CDU-Hinterbänkler und Griechenland: An den Strand mit der Union
CDU-Abgeordnete wollen einen Zuschuss für Griechenland-Urlauber durchsetzen. Wer Quittungen vorlegen kann, soll bis zu 500 Euro kriegen.
BERLIN/WIESBADEN afp/dpa | Deutsche Griechenland-Urlauber sollen nach dem Willen von Bundestagsabgeordneten der CDU unter bestimmten Voraussetzungen einen Reisekosten-Zuschuss von bis zu 500 Euro vom deutschen Staat erhalten. Wie die Bild-Zeitung am Mittwoch berichtete, wollen die beiden Parlamentarier Rüdiger Kruse und Axel Fischer mit ihrer Idee die griechische Wirtschaft unterstützen und dem südeuropäischen Staat mehr Steuereinnahmen verschaffen.
Die CDU-Politiker regen demnach an, dass sich alle Bundesbürger, die in den kommenden drei Jahren nach Griechenland reisen, Ausgaben bis maximal 500 Euro vom Finanzamt erstatten lassen können. Bedingung soll sein, dass sie entsprechende Belege für einen ordnungsgemäßen Geldfluss vorweisen können.
So dürften Rechnungen etwa für Hotelübernachtungen nicht in bar bezahlt worden sein, sondern nur per Kreditkarte oder Abbuchung vom Girokonto. Auch müsse der griechische Unternehmer eine Steuernummer haben, um sicherzugehen, dass er die Einkünfte versteuere.
„So setzen wir einen klaren Anreiz zur Steuerehrlichkeit. Der Griechenland-Gutschein ist ein guter Anstoß, um das System von unten zu verändern“, sagte Kruse. Fischer betonte: „Von dem Programm hätte jeder Deutsche etwas.“
Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch anlässlich der Tourismusbörse ITB in Berlin berichtete, sind die Deutschen im vergangenen Jahr so häufig ins Ausland geflogen wie noch nie zuvor. 81,6 Millionen Passagiere starteten von deutschen Flughäfen auf eine Auslandsreise.
Beliebtestes Ziel blieben mit 7,2 Millionen die Mittelmeer-Inseln, wo insbesondere die griechischen Urlaubsorte zulegen konnten: Hier stieg das Passagieraufkommen aus Deutschland um fast 20 Prozent auf knapp 1,4 Millionen. Auch zum griechischen Festland waren deutlich mehr Passagiere unterwegs.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Neue israelische Angriffe auf Damaskus