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Bürgerkrieg in SyrienTote nach Luftangriff in Raka

Bei einer Explosion in der syrischen Provinz Raka werden Dutzende Menschen getötet oder verletzt. Auch im Rest des Landes wird weiter gekämpft.

Eine zerstörte Schule in der syrischen Metropole Aleppo. Bild: dapd

BEIRUT/Damaskus afp/rtr/dpa | Bei einer Explosion in der nordsyrischen Provinz Raka sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden.Die Angaben der Agenturen schwanken zwischen 30 Toten und 25 Schweverletzten und insgesamt 110 Betroffenen.

Die Explosion habe sich an einer Tankstelle im Dorf Ain Issa infolge eines Luftangriffs ereignet, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit. Die Zahl der Opfer sei so hoch gewesen, weil dies die einzige Tankstelle in dem Gebiet gewesen sei, in der noch Benzin zu haben war, berichteten Regime-Gegner. Sie liegt in der Nähe eines Grenzpostens, der diese Woche von den Aufständischen überrannt worden war.

In dem seit Mitte März 2011 währenden Konflikt zwischen Aufständischen und den Truppen von Staatschef Baschar al-Assad wurden laut der Beobachtungsstelle bislang mehr als 29.000 Menschen getötet.

Auch am Donnerstag gab es nach Angaben der Opposition und des Staatsfernsehens landesweit Kämpfe. Die Vereinten Nationen wollen nach Angaben von Generalsekretär Ban Ki Moon in naher Zukunft einen neuen Friedensplan für Syrien vorlegen.

Waffenlieferungen per Flugzeug und LKW

Derweil unterstützt der Iran Syrien in großem Umfang mit Waffen und Soldaten beim Versuch, den Volksaufstand niederzuschlagen. Dem Geheimdienstbericht eines westlichen Staates zufolge, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, finden die Transporte auf dem Luftweg in zivilen Flugzeugen über den Irak statt.

Beinahe täglich würden Dutzende Tonnen Waffen nach Syrien geflogen. Bewaffnet würden sowohl die syrischen Regierungstruppen wie auch regimetreue Milizen. Auch auf dem Landweg über den Irak gelangen große Mengen Waffen und Munition nach Syrien.

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3 Kommentare

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  • HS
    Hari Seldon

    Bitte, wie war es mit Oberst Klein nach dem Luftangriff auf Tanklaster in Afghanistan (mit wievielen Todesopfer?)? Wurde er nicht zufälligerweise zum General befördert? Bitte, wie war es mit den getöteten Frauen in Afghanistan letzte Woche (US-Drohnen)?

     

    Hat jemand Beweise für den Luftangriff? Waren zufälligerweise nicht die Rebellen in Hula? Eine Tankstelle kann auch ohne Luftangriff ziemlich einfach gesprengt werden.

  • T
    toddi

    "Volksaufstand" ??? Luftangriff? Und wie viele der Toten waren Syrer? Das ganze ausländische Gesocks ist nicht einmal durch die Haager Landkriegsordnung "abgesichert". Eigentlich wäre es auch schade wenn die islamistischen Revolutionsterroristen später noch Gelegenheit bekämen in Algerien, Dagestan usw. zu zündeln. Auch tut es Libyen gut wenn die von dort "delegierten" Mörder bestenfalls mit den Füßen voran in den ehemaligen Staat Libyen zurückkehren würden. Hier mal einiges zu den angeblichen Vertretern des syrischen Volkes, der FREMDENLEGION SAUDI ARABIENS/FSA Zitat: "Die syrische Regierungsarmee hat in Aleppo, der zweitgrößten Stadt von Syrien, mindestens 100 afghanische Söldner getötet. Wie die Nachrichtenagentur SANA am Donnerstag meldet, wurde die Kampfoperation im Stadtbezirk Bustan al-Kasr durchgeführt.Der staatliche Fernsehsender Suriya berichtete über die Gefangenname von Mitgliedern der extremistischen Gruppierung „Jabhat al-Nusra“ in Aleppo. Unter den Gefangenen sollen sich ein jemenitischer Staatsbürger, zwei Saudi-Araber, zwei Afghanen und ein gebürtiger Katarier befinden.

    Wie die unabhängige syrische Zeitung „Al-Watan“ zuvor schrieb, sind rund 75 Prozent der Extremisten, die auf der Seite der so genannten Freien Syrischen Armee (FSA) kämpfen, Jihad-Anhänger aus arabischen und anderen Ländern.

    Die syrischen Behörden hatten ganz am Anfang der Krise erklärt, das Land stehe einer internationalen Verschwörung gegenüber. Die syrischen regierungstreuen Massenmedien bezeichnen die FSA-Mitglieder nicht anders als „terroristische Söldner“.

    Auch aus westlichen Informationsquellen ist zu entnehmen, dass sich Jihad-Anhänger unter den Angehörigen der syrischen bewaffneten Opposition befinden. So meldet AP am Donnerstag unter Berufung auf das britische analytische Zentrum Quilliam Foundation, dass in Syrien 1200 bis 1500 ausländische Kämpfer im Einsatz sind."

    (Volks)aufstand gegen Ausländische Okkupationskräfte trifft es da wohl genauer... ein Angebot für Menschen die sich ihre eigene Meinung bilden wollen – die Position der „anderen Seite“ ist in den „freien“ Medien glaube ich hinreichend dokumentiert ;-) …

  • S
    seppu

    Der Geheimdienst ist so geheim, dass nicht einmal veröffentlicht werden darf, in welchem westlichen Land er beheimatet ist.

    Andere Zeitungen berichteten schon vor Wochen, dass die USA erheblichen Druck auf die irakische Regierung ausüben, die iranischen Flugzeuge zur Landung im Irak zu zwingen. Gemeldet wurde auch, dass der IRAK NICHT über eine Luftwaffe verfügt.

    Wenn daraus mal nicht wieder die Begründung für eine NATO-kontrollierte Flugverbotszone gebastelt wird.....