Bildung in Chile: Proteste gehen weiter

Die Proteste von Schülern und Studenten in Chile halten an, erneut gingen in Santiago 150.000 Menschen auf die Straße. Landesweit wurden 273 Menschen verhaftet.

Schnauze voll: Schüler und Studierende protestieren in Santiago de Chile. Bild: dapd

SANTIAGO DE CHILE afp | Fünf Tage nach der Eskalation von Protesten in Chile gegen Mängel im Bildungswesen sind in der Hauptstadt des Landes erneut zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Während die Demonstration in Santiago de Chile am Dienstag selbst weitgehend friedlich blieb, lieferten sich Polizei und Protestierende am Rande der Veranstaltung erneut Auseinandersetzungen, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Nach Angaben einer Studentenvertreterin gingen in Santiago de Chile bis zu 150.000 Menschen auf die Straße. Die Polizei sprach von 70.000 Teilnehmern. Neben Studenten und Schülern demonstrierten auch Beamte und Arbeiter des wirtschaftlich bedeutenden Kupfersektors. Auch in anderen Städten im Land gab es Demonstrationen, unter anderem in Concepción und Valparaíso.

In Santiago de Chile gingen die Sicherheitskräfte am Nachmittag zum Ende der Demonstration hin mit Wasserwerfern und Tränengas gegen vermummte Jugendliche vor, die zum Präsidentenpalast marschieren wollten. Die Jugendlichen errichteten Barrikaden und setzten Baumaterialien sowie mindestens ein Auto in Brand. Bereits am Morgen hatten Protestierende an mehreren Kreuzungen in Santiago de Chile Barrikaden aus brennenden Autoreifen errichtet, was zu Staus während des Berufsverkehrs führte.

Landesweit wurden bei den Protesten am Dienstag nach Angaben von Vize-Innenminister Rodrigo Ubilla 273 Menschen festgenommen, 72 von ihnen in der Hauptstadt. 23 Polizisten seien in Santiago de Chile verletzt worden.

In Chile protestieren Schüler, Lehrer und Studenten seit Monaten für eine stärkere finanzielle Beteiligung des Staates an der Bildung sowie für eine bessere Ausstattung der staatlichen Schulen. Vergangenen Donnerstag waren die Proteste eskaliert, Polizei und Demonstranten lieferten sich heftige Auseinandersetzungen. Zahlreiche Polizisten wurden verletzt, mehr als 800 Menschen wurden vorläufig festgenommen.

Anders als am Donnerstag war die Demonstration am Dienstag genehmigt worden, auch wurde ein Verlauf der Demonstrationsroute festgelegt. Der von Studentenvertretungen aufgestellte Sicherheitsdienst versuchte zudem, gewaltbereite Jugendliche im Zaum zu halten.

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