: Big Data gegen Seuchen
Zehn Tage vor der WHO warnte eine kanadische Firma mithilfe von KI vor der Corona-Epidemie
Hätte die rasend schnelle Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden können? Nach Angaben des kanadischen Unternehmens Bluedot war das Ausmaß der Epidemie bereits Ende Dezember 2019 bekannt. Mithilfe einer KI-basierten Technologie standen dem Team aus rund 40 Seuchenexpert:innen und Programmierer:innen schon frühzeitig entsprechende Daten zur Verfügung.
Diese speisten sich aus Informationen von Blogs, Forenbeiträgen oder Nachrichten in 65 Sprachen sowie Daten von Fluglinien und Berichten über Tierkrankheiten. Die Prognoseplattform kombinierte diese Hinweise und konnte somit nicht nur Anzeichen für eine drohende Epidemie erkennen, sondern auch vorhersagen, wohin infizierte Menschen reisten und zu welchem Zeitpunkt. Das Geschäftsmodell verbindet natürliche Sprachverarbeitung und maschinelles Lernen mit der Expertise von Fachärzt:innen.
Sechs Tage vor der US-amerikanischen Behörde für Seuchenkontrolle (Center for Disease Control and Prevention) warnte die kanadische Firma vor dem Coronavirus. Am 7. Januar bestätigten dann die chinesischen Behörden den Ausbruch und die Verbreitung des Virus. Am 9. Januar kam die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem Krisentreffen zusammen.
In einer Welt, in der internationale Geschäftsbeziehungen Alltag und Reisen rund um den Globus einfach und an der Tagesordnung sind, ist vor allem die Auswertung von Fluggastdaten wichtig für die Seuchenbekämpfung. Laut Bluedot-Gründer Kamran Khan konnte mithilfe des Algorithmus berechnet und vorhergesagt werden, dass sich das Coronavirus von Wuhan in China nach Bangkok, Seoul, Taipeh und Tokio verbreiten würde. Auf ihrer Webseite wirbt Bluedot zudem damit, schon die Ausbreitungswege des Zika-Virus in Brasilien und der Ebola-Epidemie in Westafrika frühzeitig erkannt zu haben. Tanja Tricarico
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