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Bürgerkrieg in Sri LankaSchwere Kämpfe an sechs Fronten

Der Krieg in Sri Lanka zwischen Militär und den Tamil Tigers eskaliert. Katholischer Bischof fordert Schutzzonen für Zivilisten.

Rebellen versuchen gewaltsam zu verhindern, dass Regierungstruppen in die von den Tamilen kontrollierte Wanni-Region vorrücken. Bild: reuters

NEU-DELHI epd/taz Wegen der anhaltenden Gefechte zwischen Armee und Rebellen in Sri Lanka hat die katholische Kirche Friedenszonen für Zivilisten gefordert. Der Bischof von Mannar, Rayappu Joseph, richtete einen entsprechenden Appell an die Regierung in Colombo, wie die Asiatische Menschenrechtskommission am Freitag berichtete. Friedenszonen seien überlebensnotwendig für tausende Zivilisten, die im umkämpften Norden auf der Flucht seien.

Die Flüchtlinge befinden sich laut Joseph in einer bedrohlichen Lage. Viele hielten sich ohne ausreichend Nahrung und Medikamente an Straßenrändern auf, wo sie keinerlei Schutz vor Bomben oder Artilleriefeuer hätten. Andere seien in Wälder geflüchtet. In Sri Lanka sind rund zwei Drittel der 20 Millionen Einwohner Buddhisten. Katholiken machen etwa sechs Prozent aus. Die gesamte Wanni-Region im Norden mit etwa 400.000 Einwohnern, die bislang von den tamilischen Rebellen (Befreiungstiger von Tamil Eelam/LTTE) kontrolliert wurde, ist Kriegsgebiet.

Anfang der Woche haben die Mitarbeiter von UN-Organisationen und anderen internationalen Hilfswerken das Gebiet auf Anweisung der Regierung verlassen. Im Norden sind die Streitkräfte auf dem Vormarsch und ziehen die Kreise um das LTTE-Zentrum Kilinochchi immer enger. Militärsprecher Udaya Nanayakkara sprach am Freitag von 62 getöteten Rebellen und 8 gefallenen Soldaten. Die LTTE-nahe Website "TamilNet" bezifferte hingegen die Verluste der Armee mit 25 getöteten Soldaten. Insgesamt toben die Gefechte an sechs Fronten, eingeschlossen das nördliche Seegebiet.

Alle in der Hauptstadt Colombo lebenden Tamilen sind inzwischen aufgefordert worden, sich behördlich registrieren zu lassen - "aus Sicherheitsgründen", wie es hieß. Der ethnisch-soziale Konflikt zwischen der tamilischen Minderheit und der singhalesischen Mehrheit in Sri Lanka eskalierte im Jahre 1983 zur bewaffneten Auseinandersetzung. In dem Bürgerkrieg starben bisher mehr als 70.000 Menschen. Im Sommer 2007 eroberten die Streitkräfte die von der LTTE kontrollierte Ostprovinz. Im Frühjahr 2008 kündigte Colombo offiziell den Waffenstillstand von 2002 auf, der ohnehin brüchig war. Präsident Mahinda Rajapakse verkündete, die LTTE bis Jahresende besiegen zu wollen.

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