Blaumachen: Niedersachsen will Farbwechsel bei der Polizei
Marine statt Förstergrün
Auch Niedersachsens Polizei könnte bald gänzlich blaumachen – und die leidigen förstergrünen Jacketts gegen fesche wasserblaue Uniformen austauschen. „Wenn die Innenminister-Konferenz (IMK) das so beschließt, werden wir uns nicht dagegen sträuben“, sagte gestern ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover. Wichtig sei allein, „dass das Erscheinungsbild in Deutschland einheitlich bleibt“.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte mit seinem Uniform-Vorstoß am Samstag aber noch weit größeres im Sinn: Eine europaweit einheitliche Farbe für die Polizisten aller Länder. Und die sei in meisten Mitgliedsstaaten der EU nun mal mehrheitlich blau statt grün gefärbt.
Aber noch ist Niedersachsen nicht unter die Blauen gegangen: Bislang sei noch nichts entschieden, betonte der Sprecher in Hannover ob der Schily‘schen Farbmetaphorik. Denn erst kürzlich hatte sich die IMK darauf geeinigt, am Jägergrün festhalten zu wollen.
Schützenhilfe bekommt Schily jedenfalls vom Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Niedersachsen, Bernhard Witthaut. „Die jetzige Uniform ist nicht mehr zeitgemäß“, betonte er. So wurden unter Beamten die beigen Hosen gerne als „Kartoffelsäcke“ verspottet. Nach 25 Jahren habe sich der Geschmack vieler Menschen geändert, so Witthaut weiter: „Alle wünschen sich das schicke Blau. Wir sind auf dem Weg nach Europa.“
Mit der neuen blauen Kleidugn ließen sich auch gleich noch ein paar weitere Mängel in den Polizeiklamotten ausbügeln, erinnert die GdP: Bedienderfreundliche Pistolentaschen und „ästhetische“ Hemdentaschen. taz/dpa
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