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Bombenexplosion in NigeriaMehr als 30 Tote

In der Stadt Yola ist ein Sprengsatz detoniert. Yola war in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Anschlägen von Boko Haram.

Erst im Oktober gab es mehr als 60 Tote bei einem Anschlag auf eine Moschee in Nigeria.

Kaduna afp | Bei einer Bombenexplosion in der Stadt Yola im Nordosten Nigerias sind am Dienstagabend mehr als 30 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Die Bombe sei am Abend inmitten einer Menschenmenge hochgegangen, sagte ein örtlicher Vertreter des Roten Kreuzes, Aliyu Maikano. Nach seinen Angaben wurden 31 Menschen getötet und 32 weitere verletzt. Der örtliche Koordinator des nationalen Rettungsdienstes, Sa‘ad Bello, sprach von 32 Toten und rund 80 Verletzten.

Laut Maikano befinden sich an dem Anschlagsort ein Viehmarkt, eine Moschee und ein Restaurant. Nach Angaben eines Anwohners war die Bombe kurz nach dem Abendgebet hochgegangen, als die Menschen aus der Moschee kamen und nach draußen zum Essen gingen. Rettungswagen brachten Opfer in Krankenhäuser. Der Anschlagsort wurde abgeriegelt. Helfer suchten im Dunkeln nach möglichen weiteren Verletzten.

Yola war in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Anschlägen der Islamistengruppe Boko Haram, und auch der Anschlag vom Dienstag deutete auf eine Tat dieser Gruppe hin. Erst am Freitag hatte der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari in Yola ein Flüchtlingslager besucht und Soldaten für ihren Kampf gegen die Aufständischen ausgezeichnet. Bei dem Besuch sagte der Staatschef, die Sicherheitskräfte seien auf gutem Wege, Boko Haram zu besiegen.

Der Anschlag vom Dienstag war der erste in Nigeria in diesem Monat, was darauf hindeutet, dass die Strategie des Militärs im Kampf gegen Boko Haram tatsächlich aufgeht. In den vergangenen Monaten hatten die Sicherheitsbehörden des westafrikanischen Landes mehrere Erfolge gegen Boko Haram gemeldet. Sie drängten die Islamistengruppe aus mehreren Gebieten zurück und zerstörten Ausbildungslager. Außerdem wurden hunderte Gefangene befreit.

Die Gefahr bleibt

Dennoch bleibt die Gefahr von Anschlägen groß: Am Montag hatten die Behörden angegeben, einen schweren Anschlag in der Großstadt Maiduguri vereitelt und eine Bombenwerkstatt entdeckt zu haben.

Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Der Konflikt weitete sich mittlerweile auch auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger aus.

Laut dem am Dienstag veröffentlichten Weltterrorismusindex wurden im vergangenen Jahr durch Anschläge von Boko Haram mehr Menschen getötet als durch jede andere Extremistengruppe weltweit.

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