Bundesliga Sonntagsspiele: Braunschweig und Bremen enttäuscht
Eintracht Braunschweig verliert gegen Stuttgart im siebten Spiel zum sechsten mal. Bei Werder Bremen ist man nach dem 3:3 gegen Nürnberg frustriert.
BRAUNSCHWEIG dpa | Eintracht Braunschweig bleibt der trostlose Punktelieferant der Fußball-Bundesliga. Das überforderte Tabellen-Schlusslicht mühte sich am Sonntagabend zum Abschluss des 7. Spieltags lange Zeit redlich, am Ende musste sich der Aufsteiger vor heimischer Kulisse aber mit 0:4 (0:1) dem effizient agierenden VfB Stuttgart geschlagen geben.
In einem mäßigen Spiel vor 22.760 Zuschauern sorgte Stuttgarts Torjäger Vedad Ibisevic in der 40. Minute für die Führung. Alexandru Maxim (50.), Ibrahima Traoré (75.) und der eingewechselte Martin Harnik (86.) waren nach der Pause zur Stelle. Der VfB kletterte in der Tabelle auf den sechsten Platz mit zehn Punkten, Braunschweig bleibt mit einem mickrigen Punkt Letzter.
Dabei war Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht nach dem ersten und bislang einzigen Zähler im Heimspiel vor zwei Wochen gegen Nürnberg die Dreipunkte-Mission mit Offensivpower angegangen. Der Aufsteiger präsentierte sich von Beginn an mit drei nominellen Angreifern engagiert, den ersten Saisonsieg endlich zu schaffen. Immer wieder luchsten die Manndecker den VfB-Offensivkräften den Ball ab. Nur im Spielaufbau haperte es erneut.
Dabei bekleckerte sich der Gegner aus dem Schwabenland nach seinem Pokal-Aus in Freiburg unter der Woche auch nicht mit Ruhm. Das erste Tor fiel nach einem von Maxim, den Ibisevic mit dem Kopf ins Tor verlängerte. Nach dem 2:0 wirkten die bis dahin kämpfenden Braunschweiger konsterniert. Chancen auf einen Anschlusstreffer und ihr viertes Saisontor im siebten Spiel blieben Mangelware. Stattdessen wäre die Niederlage noch höher ausgefallen, wenn die zuvor so effizienten Stuttgarter ihre Gelegenheiten noch alle genutzt hätten.
Turbulentes Spiel in Bremen
Am Nachmittag herrschte für kurze Zeit eine Stimmung wie zu den berühmten Bremer Europapokaltagen. Werder spielte offensiv, schoss Tore und begeisterte seine Fans. Nach dem Ende eines turbulenten Bundesliga-Spiels mussten Trainer Robin Dutt und Sportdirektor Thomas Eichin aber wieder etwas kleinlaut um Geduld bitten. „Das gehört zu einem Lernprozess dazu“, sagte Dutt nach dem 3:3 (2:1) gegen den engagierten, aber in dieser Saison weiter sieglosen 1. FC Nürnberg. Die zuvor noch euphorisierten Zuschauer schlichen derweil mit hängenden Köpfen aus dem Weserstadion.
Leichtfertig hatte Werder den möglichen Sprung auf den fünften Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga verschenkt. Eljero Elia (34./66. Minute) mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren für Werder und Berkay Dabanli (8.) per Eigentor sorgten für scheinbar beruhigende 2:0- und 3:2-Vorsprünge der Bremer. Hiroshi Kiyotake (44.), Josip Drmic (53.) und Adam Hlousek (70.) trafen vor 40.048 Zuschauern zum letztlich verdienten Nürnberger Punktgewinn.
Die Bremer sind nach dem siebten Spieltag mit zehn Punkten nun Siebter. Nürnberg kletterte mit seinem fünften Remis der Spielzeit vom Relegationsrang auf Platz 15. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut, da haben wir zwei Tore hergegeben. In der zweiten Halbzeit waren wir besser. Ohne den Sonntagsschuss gehen wir als Sieger vom Platz“, sagte FCN-Coach Michael Wiesinger.
Eichin beschwor wie Dutt eine Entwicklung zum Guten. „Diese Galligkeit, die wir bis zum 2:0 hatten, müssen wir weiterführen. Ich bin enttäuscht, aber die Mannschaft hat auch eine Entwicklung gemacht und es ist kein Beinbruch. Wir sind noch in einem Lernprozess.“ Elia, erstmals seit 3356 Minuten oder fast drei Jahren wieder als Torschütze erfolgreich, monierte: „Nach dem 2:0 haben wir aufgehört Fußball zu spielen. Dann passiert so was. Das ist schade“, sagte Elia dem TV-Sender Sky.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!