Bundeswehreinsatz in Syrien: US-Bitte von Merkel abgelehnt
US-Verteidigungsminister Ashton Carter hat ein größeres militärisches Engagement der Deutschen in Syrien gefordert. Kanzlerin Angela Merkel möchte das nicht.

Ein Tank-Airbus und mehrere Tornados sind von Deutschland zum türkischen Stützpunkt Incirlik verlegt worden. Foto: dpa
BERLIN reuters | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat US-Forderungen nach einem stärkeren militärischen Engagement Deutschlands im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS zurückgewiesen. „Ich glaube, dass Deutschland seinen Teil leistet und dass wir jetzt nicht über neue Fragen sprechen müssen in diesem Zusammenhang in diesen Tagen“, sagte Merkel am Sonntagabend in einem ZDF-Interview.
Der Spiegel hatte berichtet, US-Verteidigungsminister Ashton Carter habe vergangene Woche um weitere Unterstützung der Bundeswehr über den bisher beschlossenen Militäreinsatz hinaus gebeten. Eine konkrete Wunschliste enthalte der Brief an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen aber nicht. Das Schreiben sei in ähnlicher Form offenbar an mehrere Partner gegangen.
Am Donnerstag waren die ersten deutschen Tornado-Aufklärungsjets und ein Tankflugzeug zum türkischen Stützpunkt Incirlik verlegt worden. Der Tank-Airbus soll von dort aus ab kommender Woche die ersten Einsätze fliegen. Die Tornados werden dagegen erst im Januar zu ersten Aufklärungsmissionen starten.
Zudem begleitet eine deutsche Fregatte den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ als Geleitschutz auf dem Weg in den Persischen Golf.
Leser*innenkommentare
Dorian Müller
Die USA kann sich ja später noch mal melden, wenn sie auch eine Millionen Flüchtlinge aus den von ihr mitverursachten Bürgerkriegen in Syreien, Irak und Afghanistan aufgenommen hat, statt wie bisher wenige Hundert.
Dennis Krause
Bravo. Eine richtige und richtige Entscheidung.