Bundeswehr in Afghanistan: Nach zwei Bier ist Schluss
Die Bundeswehr greift durch: Die Soldaten in Afghanistan müssen ihren Alkoholkonsum einschränken. Zuletzt hatte es einige Vorfälle gegeben.
BERLIN dpa | Die Führung der Bundeswehr-Truppe in Afghanistan hat die Gangart gegen Alkoholmissbrauch unter den deutschen Soldaten verschärft. In diesem Jahr seien bereits 17 Disziplinarmaßnahmen vom Verweis bis zur Geldbuße verhängt und 14 Soldaten wegen Trunkenheit nach Deutschland zurückgeschickt worden, erklärte am Dienstag das Einsatzführungsführungskommando in Potsdam.
Es bestätigte damit einen entsprechenden Spiegel-Online-Bericht. Kommandeur Jörg Vollmer habe die Führungskräfte angewiesen, stärker auf das Einhalten der strengen Regeln in der Lagerordnung zu achten. Danach dürfen die Soldaten nicht mehr als zwei kleine Dosen Bier, einen halben Liter Weizenbier oder ein Glas Wein am Abend trinken.
In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Vorfälle gegeben, bei denen Alkohol im Spiel war. Anfang Juni tötete sich ein Soldat unter Alkoholeinfluss selbst. Laut Spiegel Online soll er zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben.
Bei einem Soldaten, der im Lager ungewollt seine Waffe abfeuerte und das Bett eines darin liegenden Kameraden getroffenen hatte, schloss die Bundeswehr ausdrücklich nicht aus, dass er angetrunken war. Das Einsatzführungskommando sprach von „Einzelfällen“. „Wir können nicht auf ein Alkoholproblem schließen“, sagte ein Sprecher.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tesla kaufen? No way!
Den Oligarchen ausbremsen
Debatte im Bundestag
Merz braucht Nachhilfe – von Merkel
Rüstungskonzerne in Krisenzeiten
Extreme Gewinne abschöpfen
Antwort auf 551 Fragen zu NGOs
Nimm das, Union
Parteitag der Grünen Berlin
Abrechnung mit dem Rechtskurs der Bundes-Grünen
+++ Einigung zu Finanzpaket +++
Grüne holen 100 Milliarden für Klima raus – doch es gibt Kritik