Brüderle über Betreuungsgeld: FDP wird Herdprämie wohl mittragen
FDP-Fraktionschef Brüderle lässt durchblicken, dass das Betreuungsgeld an seiner Partei nicht scheitern werde. Es soll aber „etwas Vernünftiges“ hineinverhandelt werden.
BERLIN dpa | Die FDP wird das von der Union geforderte Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, mittragen. Fraktionschef Rainer Brüderle versicherte am Mittwoch in Berlin: „Wir verhalten uns vertragstreu. Das ist vereinbart. (...) Es wird von unserer Seite eingehalten werden.“ Er betonte: „Ich bin sicher, dass wir bis Weihnachten alle Probleme gelöst haben werden.“
Die FDP versuche nun aber noch, mit einer Bildungskomponente „etwas Vernünftiges“ hineinzuverhandeln, sagte Brüderle. Die FDP möchte das Betreuungsgeld mit einem sogenannten Bildungssparen verknüpfen.
Danach könnte das Geld direkt auf ein Konto überwiesen werden, das später zur Ausbildung oder Studium der Kinder eingesetzt werden soll. Brüderle wies darauf hin dass eine solche Regelung im Bundesrat zustimmungspflichtig wäre.
Daher müsste ein solche Leistung in einem eigenen Gesetz geregelt werden. Ob das Betreuungsgeld wie geplant am 1. Januar 2013 ausgezahlt werden könne, müsse im Koalitionsausschuss Anfang November geklärt werden, sagte Brüderle. Gegen eine Verzögerung hätte er nichts: „Ich würde darüber nicht weinen.“
Leser*innenkommentare
gina54
Gast
"Herdprämie" - wie dumm ist das denn?
Ernst Lehmann
Gast
Das Wort Herdprämie ist frauen- und menschenfeindlich, reduziert es doch die Erziehungsleistung von Müttern und Vätern allain auf den Aspekt der Nahrungszubereitung. Sie suggeriert auch, dass für das Kindeswohl hauptsächlich die Nahrungszuführ ausreichend ist.
Leider hat sich taz wie auch die Grünen von ihrer Gründergeneration entfernt, die nicht die vollständige Kommerzialisierung und Ausbeutung des Manschen als alleinigen Wert im Sinn hatte. So heisst es im Bonner Parteiprogramm der Grünen noch:
"Die Mütter oder Väter, die sich aus erzieherischer Verantwortung überwiegend ihren Kindern widmen, gegebenenfalls unter Verzicht auf die Ausübung ihres Berufes, leisten eine Arbeit von größter gesellschaftlicher Bedeutung. Damit die spätere Entwicklung des Kindes ungestört verlaufen kann, sollte in den ersten Jahren möglichst kein Wechsel der Bezugspersonen stattfinden. Darum fordern wir entsprechende Angebote hauswirtschaftlicher und pädagogischer Ausbildung und ein Erziehungsgehalt"