■ Beutekunst zurückgegeben: Holländer nach Osten
Die Bremer Staatsanwaltschaft hat gestern drei in Bremen sichergestellte Gemälde an Professor Marx von der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden überreicht. Die Bilder der holländischen Meister Allart van Everdingen, Johannes van Haensbergen und Cornelius van Poelenburgh stammen aus dem 17. Jahrhundert und haben einen Wert von 90.000 Mark.
Die drei kleinformatigen Gemälde wurden vermutlich in der Endphase des Zweiten Weltkriegs von russischen Soldaten in Dresden gestohlen. Erst im Sommer 1996 tauchten sie wieder in Deutschland auf und wurden zu weit überhöhten Preisen angeboten. Am 2. Juli 1997 gelang es der Bremer Kriminalpolizei nach einem Hinweis aus Australien den 36jährigen Waldemar T. im Parkhotel festzunehmen und die drei Gemälde bei ihm sicherzustellen. Waldemar T. hielt sich in Bremen auf, um die Bilder einem möglichen Käufer anzubieten. Da ihm die Hehlerei nicht nachgewiesen werden konnte, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt. Wie er zu den Bildern kam, wollte der mann nicht sagen.
Bei den Werken, die laut Marx „mit zum Besten gehören, was die holländischen Maler des 17. Jahrhunderts hervorgebracht haben“, handelt es sich um drei zusammengehörende Landschaftsgemälde auf Eichenholztafeln. Und schon am heutigen Freitag werden sie im Rahmen der Ausstellung „Ehemals vermißte Kunstwerke aus Dresdener Museen – Zurück in Dresden“zu sehen sein. kade
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen