir im Jugendhilfeausschuss bewusst erst spät informiert oder gar getäuscht worden sind“.

Auch die GAL, die im Jugendhilfeausschuss noch für die Zusammenlegung der Einrichtungen im HdJ-Gebäude votierte, bereitet eine Kehrtwende vor. „Wir suchen Einsparungsmöglichkeiten, die die Verlegung des Kinderglücks überflüssig machen“, verrät der GAL-Fraktionsvize Michael Osterburg. Die Ergebnisse werde die GAL dem Jugendhilfeausschuss am 31. Januar präsentieren – mit dem Ziel, den umstrittenen Umzug des Kinderhorts doch noch zu verhindern. Marco Carini

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