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Bisheriger Ost-BeauftragterMarco Wanderwitz zieht sich aus Politik zurück

Der CDU-Abgeordnete will bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr kandidieren. Er müsse sich und seine Familie „körperlich und seelisch“ schützen.

Bedroht von Rechtsextremen: Der bisherige Ost-Beauftragte der Bundesregierung Marco Wanderwitz, hier 2021 bei einem Pressetermin Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin dpa | Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz tritt bei der Neuwahl des Bundestages im Februar nicht mehr an. Der 49-Jährige begründete dies im Gespräch mit der Chemnitzer Freien Presse mit zunehmenden Anfeindungen gegen sich. „Ich muss meine Familie und mich körperlich und seelisch schützen“, sagte der CDU-Politiker.

„Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden. Wir haben es als Zivilgesellschaft nicht geschafft, den Abgeordneten den Rücken zu stärken“, beklagte Wanderwitz. Hass und Bedrohungen gehörten zum politischen Klima, seit die AfD in die Parlamente eingezogen sei.

Wanderwitz ist seit 2002 Teil des Parlaments. In der vergangenen Legislaturperiode war er zeitweilig Ostbeauftragter der Bundesregierung. Wanderwitz gehörte zuletzt zu den Initiatoren, die ein AfD-Verbotsverfahren befürworten. Mehr als 100 Unterschriften aus verschiedenen Fraktionen sammelte die Gruppe und reichte sie vergangene Woche beim Bundestagspräsidium ein. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte Wanderwitz seinen Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II an den AfD-Kandidaten Mike Moncsek verloren, zog aber über die Landesliste in den Bundestag ein.

„Ich werde kommendes Jahr 50. Das ist ein guter Zeitpunkt, an dem ich selbstbestimmt noch einmal etwas Neues anfangen kann. Darauf freue ich mich“, sagte Rechtsanwalt Wanderwitz der Zeitung. Was er nach seinem Abgang aus der Politik plane, darüber wolle er allerdings nicht sprechen, das sei jetzt Privatsache.

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7 Kommentare

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  • Schade, dass immer mehr Leute mit Haltung das Handtuch werfen. Es bräuchte eher mehr von ihrer Sorte, statt langsam die Hoffnung zu verlieren. Eine Mehrheit lehnt den Rechtsextremismus ab, hält aber aus Angst oder Parteitaktik nicht zusammen. Die Weckrufe wurden schon einmal nicht gehört, was mir wiederum Angst macht.

  • Ich wünsche der Familie Wanderwitz ein ruhiges, geborgenes und liebevolles Leben.

  • Letztlich konsequent, bei den Mehrheiten in seinem Landesverband. Die wollen das alles nicht mehr so klar benennen, wie der Abgeordnete Wanderwitz es immer getan hat. Bedenklich finde ich, dass der Rechtsstaat die rechten Übergriffe nicht wirksam bekämpft, dass wird auch für die verbliebenen demokratischen Aktivisten vor Ort Konsequenzen haben. Man müsste nicht die AfD verbieten, wenn an der Stelle konsequenter gearbeitet würde.

  • Bei aller persönlichen Wertschätzung für die Arbeit von Herrn Wanderwitz aber er wäre niemals erneut nominiert worden. Für die Ost-CDU ist er für den Wahlkampf ungefähr so hilfreich wie Herr Stegner für die SPD.

    • @Šarru-kīnu:

      Naja, nominiert vielleicht schon, aber sein Wahlkreis wurde ja umgestaltet und er (oder eine andere CDU-Person) hat kaum eine Chance, diesen gegen die AfD zu gewinnen. Hat ja 2021 schon nicht mehr funktioniert, leider. Zudem hat man ihm einen aussichtslosen Listenplatz gegeben.



      Beim Vergleich mit Stegner wurde ich noch bedenken, dass Stegner möglicherweise (je nachdem, wie sehr das BSW in den kommenden Monate rechtsblinkt) ein paar Leute aus dem Wagenknecht-Lager abholen könnte. Wanderwitz hingegen aktiviert niemanden für die CDU, wie Sie schon andeuten.

    • @Šarru-kīnu:

      Es gibt genug sächsische CDU-Wähler*innen, die Herrn Wanderwitz schätzen. Nicht alle sind AfD nah, wie Sie unterstellen, aber leider auch aus seiner Sicht zu zu viele, was die mangelnde Unterstützung und sein bitteres Statement zeigen. Im Übrigen stand ich seinen Positionen, mit Ausnahme seiner aufrechten Ablehnung des Rechtsextremismus, nie besonders nahe und hätte ihn nicht gewählt.

    • @Šarru-kīnu:

      Ja und? Das ist noch lange kein Grund diese extrem gefährlichen Entwicklungen seitens der Faschisten zu übersehen. Es ist doch nicht die Frage ob er nominiert worden wäre oder nicht. es ist der Umstand, dass sich Deutschland den Rechtsextremen zuwendet und nicht dagegen wirkt. Was soll dann so eine Feststellung??