Bewerbungen um Grünen-Vorsitz: Robert Habeck will Parteichef werden
Im Gespräch mit der taz gibt der Umweltminister von Schleswig-Holstein bekannt, dass er Vorsitzender der Grünen werden will.
Habeck betonte: „Wir befinden uns in einer definierenden Zeit – gesellschaftlich und als Partei.“ Altbekanntes löse sich auf, viele Menschen seien verunsichert und suchten Halt. „Ich sehe die große Chance, dass die Grünen eine bindende Kraft in der linken Mitte entfalten können.“ Als Minister in Schleswig-Holstein setze er im sechsten Jahr grüne Ideen um. Lösungen zu finden, die gesellschaftlich akzeptiert würden, erde ungemein und zwinge zu Demut und Respekt. „All das würde ich gern im Bundesvorstand einbringen: meinen Kampfesgeist und meinen Idealismus – und das mit beiden Füßen auf der Erde.“
Habeck kündigte an, sein Ministeramt in Schleswig-Holstein nach einer Frist aufzugeben. „Nach einer Übergangsphase würde ich mein Ministeramt in Schleswig-Holstein für den Parteivorsitz aufgeben.“ Er müsse seine Nachfolge und die begonnenen Dinge verantwortungsvoll regeln. Auch müsse die Aufstellung der Landesgrünen in dem Jamaika-Bündnis in Kiel bedacht werden. So eine Übergangsphase müsse „pi mal Daumen ein Jahr“ lang sein, sagte Habeck. Minister zu sein und Politik im Konkreten zu gestalten sei das Beste, was er bisher gemacht habe. „Wenn ich als Parteichef gewählt werde, ist dieser Abschied ein schmerzvoller.“
Robert Habeck ist Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein. Er wird seit Monaten als möglicher Parteivorsitzender der Grünen gehandelt. Noch-Parteichef Cem Özdemir hat angekündigt, für dieses Amt nicht mehr zu kandidieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fußball-WM 2034
FIFA für Saudi-Arabien
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?