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Beten in der SchuleDie Angst vor Allah

Weil ein muslimischer Schüler an seiner Schule beten darf, halten Kritiker die Fahne des Laizismus hoch. Geht es hier wirklich um das Neutralitätsgebot oder um den Islam?

Laut Anwältin der Schulbehörde verlangt das islamische Gebet "Elemente, die einen demonstrativen Charakter haben". Beim christlichen Gebet sei das anders. Bild: madochab/photocase

Sie haben sich diesmal ein anderes, ein recht hübsches Wort ausgedacht: "Glaubensinseln". So nannte es am Dienstag die Berliner Schulbehörde, als sie ihre Prozessniederlage kommentierte. Ein 16-jähriger Muslim hatte geklagt, weil ihm verboten wurde, in der großen Pause in einer Ecke des Schulflurs zu beten.

"Glaubensinseln" sollen sich nun also bilden, wenn womöglich massenhaft fromme türkische Schüler auf ihrer ausgebreiteten Jacke gen Mekka knien. Man kann sich das getrost mit "Parallelgesellschaften" übersetzen: dem Kampfbegriff vor der ewigen Furcht, hierzulande könnte sich etwas unkontrolliert Nichtdeutsches ausbreiten, etwas Fremdes, Suspektes.

Dieser Reflex kommt immer dann aufs Tapet, wenn der Islam sich aus der Deckung wagt und reklamiert, sein zu dürfen, was er ist: eine Religion. Eine Religion, die man sinnstiftend finden kann oder reaktionär oder sie für Hokuspokus halten. Wie alle anderen Religionen eben auch. Der Islam ist aber in Deutschland keine Religion wie alle anderen.

Er ist für viele der Inbegriff von Überfremdung. Und deswegen wird er nur so lange toleriert, wie er möglichst unsichtbar bleibt. Wollen Muslime aber Moscheen bauen oder stellen Forderungen, dann schwallt ihnen regelmäßig ein wahlweise mit Frauenrechten oder, wie jetzt, einem munter zusammengerührten Kultur- und Verfassungspatriotismus getarnter Rassismus entgegen.

Erhellend ist da die Äußerung der Anwältin der Schulbehörde: Das islamische Gebet verlange "Elemente, die einen demonstrativen Charakter haben. Das ist beim christlichen Gebet vielleicht etwas anders." Es reicht den Muslimen also nicht, einfach nur hier zu sein. Sie zwingen uns auch noch, sie anzuschauen.

Eine säkulare Phalanx findet sich und bricht Lanzen für die "strikte politische, weltanschauliche und religiöse Neutralität" an Schulen, die "unbedingt" gewahrt werden müsse - wie es die Schulbehörde angemahnt hat. Schulen wohlgemerkt, in denen sich jeder Kreuze um den Hals hängen kann, so viel er oder sie will, wahlweise richtig oder falsch herum. Schulen auch, in denen Jugendoffiziere der Bundeswehr Werbung für den deutschen Afghanistan-Krieg machen dürfen - trotz "strikter weltanschaulicher Neutralität".

Andere, wie der Berliner Landeselternausschuss, fürchten "eine weitere Abnahme der bereits jetzt erkennbar nachlassenden Integrationsbereitschaft bei muslimischen Schülern".

Der grüne Berliner Bildungspolitiker Özcan Mutlu stößt in dasselbe Horn, wenn er kritisiert, dem Islam sei von den Richtern ein "Vorrecht für ein Gebet" zugesprochen worden - obwohl das Berliner Urteil den Islam mit keinem Wort über andere Religionen erhebt. Der Kläger war eben einfach ein Muslim.

Wieder andere schütteln den Kopf, dass die von Raumnot geplagten Schulen nun ausgerechnet Moslems Gebetsräume einrichten müssen - obwohl auch davon in dem Urteil kein Wort steht. Vielmehr wurde der Schüler verpflichtet, sich "in den organisatorischen Rahmen der Schule einzufügen" - und zwar störungsfrei. Mutlu geht gar so weit, Deutschland mit dem Mullah-Regime in Teheran zu vergleichen: Ihm sei "kein anderes Land außer dem Iran bekannt, das Gebetsräume an staatlichen Schulen vorsieht".

Die Berliner CDU beeilte sich dann auch gleich, eins klarzustellen: Wenn schon Gebetsräume, dann bitteschön für alle, Raumnot hin, Raumnot her. Dass das Interesse katholischer Schüler an Berliner Gymnasien, sich in der großen Pause für einen schnellen Rosenkranz niederzuknien, nicht sehr stark ausgeprägt sein dürfte - was solls.

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53 Kommentare

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  • Ich verspüre als Moslem Feindseeligkeit Muslimen gegenüber, sowohl durch den Artikel als auch durch Kommentare. Dass ein Moslem beten darf, ist doch ein Grundrecht!

  • H
    Heike

    @Thomas Schöffel,

     

    natürlich haben Sie völlig recht - abgesehen vielleicht von den Zahlenangaben. DArüber kann ichkeine Aussage machen, weil ich glaube, dass die Medien viel verfälschen. WAs ich meine ist, dass ich nicht beurteilen kann, wie viele Muslime den Koran im Sinne der blutrünstigsten udn wortwörtlichsten Auslegung interpretieren.

     

    Also, ich habe z.B. mal ein interessantes wissenschaftliches Buchzum Thema "Islamismus" gelesen, worin auch für mich vieles neu war.

    Nämlich, dass es einfach selbst innerhalb dieser fundamentalistischen politischen Strömung des Islams Bewegungen, Entwicklungen, verschieden strenge oder gewaltbereite Richtungen gibt. Umso mehr gilt das natürlich für den gesamten Islam. Sicher interpretieren die wenigsten Muslime den Islam so, wie ich es hier dargelegt habe. Aber es ist auch nicht so, dass die Mehrheit Kinderehen und STeinigungen ausführt und die ganze WElt erobern will.

     

    Sie haben Recht - wenn ich so einen verbiesterten BArtträger in wallender Dschalaba sehe wie neulich in Hamburg, ziehe auch ich den Kopf ein. IN Saudi-Arabien und dem Sudan hätte ich eine kurze Lebenserwartung. Nicht aber in Marokko, Tunesien, INdonesien (dem größten islamischen Land), der Türkei etc.

     

    ICh will sagen: Die Medien stellen oft einfach die Relationen nicht richtig dar und schüren Angst. Richtig ist, dass sich der wahhabitische Islam in aller WElt sich verbreitet, aber wo viel Schatten ist, ist auch viel Licht! THink positive! :-)

     

    Wogegen ich mich wehre ist, dass man durchaus die SChuld an dieser ENtwicklung dem Islam als Religion geben und somit die Fronten noch zu verhärten versucht.

     

    Warum? Warum freuen Sie sich nicht, dass es zumindest positive Islaminterpretationen gibt - was bedeutet, dass man die Möglichkeit hat, Muslimen einen WEg zu eröffnen, ihren Glauben zu behalten ohne fanatisch, intolerant und gewaltbereit zu sein. Denn ihren Glauben aufgeben werden sie nicht. WEnn man ihnen keinen WEg aufzeigt, einen flexiblen, freundlichen Islam zu leben, werden diese MEnschen eher zu FAnatikern und Terroristen werden als ihre Identität aufzugeben und sich vom Westen assimilisieren zu lassen.

     

    Warum versuchen Sie nicht, mit toleranten und aufgeklärten Muslimen Hand in Hand zu arbeiten, sondern versuchen die Kluft zu vertiefen? ICh glaube nicht,dass es aussschlaggebend ist, welche Ansichten die MEhrheit hat. EIne einzige positive Idee kann sich, so Gott will, in Windeseile verbreiten und einen Umschwung durchführen.

     

    ODer hätten Sie vor 5 Jahren erwartet, dass der Präsident der USA einmal schwarz sein und als Zweitnamen "Hussein" haben würde ;-)

     

    mfG Heike

  • H
    Heike

    @Aso

     

    - ich verstehe dich nicht! Was ist eigentlich Dein Ziel, was Dein innerstes Motiv? Willst du wirklich friedliche Muslime dazu bringen, unfriedlich zu werden? Mit welchem Recht, aus welcher Berufung heraus meinst du, Andersgläubige darüber aufklären zu müssen, welches ihr wahrer Glaube ist? Schade, das Freud tot ist, der hätte zu diesem weitverbreiteten Phänomen sicher einiges zu sagen gehabt.

     

    Du verzeihst mir sicher, dass auch ich meine Quellen habe und Deine Ansichten nicht teilen kann.

     

    Was die Ibn Ishaq-Biographie angeht - ich kenne sie - , so entstand sie rund 100 Jahre nach dem Tode des Propheten. Das ist eine lange Zeit und einem Hadith zufolge würde bereits 3 Generationen nach dem Tode des Propheten der wahre GEist des Islam völlig verschwunden sein. Schon lange vorher gab es ja Mord und Totschlag zwischen seiner Frau und seinem SChwiegersohn....

     

    Zu deinen Zitaten:

     

    "Kämpfet wider die nicht an den Jüngsten Tag glauben...(...), bis sie aus freien STücken den Tribut entrichtetn" (9:29)

     

    Wo ist das Problem? Es geht um christliche und jüdische Stämme, die zusammen mit den Polytheisten die Muslime bekämpft hatten, und daher ebenfalls bekämpft wurden, und zwar nicht bis zu ihrer Auslöschung oder Annahme des Islams, sondern nur solange, bis sie die Yizyah, die den Nichtmuslimen auferlegte Steuer, zahlten, die im übrigen geringer als die islamische Zakat war. Hinzu kommt, dass die Dhimmis, die Nichtmuslime unter dem Schutz der Muslime standen und keinen Kriegsdienst leisten mussten.

     

    Vers 4:91: "Und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet" (das ist doch der eine Satz aus dem langen Vers, der dir gefällt und auf den du anspielst?)

     

    sollte eventuell in Zusammenhang mit den vorigen Sätzen gelesen werden (4:90 f.):

     

    "(...)Darum, wenn sie sich von euch fernhalten und nicht wider euch kämpfen, sondern euch Frieden bieten, dann hat Allah euch keinen WEg gegen sie erlaubt(...)Wenn sie sich also nicht von euch fernhalten noch euch Frieden bieten noch ihre Hände zügeln, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet"

     

    Ich weiß nicht, warum das so schwer ist. Es waren blutige, grausame Zeiten, und der Islam erlaubt schlichtweg die Verteidigung.

     

    Gottseidank darf ich als Muslima glauben, dass der Mensch ein Gewissen hat, das ihn rechtleitet. Deshalb erlaube ich mir, dem zu folgen und den Koran so zu verstehen, wie ich es da eigentlich auch herauslese, und nicht als Aufforderung, sinnlos Leute mit dem SChwert zu bekehren oder alternativ einen Kopf kürzer zu machen.

     

    Nämlich so, dass es selbstverständlich gute und schlechte Christen, gute und schlechte Juden und auch gute und schlechte Muslime und Andersgläubige gibt. Nur die schlechten, die religiöse Menschen "auf Deubel komm raus" mit GEwalt von ihrem Glauben abbringen wollen udn sie verfolgen und bekämpfen, dürfen ebenfalls bekämpft werden . (Nebenbei bemerkt glaubt meine Richtung, dass auch der Angriffskrieg heute nicht mehr erlaubt ist und stattdessen mit ARgumenten und Gebeten geführt werden soll)

     

    In anderen Versen heißt es z.B. :

     

    "und gewiss gibt es unter dem Volk der Schrift solche, die an Allah glauben(...)Diese sind es, deren Lohn bei ihrem Herrn ist" (3:199)

     

    Kurioserweise (Zufall??)- ich war gestern tatsächlich in der Moschee - handelte die Freitagsansprache von eben diesem Thema . In ihr wurde folgender Vers zitiert:

     

    "Erlaubnis, sich zu verteidigen ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah - und Allah hat fürwahr die Macht, ihnen zu helfen -

    Jenen, die schuldlos aus ihren Häusern vertrieben wurden, nur weil sie sprachen: 'Unser HErr ist Allah!' "

     

    (Anmerkung: Vielleicht weißt du, dass auch Christen in Arabien Gott als 'Allah' titulieren, es sind also nicht nur Muslime gemeint!)

     

    "Und würde Allah nicht die einen MEnschen durch die anderen im Zaum halten, so wären gewiss Klöster und Kirchen und Synagogen und Moscheen niedergerissen worden, worin der Name Allahs oft genannt wird" (22:41 f.)

     

    Bleiben da noch Fragen offen, lieber Aso?

     

    Erläuternd wurde in der Khutba (Ansprache) noch gesagt, dass es die Pflicht der Muslime sei, Angehörigen aller Religionen die Glaubensausübung zu ermöglichen und sie gegen Ungläubige, sprich Menschen, die Krieg, TError, Unfrieden und Gewalt propagieren und praktizieren, zu verteidigen.

     

    Mit "Ungläubiger" ist nicht nur selbstverständlich kein Christ oder Jude, sondern nicht einmal solch ein Mensch gemeint, der einfach nur vor sich hin ungläubig ist oder seinen Unglauben verbal verbreitet (wie du vielleicht ;-) Ich hoffe im NAmen anderer Christen jedenfalls nicht, dass du dich als Christ bezeichnest... die meisten Christen, die ich kenne, sind sympathische und tolerante Leute, die anderen ihren Glauben lassen).

     

    Vielmehr jemand, der "Kirchen, Synagogen und Moscheen niederreißt" - samt den darin betenden Menschen...

     

    Habe ich dir schon das Hadith von dem Mann mit der alten jüdischen Mutter erzählt? Er fragte den Propheten um Rat, weil er zur gleichen Zeit beten musste wie seine Mutter, die dann von ihm zur Synagoge geleitet werden musste. Der Prophet wies ihn an, ERST seine Mutter zur Synagoge zu bringen, und dann sein eigenes Gebet nachzuholen.

     

    Subhana-Allah! Zu Deutsch: "Gepriesen sei Allah" für die Schönheit dieser religiösen Lehre (so wie ich sie, mit deinem freundlichen Einverständnis, weiter verstehen werde)

     

    Und jetzt reicht's mir. Liest ja sonst doch keiner außer dir und mir, und wir werden uns wohl gegenseitig nicht mehr "bekehren"

     

    mfG Heike

  • TS
    Thomas Schöffel

    Liebe Heike,

    es kann ja sein, daß der Prophet nun keine Minderjahrige „geehelicht“ hat und das die ganze Geschichte sich so nicht oder auch anders zugetragen hat. Mag ja sein. Tatsache aber ist, daß Millionen Muslime den genannten Sachverhalt glauben und (!) das auch so gutheißen. Sie argumentieren immer so, als ob Millionen Muslime leider leider leider die nicht richtige Auslegung des Korans praktizieren. Liebe Heike: That´s not the problem ! Das Problem ist daß Millionen Muslime und insbesondere einige Radikalisten unter ihnen eine Auslegung praktizieren, die massenhaft Schwierigkeiten verursacht, um das mal höflich auszudrücken.

    Weiterhin ist Ihr Vergleich mit dem alten Testament unredlich: Die dort enthaltenen „Schwachsinnigkeiten“, die dort in der Tat verzeichnet sind, nimmt heutzutage kein Mensch mehr als Vorbild oder Anleitung, sein Tun in der Gegenwart damit rechtzufertigen. Aber - und das muß man der Wahrheit halber gestehen können - sind die Korangläubigen auch heute noch überzeugt, daß die Anweisungen in ihrer Schrift wortwörtlich zu nehmen sind. Ihre Meinung, daß der Koran „ausgelegt“ werden müßte, bringt Ihnen womöglich in dem einen oder anderen muslimischen Land die Todesstrafe ein ! Wenn das immer noch kein Problem für Sie sein sollte, will ich nichts gesagt haben

  • A
    aso

    @ Heike:

    ...Überlieferungen von einem Mann, von dem es heißt, er litt an Gedächtnisschwäche...lassen insgesamt auch an anderen Inhalten als nur dem Alters Aishas aufkommen...

     

    „...vielleicht solltest du das Alte Testament nochmal gründlich lesen....“:

     

    Der Koran befiehlt unmissverständlich das Töten von Ungläubigen und zwar immer und immer wieder. Betrachten wir ganz nüchtern die Texte im Koran, philologisch aufbereitet.

    Die arabische Wurzel qtl (’töten’) erscheint – mit allen Ableitungen – im Koran 187 Mal, davon 25 Mal im Imperativ. (Zum Vergleich: im hebräischen Alten Testament, wahrlich nicht immer ein friedfertiges Buch, kommt die entsprechende Wurzel qtl nur 4 Mal vor, die semantisch verwandte Wurzel rsh (’morden’) 46 Mal, aber nie als positiver Imperativ – nur negativ im Verbot “Du sollst nicht töten”.) Nicht alle Imperative im Koran sind Aufforderungen an die Gläubigen zur Tötung von Ungläubigen, aber doch die überwiegende Mehrzahl;

    Hier noch eine kleine Auswahl an Suren: 9:29, 8:39, 4:91.

    Der französische Philosoph Blaise Pascal:

    „Jesus lies sich ermorden; Mohammed lies morden.”:

    Z.B. das Gleichnis der Ehebrecherin:

    Jesus: Derjenige, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein...und alle gingen nach Hause.

    Mohammded: Wenn das Kind zwei Jahre alt ist: Tötet sie...und so geschah es.

     

    Auftragsmorde des Propheten werden z.B. beschrieben von:

    Ali Dashti: 23 Jahre:  Die Karriere des Propheten Muhammadas,

    Ibn Ishaq, Das Leben des Propheten , Zur Information: Der Autor ist – neben Ibn Hisham – DER klassische Biograph des „Propheten”, geboren 808 in Mekka, gestorben 873 in Bagdad.

     

    Weißt du, welches Massaker die Muslime 1453 in Byzanz anrichteten?

    „...Bei den Muslimen gab es wenigstens von Anfang an Regeln auch für humane Kriegsführung, die kein Töten von Zivilisten, keine Folter...erlaubt...“:

    Schon mal was von den sogenannten „Schädelminaretten“ gehört?

     

    Insgesamt war die Verbreitung des Islam einhergehend mit Gewalt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion

    Daß die Menschenrechte bezüglich Religionsfreiheit / Frauengleichbehandlung etc. nicht akzeptiert werden, nur am Rande...

  • H
    Heike

    Ach ja, die immer wieder gern erwähnte Ehe des Propheten mit einem Kind. Unterstes Argumentationsniveau. Es gibt dazu viel Material. Falls du ernsthaftes Interesse hast, kann ich dir gerne was zuschicken.

     

    Es ist so, dass es zahlreiche ARgumente gibt, die das widerlegen. Zunächst einmal widerspricht sich allein die Hadithsammlung Bukhari (die authentischste) in Bezug auf das GEburtsjahr Aishas. Einmal wird das Jahr ihrer Konversion erwähnt, dann das Alter ihrer SChwester als Anhaltspunkt, was sich widersprich. dann wird erwähnt, dass sie mit in die Schlachten zog, woraus man schließen kann, dass sie zu der Zeit kein Kind mehr war, denn nicht einmal mitkämpfenden Jungen wurde erlaubt, mitzuziehen, wenn sie nicht mindestens 16 waren.

     

    Das ist Punkt eins. Punkt zwei ist, dass sämtliche Überlieferungen, die das angebliche Alter von 6 bzw. 9 Jahren erwähnen, aus Bukhari stammen und von einem im Alter von 70 Jahren in den Iraq ausgewanderten Mann stammen. Von diesem Mann heißt es in anderen Überlieferungen, sein Gedächtnis sei nicht gut gewesen - und sämtliche Überlieferungen von ihm bezüglich Aishas HEiratsalter stammen aus der Zeit, als er schon im Iraq lebte, also über 70 war. Ist es realistisch, davon auszugehen, dass er sich jahrzehntelang nicht an Aishas Heiratsalter erinnerte und plötzlich mit 70 einen "Flashback" hat - wenn er schon in jüngeren Jahren für sein schlechtes Gedächtnis berüchtigt war?

     

    Wie gesagt, maile dir bei INteresse gerne Näheres.

    Muss jetzt in die Moschee - für die Vernichtung der Ungläubigen beten ;-)

     

    mfg Heike

  • H
    Heike

    Aso - entschuldige, aber vielleicht solltest du das Alte Testament nochmal gründlich lesen.

     

    Was die Aufforderung zum Töten der Ungläubigen angeht - ich weiß nicht, warum es so schwer ist, TExte im Zusammenhang zu lesen. Dieser, wie auch viele andere entsprechende Verse beziehen sich SELBSTVERSTÄNDLICH nicht auf alle Menschen, die nicht bereit sind, hier und heute den Islam anzunehmen bzw. die muslimischen GEsetze sofort zu akzeptieren, wie es vielfach dargestellt wird.

     

    Die Muslime wurden lange Zeit auf grausamste Weise verfolgt, gefoltert, ausgehungert, belagert etc. Sie wurden, wie der schwarze Bilal, über glühenden Sand gezogen und mit glühendheißen STeinen bedeckt. Was rief Bilal während dieser Tortur? "TOD DEN UNGLÄUBIGEN!"? "ALLAHU AKBAR, NIEDER MIT DEN FEINDEN ALLAHS!"?? - falsch.

     

    Er rief: "AHAD!" - zu Deutsch: "EINER!" und bezeugte damit die EInheit und EInzigartigkeit Gottes, des Gottes, von dem es im Koran heißt, "Er hat sich selbst BArmherzigkeit vorgeschrieben!"

     

    BIs auf eines starben alle Kinder des Propheten direkt oder indirekt an den Folgen dieser Verfolgung. Nach vielen Jahren und als die Muslime selbst nach ihrer Auswanderung nach Medina noch verfolgt wurden, wurde irgendwann die Erlaubnis, sich zu VERTEIDIGEN erteilt.

     

    Auch während der medinensischen Phase gab es nicht nur direkte ANgriffe, sondern verschiedenste Versuche, die Muslime zu spalten. Verträge wurden gebrochen, INtrigen wurden gesponnen, und dabei ging es nicht um Psychoterror und Rufmord wie bei einem heutigen Mobbing am Arbeitsplatz sondern um Menschenleben.

     

    Beinahe erscheint es mir müßig, erklären zu müssen, dass selbstverständlich nur solche Menschen zu bekämpfen sind, die wiederholte Male Verträge gebrochen, Hinterhalte gelegt, spioniert haben und die Muslime immer wieder massiv körperlich bedroht haben.

     

    im übrigen wird darauf auch in den Koranversen, wenn man sich die Mühe macht, mal ein, zwei Verse weiterzu lesen, hingewiesen. Es heißt dann z.B.".... sind sie aber zum FRieden geneigt, so sei auch du zum Frieden geneigt" etc.

     

    Jeder MEnsch, der sich mit der Geschichte der Religionen auskennt, weiß, dass jede von ihnen Dreck am Stecken hat. Weißt du, welches Massaker die Christen 1099 in Jerusalem anrichteten? Bei den Muslimen gab es wenigstens von Anfang an Regeln auch für humane Kriegsführung, die kein Töten von Zivilisten, keine Folter und nicht einmal das Verwüsten von Feldern oder das unnötige Töten von Tieren erlaubt. (ob es befolgt wurde, steht auf einem anderen Blatt)

     

    Nein, dein Verweis auf die 10 "Auftragsmorde" reicht mir leider nicht, um STellung nehmen zu können, etwas genauer sollte es schon sein. Ich weiß doch nicht, welches Buch du gerade gelesen hast. Du kennst ja die Überlieferungen, die ich zitiert habe, auch nicht.

  • A
    aso

    @ Heike:

    „...Wenn du vielleicht ein konkretes Beispiel nennen würdest, könnte ich dazu Stellung nehmen...“:

    Ich erwähnte bereits zweimal die 10 bekannten Auftragsmorde des Propheten...Sie wissen sicher, daß der Prophet eine gewisse Vorbildfunktion hat...

    Dann wäre da noch die Heirat mit einer sechsjährigen, mit der die Ehe vollzogen wurde, als sie neun war.

    Auf den Massenmord an dem jüdischen Stamm der Banu Quraiza sind Sie ebenfalls nicht weiter eingegangen, nachdem Sie zunächst versuchten, die Verantwortung daran auf jemanden anderen abzuwälzen, der dies angeblich entschieden hätte.

    Man braucht sich nicht an Träumen zu orientieren, oder an Vorurteilen, sondern an den Texten. Die sprechen für sich selbst.

     

    Von denen heißt es, sie seien von Gott eingeflüstert, und damit ewig und unveränderbar.

    Im Unterschied zu den Bibeltexten wird ein historischer Kontext bestritten. Vielmehr seien die Texte immer und überall gültig. Und möglichst wortgetreu auszulegen.

     

    Im Koran gibt es über 200 Stellen, an denen zu Gewalt und Tod an Nichtmuslimen aufgerufen wird.

    Dem wird oft entgegnet, in der Bibel gäbe es ebenfalls gewaltvolle Texte. Das ist richtig, doch nicht in dieser Menge, und „töten“ kommt dort nur als Negation vor: „Du sollst nicht...“, während im Koran an 25 Stellen von „töten“ im Imperativ die Rede ist:

     

    Nicht alle Imperative im Koran sind Aufforderungen an die Gläubigen zur Tötung von Nichtmuslimen, aber doch die überwiegende Mehrzahl,

    Zum Beispiel diese:

    "...Wenn sie sich abkehren, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet...." (4:89).

     

    Welchen Teil von „töten“ verstehen Sie nicht?

    Die Korantexte gelten vielen Muslimen als heilig. Dementsprechend gehören die Gewaltsuren dazu. Globale Djihadisten berufen sich direkt auf diese Koranstellen.

  • H
    Heike

    Zitat:

     

    "Ich für meinen Teil halte mich lieber an Fakten, als an Glauben...

     

    „...Die sympathische Version des Islam...“:

    ist leider ein Irrglaube von Leuten, die nicht wissen, daß die friedlichen Mekka-Texte durch die späteren gewaltbesetzten Medina-Texte ersetzt, bzw. aufgehoben wurden...mittels Abrogation."

     

    @aso -

     

    was man Fakten und was Träume sind, lieber Aso, ist leider nicht immer so einfach zu beantworten, wie wir es gerne hätten. Denn auch die Erkenntnisse der Wissenschaft entwickeln sich weiter und auch Wissenschaftler sind nicht unfehlbar und frei von selektiver Wahrnehmung und Vorurteilen.

     

    Wie gesagt: Je nachdem, welches Weltbild du gerne bestätigt haben möchtest, wirst du auch deine Quellen wählen. Das Bild vom Propheten, das ich hier gezeichnet habe, basiert ebenfalls auf seriösen Quellen, wie z.B. authentischen Ahadith.

     

    Meinst du wirklich, dass nichtmuslimische Orientalisten und Islamwissenschaftler besser wissen, was vor 1400 Jahren geschehen ist und was Muslime glauben sollten?

     

    Sicher ist dir bekannt, dass Vorurteile und übelste Unterstellungen über den Islam im christlichen Abendland seit dem Mittelalter kursieren und es daher selbst gutwilligen Wissenschaftlern nicht ganz leicht fallen dürfte, die nackte Wahrheit herauszufiltern.

     

    Was das Thema Abrogation angeht, so besteht darüber keineswegs Konsens, wenngleich die Mehrheit der Rechtsgelehrten der Idee zustimmt (vgl. "Islam-Lexikon" Khoury etc. A-F S. 36). Ich glaube nicht daran.

     

    Wie gesagt - jeder glaubt, was er glauben möchte. Die verschiedenen Verse als widersprüchlich betrachten kann man natürlich, wenn man es drauf anlegt :-)

     

    Mir persönlich ist aber ganz klar, dass Gott, sofern man wirklich an einen glauben will, viel größer sein muss als wir es uns vorstellen können. Es gibt eine Überlieferung, derzufolge es z.B. so viele Wege zu Gott gebe "wie menschliche Atemzüge".

     

    Der Gott im Islam ist nicht festzulegen. Eigentlich natürlich auch im Christentum nihct, vom Judentum ganz zu schweigen. Vielleicht kennst du das erste Gebot: "Du sollst dir kein Bildnis machen!" - hast du darüber schonmal nachgedacht?

     

    Ich persönlich folge da meinem Gewissen, das der menschlichen Seele dem Koran zufolge angeboren ist (Sure 91). Ich konnte niemals an einen blonden, lieben, harmlosen, allverzeihenden Gott glauben, der für uns ein "Kind geworden" ist, wie es das Christentum heute gerne betont. Ebensowenig konnte ich an einen grausamen, willkürlich handelnden, unberechenbaren, streng strafenden Gott glauben, dem man nicht trauen kann.

     

    INzwischen - mit Hilfe meines Gewissens und auch den Lehren des Islams - habe ich kapiert, dass manche Dinge nicht widersprüchlich sein müssen, die unserem begrenzten Denkvermögen so erscheinen. Vielmehr offenbart sich Gott je nach Entwicklungsstufe des Menschen mal so und mal so.

     

    Dementsprechend wird auch im KOran mal die Gnade, Liebe, Langmütigkeit und mal die STrenge und Stärke Gottes betont. Auch manche Ge- und Verbote lassen sich durchaus unter einen Hut bringen, wenn man will bzw. die entsprechend interpretiert und übersetzt.

     

    Wenn du vielleicht ein konkretes Beispiel nennen würdest, könnte ich dazu Stellung nehmen. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass du ernsthaft die Absicht hast, deine Vorurteile abzubauen. (oder irre ich? LAsse mich gern eines BEsseren belehren)

     

    Dehalb einfach:

     

    mfG Heike

  • A
    aso

    @ Heike:

    In dem empfohlenem Islam-Lexikon finden sie z.B. folgendes:

    „...4.3. Der Heilige Krieg (djihad):...denn er dient zugleich

    der Wahrung und Festigung der Einheit der islamischen Gemeinschaft und

    der Wahrung und Ausbreitung der islamischen Lebensordnung, so daß am

    Ende nur noch eine Gemeinschaft in der Welt besteht oder wenigstens der Islam

    allein die Oberhoheit über alle übrigen Religionen und Gemeinschaften

    erlangt...5.2:...Über den passiven Widerstand und die Verteidigungspflicht hinaus

    muß der Islam zum Angriff übergehen, um dem Gesetz des Islams zum

    Sieg zu verhelfen und die Ungläubigen wie die Andersgläubigen der Herrschaft

    des Islams zu unterwerfen...“:

    http://www.fremde-kulturen.de/islam.pdf/religionen%20islam.pdf

     

    Für das Motiv am Massenmord des jüdischen Stamm der Banu Quraiza:

    „...In Folge der Exekution sind etwa 400 bis 900 Stammesangehörige der Banu Quraiza getötet worden. Zwei oder drei Anhänger der Quraiza sind durch Konversion zum Islam der Exekution entgangen...“:

    gibt es verschiedene Thesen.

    Fakt ist, daß der Prophet wie ein unumstrittener Diktator herrschte.

    Unglaubwürdig, und nicht nachvollziehbar ist deshalb die Darstellung, er gab die

    „...ENtscheidung über Wohl und Wehe der jüdischen Stämme ... an eine andere Person ab, die dieses Urteil fällte. Der Prophet war mit diesem harten Urteil( der Massenexekution) gar ncith glücklich...“

    Hätte der Prophet den Massenmord verhindern wollen, so hätte er dies tun können:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Banu_Quraiza

     

    Sie schildern den Propheten als

    „...EIn Mensch, der in Tränen ausbrach, als ihm jemand von der Tötung eines Mädchens erzählte, der unglaublich barmherzig war und äußerst tierlieb...“

    Da Sie die Auftragsmorde des Propheten nicht erwähnen ( die auch in seiner Biographie nicht fehlen...), darf ich davon ausgehen, daß sie diese pädagogisch fragwürdigen Taten nicht abstreiten...?

    Ich für meinen Teil halte mich lieber an Fakten, als an Glauben...

    „...Die sympathische Version des Islam...“:

    ist leider ein Irrglaube von Leuten, die nicht wissen, daß die friedlichen Mekka-Texte durch die späteren gewaltbesetzten Medina-Texte ersetzt, bzw. aufgehoben wurden...mittels Abrogation.

    Wie kann ein Gott, der doch jederzeit unfehlbar ist...es sich später wieder anders überlegen...?

  • H
    Heike

    @Thomas Schöffel-

     

    leider sieht es schlecht aus. Denn wie gesagt: Die sympathische Version des Islam gefällt den meisten Menschen nicht, denn die meisten Menschen suchen leider den STreit, die Abgrenzung vom anderen und die schlichte Schwarz-Weiß-Variante der Religion (die tatsächlich NICHT das war, was Mohammad lehrte, ebenso wenig wie Jesus).

     

    Leider glaube ich auch Ihnen nicht, dass Sie zufrieden wären, wenn sich diese Form des Islam verbreiten würde.

     

    Seltsam - einerseits haben die Leute Angst vor diesem angeblich allgegenwärtigen bösen sudanesischen Sharia-Islam, andererseits brauchen sie ihn unbedingt. Ganz komisch. Schon oft waren Nicht-Muslime beinahe ungehalten, wenn ich ihnen den sympathischen Islam dargelegt habe.

     

    So wie sie sich auch über ein nicht streng genug gebundenes Kopftuch ärgern. Vermutlich aus dem einen Grunde, dass so ein akzeptabler Islam so bedrohlich dicht an einen heran käme.

     

    Die Richtung, der ich angehöre (im übrigen werden auch ihr u.a. Weltherrschaftsbestrebungen unterstellt) ist Ahmadiyya, allerdings vertreten auch die allermeisten Türken einen sehr toleranten Islam und andere Theologen und Strömungen haben ähnliche Ansichten.

     

    Ich weiß nicht, ob du mein Posting bis zuende gelesen hast. Darin lege ich dar, dass das, was heutzutage von Hohlköpfen, Schwarz-Weiß-Denkern und Fanatikern als "Islam" propagiert wird (großenteils gesponsert und ideologisch geprägt von den saudischen Wahhabiten, die schon 1994 jedem Besucher ihres Pavillons auf der Expo einen fetten Koran mit wahhabitishcer Übersetzung geschenkt haben), nicht der Islam ist, den der Prophet lehrte.

     

    @aso -

     

    Danke für die Infos, aber JA, ich kenne sämtliche entsprechenden Vorurteile, Halbwahrheiten und Überlieferungen. Glaub mir. Ich bin seit 21 Jahren Muslima und gehöre nicht zu der Kategorie, die sich mit vorgebeteten Versen udn Erklärungen vorschnell zufrieden gibt.

     

    Zum THema Abfall vom Glauben empfehle ich das Islam-Lexikon von Khoury/Hagemann/Heine, dort findest du auch das GErücht widerlegt, es gäbe nur ein "Haus des Friedens" (Islamisches Gebiet) und "Haus des Krieges"(noch zu unterwerfendes GEbiet).

     

    Zum Thema Massaker an den Juden empfehle ich das Buch "ISlam für den heutigen Menschen", von Sir Zafrullah Khan, seines Zeichens ehemals Präsident des Internationalen Gerichtshofes.

    Die Situation wird dort komplett anders dargestellt.

     

    Kurz gesagt gab der Prophet in dieser Situation die ENtscheidung über Wohl und Wehe der jüdischen Stämme (die mehrfach Verträge gebrochen und die Muslime in Hinterhalte gelockt hatten) an eine andere Person ab, die dieses Urteil fällte. Der Prophet war mit diesem harten Urteil gar ncith glücklich. Für jede einzelne Person aber, die sich persönlich an ihn wandte, setzte er sich persönlich ein, so dass sie am Leben blieb.

     

    TAtsächlich sind der Mohammed, der von Nichmuslimen immer wieder als nie lachender, verbiesterter, grausamer Frauenheld und Gewaltherrscher dargestellt wird und der Mohammed, den Muslime aus Biographien und Ahadith kennen, zwei völlig unterschiedliche Personen. JE nachdem, was du glauben willst, wirst du wohl auch deine Informationen und Quellen auswählen.

     

    Der Mohammed, den die meisten Muslime kennen, war ein sehr stiller, stets lächelnder Mensch, der seiner ersten Frau Khadidja lange nachgetrauert hat, der seinen späteren Frauen im Haushalt mithalf, mit ihnen Sport trieb, sie um ihre Meinung fragte.

     

    EIn Mensch, der in Tränen ausbrach, als ihm jemand von der Tötung eines Mädchens erzählte, der unglaublich barmherzig war und äußerst tierlieb. Z.B. entschuldigte er sich bei seinem Pferd, als er es im Maul gerissen hatte und wies seine ANhänger an, nach einer REise erst die Kamele abzusatteln und zu tränken, bevor sie ihr Gebet verrichteten.

     

    Tja--- wahrscheinlich hast du andere INfos. "Dir dein Glaube, mir mein Glaube", wie der Koran sagt.

     

    Gruß Heike

  • TS
    Thomas Schöffel

    Liebe Heike,

    es mag ja sein, daß es einen speziellen Islam gibt, der - so wie Sie uns das hier erklären - ganz und gar wunderbar ist. Leider ist es aber nicht dieser wunderbare Spezialislam, der sich auf der Welt mehr und mehr verbreitet, sondern ganz im Gegenteil die sehr unattraktive Seite mit Vermummungszwang, Prügelstrafe, Steinigung, Todesstrafe bei Gotteslästerung undundund. Gerne möchte ich Sie bitten, Ihre Glaubensgenossen anzuweisen, doch bitte Ihre Variante des Islam zu nehmen. Wenn Sie das dann soweit sind, sagen Sie uns doch bitte bescheid. Das würde die Welt wirklich einen Schritt weiterbringen. Wie lange brauchen Sie dazu ?

  • A
    aso

    @ Heike:

     

    Leider falsch verstanden:

    Mein Anliegen war folgendes:

    Darauf hinzuweisen, daß eine Studie des Islam-Archiv in Soest (2006) zur Bevölkerungsentwicklung in

    Deutschland prognostiziert, für das Jahr 2045 einen Stand von 51,72 Millionen in

    Deutschland lebenden Muslimen gegenüber nur noch 45 Millionen „Bio-Deutschen“ (O-Ton Özdemir).

    Ein Datum, mit dem bei führenden Muslimvertretern in Bezug auf die

    Machtübernahme im wichtigsten europäischen Land bereits fest gerechnet wird. (=Einführung der Scharia).

    Prognosen gehen davon aus, daß bei einem Bevölkerungsanteil von ca. 60 % mit Einführung der Scharia zu rechnen ist:

    http://sioede.wordpress.com/2008/12/06/moslem-anteil-und-islamisierung/

     

    Hier ein Beispiel für die Umsetzung:

    http://www.igfm.de/Auszuege-aus-den-Strafgesetzen-der-Islamischen-Republik-Iran.593.0.html

    Daß einer der jüdischen Stämme in Medina massakriert wurde, und vom Propheten 10 Auftragsmorde bekannt sind wußten Sie?

     

    Zur Apostasie sagte der Prophet:

    "Wer immer seine Religion ändert (den Islam verlässt) - tötet ihn." :

    http://www.derprophet.info/inhalt/abfall-vom-glauben.htm

  • PN
    Paul Nellen

    Das Gebet eines einzelnen Schülers muss niemandem Angst machen. Das ist aber auch nicht der Punkt. Das Urteil wird dazu führen, dass nun zunehmend muslimische Schüler unter Verweis auf den Gebetsraum das Gemeinschaftsgebet fordern, das die Religion vorschreibt. Dann wird als nächstes die ebenfalls religiös begründete Trennung der Geschlechter beim Gebet gefordert. Und warum auch nicht, zumindest in mehrheitlich muslimischen Schulen? Dann wird es langsam Zeit, dass die Lehrpläne sich nach den religiösen Bedürfnissen der Schülerinne und Schüler ausrichten - schließlich kann man ihnen nicht zumuten, im Gebetsraum Vorstellungen zu bekräftigen, die etwa im Sexualkundeunterricht infrage gestellt werden. Irgendwann wird man sich eines Berliner VerWGerichtsurteils erinnern, das am 25. Oktober 2001 letzturteilend feststellte, „dass der Religionsunterricht (an Berliner Schulen) inhaltlich eine autonome, vom Staat grundsätzlich in keiner Weise zu beeinflussende Angelegenheit ist.“ Den Islamlehrern wird explizit gestattet, „punktuell von der Verfassungs- und Rechtslage abweichende Standpunkte zu vertreten“. Da eine gegebene Rechts- und Verfassungslage nicht unabänderlich festgelegt sei, so das Gericht, müssten auch religiös begründete Meinungen vertreten werden, „die mit der vorgefundenen Rechts- und Verfassungslage nicht in Einklang stehen. Ort einer solchen Diskussion kann auch ein Religionsunterricht sein.“

    Spätestens dann ist es aber zu spät, noch einzugreifen.

  • F
    Freya

    @ Beelzebub:

     

    Mein Aufruf, den Menschen in Afghanistan zu helfen, wird von Ihnen als Aufruf zu militärischen Maßnahmen interpretiert. Mit dieser Interpretation outen Sie sich selber als Militarist.

     

    Weil Religionen irgendwelche Einflußnahmen seitens von Geistern behaupten, die als von außen wirkende nicht nachweisbar sind, hat Religion paranoiden Charakter. Hilfe im Sinne einer Befreiung und Emanzipation wird daher nur gelingen, wenn sie auf dem Gebiet der Bildung und erforderlichenfalls der Pychotherapie geleistet wird.

     

    Kant sagte: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Deshalb hat Religion an Schulen nichts zu suchen, weil sie Angst vor nicht vorhandenen Geistern macht. Eher ist es Aufgabe von demokratischen Schulen, vor Religion zu warnen.

     

    Mit der Erlaubnis von Religionsunterricht hat sich das Grundgesetz ein gefährliches Drachenei ins Nest gelegt, obwohl schon die Weimarer Republik eben daran gescheitert ist (schwarz-braunes Ermächtigungsgesetz vom 23.03.1933!).

  • M
    micha

    @oberhart

     

    ...das ist wohl ein Missverständnis, dann haben Sie meinen Kommentar nicht richtig verstanden.

    Ich empfehle über den islamischen Rand hinaus einen Blick in die Niederlande zu den Calvinisten und deren Form von "praktischer Frauenfürsorge wie vor 500 Jahren."

     

    Ansonsten finde ich ihren Hinweis sehr hilfreich und stimme zu: Lesen bildet tatsächlich.

  • H
    Heike

    ... der Kommentar zum Abfall vom Glauben ist, auch wenn er vom nordrheinwestfälischen Verfassungsschutz stammt (huuuh, der muss es ja wissen), mit Verlaub Blödsinn.

     

    Der Mehrheit der islamischen Gelehrten zufolge ist der Abfall vom Glauben keineswegs verfolgungswürdig, vielmehr geht es darum, dass man nicht herumgeht, die REligion verunglimpft, andere von ihrem Glauben abbringen oder der Religionsausübung abhalten will. Und auch mit dieser Ansicht sind viele nicht einverstanden, die der Ansicht sind, dass auch zur Zeit des Propheten niemand wegen der Äußerung seiner Meinung - und sei sie noch so verunglimpfend - verfolgt wurde. Zudem heißt gibt es einen Koranvers, in denen Menschen von Allah Strafe angedroht wird wird, die erst Muslime werden, dann wieder vom Glauben abfallen, wieder gläubig werden, wieder abfallen. Nun fragt sich der logisch denkende Mensch:

     

    Wie ist es denkbar, dass sie nach dem Abfall wieder gläubig , dann wieder Nicht-Muslime werden, wenn sie nach islamischem Recht nach Stufe 1 bereits einen Kopf kürzer hätten gemacht werden sollen?

     

    mfG Holdehilde

  • H
    Heike

    @aso:

     

    Das, was du jetzt tust ist genau das, was ich meinte. Du, als Nichtmuslim, versuchst mich, als Muslima, darüber aufzuklären, dass jeder, der die im islamischen Mittelalter entstandene, total dogmatische sogenannte Shari'a nicht als verbindlich betrachtet, eigentlich kein richtiger Muslim sei. Dazu zitierst du einen Satz aus Wikipedia, den irgendein Fundamentalist da reingestellt hat.

     

    Begreifst du nicht, was hier vor sich geht? Nichtmuslime, die sich so verhalten, arbeiten mit Fundamentalisten und Fanatikern Hand in Hand. Beide ziehen an einem Strang. Ihr Ziel ist dasselbe:

     

    Den Islam so schlimm wie irgend möglich darzustellen. Entschuldige, dass der Vergleich jetzt etwas überzogen ist, aber es ist ja eine bekannte Tatsache, dass Bush und Bin Laden zumindest von dem 11. SEptember gute Kollegen waren. (Und nach Ansicht vieler auch während und nach 9/11)

     

    Thema Shari'a:

     

    Die sogenannte Shari'a muss korrekt eigentlich als das arabische "Fiqh" bezeichnet werden. Das ist ein Rechtssystem, dass nur zum ganz kleinen Teil wirklich auf dem Koran basiert, und selbst diese Punkte können durchaus auch anders interpretiert bzw. übersetzt werden. So kann das berühmte "Handabhacken" auch mit "Hand unschädlich machen" übersetzt werden, was durch eine GEfängnisstrafe umgesetzt werden könnte.

     

    Dieses Rechtssystem ist allen schwarzweißmalerischen Vorstellungen zum Trotz auch heute noch absolut nicht einheitlich. Wie gesagt gibt es ja mindestens vier anerkannte Rechtsschulen. Dieses REchtssystem mit all seinen starren, buchstabengetreuen, pharisäerhaften KOraninterpretationen wurde im islamischen Mittelalter entwickelt. Viele Jahrhunderte nach dem Tod des Propheten.

     

    Jeder mit den islamischen Überlieferungen halbwegs vertraute Muslim weiß nun, dass es nicht nur eins, sondern zahllose Ahadith gibt, die vorhersagen, dass der wahre Geist des Islam schon kurze Zeit nach dem Tod des Propheten verloren gehen würde, einem Hadith zufolge schon drei Generationen nach seinem Tod.

     

    Es wird vorhergesagt, dass die Muslime absolut dogmatisch und pharisäerhaft sein würden, genau wie die Juden zur Zeit Jesu, die den wahren - barmherzigen, flexiblen, toleranten -Geist ihrer Religion komplett vergessen hatten.

     

    Ich zitiere hier nur mal zwei:

     

    "Meine Umma wird die gleichen Umstände durchlaufen wie sie von den Bani Israel (den Juden) durchlitten wurden. Die Bedingungen (...)werden so identisch sein, wie Schuhe desselben Paares (...) (Tirmidhi,Kitabul-Ilm und Ibn Maja, Kitabul-Fitn)

     

    "Bald wird eine Zeit kommen, wenn vom Islam nichts mehr übrig sein wird außer seinem bloßen Namen. Nichts wird mehr vom KOran übrig sein als seine Worte. Die Moscheen werden voll von Betenden, aber sie werden der göttlichen Leitung beraubt sein. Die religiösen Gelehrten werden die schlimmsten Kreaturen (auf der Erde) unter dem Himmel sein. Verderbnis wird von ihnen ausgehen und zuihnen zurückkehren" (Mischkat, Kitabul-Ilm)

     

    So. Was schließt du daraus? Meinst du, auch der Prophet Mohammad kannte den wahren Islam nicht, im Gegensatz zu wahabbitischen und sudanesischen Wahnsinnigen, die die ganze Welt unter eine mittelalterliche Sharia zwingen wollen? Zur Zeit des Propheten wurde niemandem die islamische Rechtssprechung aufgezwungen, Juden konnten sogar selbst wählen, ob für sie das islamische oder das jüdische Recht gelten sollte

     

    Vielleicht ist dir bekannt, dass die strengste, fanatischste und grausamste Richtung im Islam, von der auch sämtliche Terrorattentäter beeinflusst sind (und die, da hast du Recht, sich inzwischen auch anderswo, unter den Taliban, Pakistan und sogar den us-amerikanischen Muslimen sich breitmacht), aus SAUDI ARABIEN stammt. Es sind die Wahabbiten bzw. Salafiten. Leute wie Osama Bin Laden. Die, von denen Leute wie du, wenn ich dich richtig verstehe, möchten, dass es die "wahren Muslime" seien, damit man den Islam schön hassen kann.

     

    Vielleicht weißt du auch, dass auch der Prophet aus Saudi-Arabien stammte, nämlich aus dem Stamme der Quraish. Dazu gibt es nun auch eine höchst interessante Überlieferung:

     

    "Abu Huraira berichtete, dass der Heilige Prophet sagte: 'Die Zerstörung meines Volkes (Anm.:"Volk" kann auch metaphorisch im Sinne von "Religionsgemeinschaft" gemeint sein) wird in den Händen von jungen Männern (aus dem Stamm) der Quraish liegen' " (Bukhari)

     

    mfG Holdehilde

  • A
    aso

    @ Heike :

    Gern kläre ich das Mißverständnis auf:

    Es ist nicht eine Frage, ob türkische oder sudanesische Muslime hier in 30 Jahren die Bevölkerungsmehrheit bilden, sondern die Bevölkerungsmehrheit an sich ist prognostiziert.

     

    Diese wird Kreise, die den Islam besonders wortgetreu auslegen ( oft als Islamisten denunziert ) veranlassen, Forderungen nach Einführung der Scharia zu stellen. Dagegen können sich moderate, liberale Muslime kaum wehren, da Koran / Scharia normalerweise (also bei Bevölkerungsmehrheit) untrennbar miteinander verbunden sind.

     

    Selbst wenn man an ein friedliches Miteinander mit toleranten Muslimen glaubt, wird dies die Einführung der Scharia nicht verhindern:

     

    Selbst in der (noch) säkulären Türkei gibt es Tendenzen:

    „Die Bedeutung der Schari'a nimmt seit etwa Mitte der 1970er Jahre in allen islamischen Ländern wieder kontinuierlich zu. Auch in der laizistischen Türkei mehren sich politisch einflussreiche Stimmen, die die Rückkehr zum islamischen Schari'a-Recht fordern. So schrieb etwa die islamistisch-nationalistische Tageszeitung "Milli Gazete" am 16. Oktober 2006:

     

    „Es ist unlogisch, widersprüchlich und unsinnig, wenn ein Mensch behauptet, er sei zwar Muslim, aber gegen die Scharia. […] Die Scharia ist ein heiliger Begriff. Islam und Scharia sind gleichbedeutend.“ :

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schari%27a

     

    Hier ein Auszug der Stellungnahme vom Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen zur Scharia:

    „...Im Strafrecht dagegen ist eine Vereinbarkeit kaum denkbar. Auch ein Scharia gemäßes Familienrecht birgt zahlreiche Probleme, da es Männer und Frauen nicht gleichberechtigt behandelt. Die in westlichen Demokratien selbstverständliche Religionsfreiheit gilt auf der Grundlage der Scharia nur sehr eingeschränkt. So ist beispielsweise der Austritt aus der muslimischen Glaubensgemeinschaft nicht gestattet...“:

    http://www.im.nrw.de/sch/595.htm

  • H
    Heike

    @aso -

     

    ich glaube, du hast mich irgendwie missverstanden. Denn wenn sich der Anteil der Muslime bei uns in den nächsten Jahrzehnten vergrößern sollte, wie du andeutest, dann werden es großenteils türkische, nicht sudanesische Muslime sein.

     

    Und an deren Islamverständnis - geprägt von Atatürk und der liberalen hanafitischen Rechtsschule - haben wir kein Interesse. Vielmehr tun wir so, als liefen überall gewaltbereite, ungebildete radikale WAhabbiten herum.

     

    Das nennt sich: SELFFULFILLING PROPHESY.

     

    Wenn man den moderaten und liberalen Muslimen überhaupt kein INteresse schenkt und die Medien ihnen kein Forum bieten, weil sie zu langweilig rüberkommen und nicht ins FEindbild passen, treibt man diese in ein Gefühl der Ohnmacht und des Protestes, so dass sie irgendwann wirklich mit den Radikalen zu sympathisieren beginnen.

     

    Hinzu kommt die Tatsache, dass man nicht nur gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft sondern auch bei den Muslimen selbst subjektiv den Eindruck erweckt (immer wieder auf gegenteilige STatistiken zu verweisen nützt wenig), die Radikalen seien in der Mehrheit.

     

    Es ist nun ein bekanntes massenpsychologisches Phänomen, dass der Mensch gerne einer Mehrheit angehören will, und dafür imstande ist, zur Not auch den VErstand und das GEwissen komplett auszuschalten.

     

    Das ist Grund zwei, weshalb unsere muslimischen Mitbürger nicht nur zunehmend religiöser werden, sondern vermutlich auch langsam radikaler.

     

    Aber im Grunde finden wir es ja ganz gut so. Keiner kann mich vom Gegenteil überzeugen. Wir gehen doch lieber das Risiko ein, von Fanatikern auf dem Weihnachtsmarkt in die Luft gesprengt zu werden als an ein friedliches Miteinander mit toleranten Muslimen zu glauben und uns von unseren lieben Feindbildern zu verabschieden.

     

    Genau dasselbe Prinzip wie bei islamischen Selbstmordattentätern. SChonmal drüber nachgedacht?

     

    Gruß H.

  • A
    aso

    @ Heike Lutzin:

    „...Es GIBT einen ISlam jenseits der sudanesischen Scharia! Wirklich! - nur: DER INTERESSIERT HIER KEINEN!!...“:

     

    Angesichts der demographischen Entwicklung:

    Denken Sie doch einfach mal 30 Jahre weiter...

  • G
    grafinger

    @ "Polytheist":

     

    Gestattet man es einer Ideologie sich öffentlich zu verbreiten, dann hat jede Ideologie das Recht dazu. Ideologische Freiheit muss man entweder konsequent anwenden oder abschaffen. Aber zu sagen die Ideologie passt uns und die nicht ist feindlich gegen Fremdes.

     

    Ich hab nichts dagegen, wenn mir Autonome auf offener Straße entgegen kommen, wieso sollte ich dann etwas gegen Faschisten haben?

     

    Das Andere unterdrückt werden in der Ideologie ist ja nichts neues und beschränkt sich auch nicht auf Faschisten. In früheren Jahrhunderten in Europa erging es den Fremden genauso und noch viel schlimmer.

     

    Die Unterdrückung der Menschen hat nichts mit der Ideologie an sich zu tun, sondern mit den Menschen die sie äußerst unterschiedlich interpretieren. Und die Starken legen es so aus wie es ihnen passt, das waren früher Nationalsozialisten. Was würde heute wohl darüber gesagt oder was würde darüber gesagt, wenn andere Ideologien es machen würden?

    Ideologien sind doch alle gleich, wovor also fürchten?"

     

    Habe nur die "Religion" durch "Ideologie" ersetzt.

    PS: Zur Frage der Rolle der Frau im Islam und Deiner kompletten Unkenntnis darüber solltest Du dringend die 4. Sure lesen.

  • HL
    Heike Lutzin

    @alle und

     

    @von die Lehrerin -

     

    liebe Lehrerin! Richtig muss es heißen: "von DER Lehrerin"! (Ich hoffe, du unterrichtest nur Sport)

     

    Auch von mir ein Buchtip: "Mein Gott ist jetzt Allah und ich befolge seine Gebote gern" - geschrieben von Claudia Filter, ihres Zeichens auch Emma-Autorin.

     

    @alle - also, die Angst vor der Überfremdung (offensichtlich sogar unter TAZ-Lesern, aber lest erstmal das GMX-Forum zu dem Thema!! das geht ab!) kann ich gut verstehen. Die Tatsache, dass einem gewisse Muslime, die ihre Rechte hier sehr gut kennen, unsympathisch sind, kann ich verstehen. Auch, dass einem die islamischen Gebote veraltet, streng, scheußlich, fremd etc. erscheinen.

     

    Das ist alles sehr einsichtig, aber noch lange kein Grund, einer Person, die schlicht und ergreifend fünf MInuten irgendwo beten möchte, dieses REcht abzusprechen. Wollt ihr euch mit Saudi-Arabien auf eine Stufe stellen??

     

    Denkt doch bitte mal eine Minute lang nach und versucht, objektiv zu sein!!!

     

    Es kann doch nicht sein, dass wir irgendeinem Menschen das Recht absprechen wollen, sich fünf Minuten in eine stille Ecke zurückzuziehen. Es geht nicht darum, dass sich ein Lehrer vor die Klasse stellt und das Ritualgebet während des Unterrichts vollzieht. DANN wäre die schulische Neutralität nicht gewährleistet, aber doch nicht durch einen SChüler, der in der Pause, wenn ohnehin keiner da ist, irgendwo seine Ruhe haben will.

     

    Es geht auch mitnichten um die Errichtung islamischer GEbetsräume. Anfangs wollte der SChüler das Gebet ja irgendwo im Flur verrichten. Da hieß es dann, es wäre zu demonstrativ, oder deutlicher ausgedrückt provokativ, denn man könnte sich von öffentlich gelebter Religiosität ja missioniert oder aber belästigt fühlen.

     

    Daraufhin hat man dem Jungen einen Raum zugewiesen, und nicht etwa einen "speziellen islamischen Gebetsraum" eingerichtet. Vielmehr wurde er wohl eher irgendwo weggesperrt, damit er die ANdersgläubigen nicht mit seinem ANblick belästigt. Daraufhin hieß es dann, er fordere Sonderrechte und -räume.

     

    Mich, als Muslima, nerven die besonders strengen, gesprächsunbereiten Muslime, die vor Gericht ziehen und sich als das "erwählte Volk" fühlen, auch. ANdererseits kann ich sie langsam auch verstehen.

     

    Denn die Fronten sind vollkommen verhärtet. Jeder kleine Kompromiss von seiten der Muslime zieht höchstens Spott und endlose Diskussionen mit sich. Da hat man einfach irgendwann überhaupt keine Lust mehr zu Kompromissen. Ist so. Und am längeren Hebel sitzt allemal die wenig islamfreundliche deutsche Mehrheitsgesellschaft.

     

    Beispiel: Eine muslimische Freundin hat an Adventsfeiern nicht nur teilgenommen, sondern diese sogar einmal mit ausgerichtet. Zaghaft hat sie dann den Vorschlag gemacht, man könne doch auch ein Lied mit islamischem Inhalt singen, denn es war auch gerade Ramadan (der selbstverständlich weder gefeiert noch thematisiert wurde). Der Vorschlag wurde abgeleht, mit der Begründung, das passe nicht in den Rahmen.

     

    Eine andere Freundin hat am deutschen Gymnasium in KAiro unterrichtet und wundert sich über die deutsche Engstirnigkeit. In Ägypen basteln einfach gleichzeitig die Christenkinder Osterhasen und die Moslems Papp-Moscheen.

     

    In Indonesien habe ich eine Polizeistreife, zwei Frauen, gesehen: Die eine war Christin, oder weniger streng, und trug einen kurzen Rock und kein Tuch, die andere trug dieselbe Uniform, nur in längerer Version und mit einem Tuch.

     

    Ist das so schwer?? Auf dem Brüsseler Flughafen gibts ne Moschee! (und sicher auch ne Kirche)

     

    Meint wirklich jemand, es wird besser, wenn wir diejenigen Muslime, die friedlich, tolerant, locker und grundgesetztreu sind, durch unsere typisch deutsche Angst und Borniertheit in eine Protesthaltung, und damit in den Extremismus treiben?

     

    Es GIBT einen ISlam jenseits der sudanesischen Scharia! Wirklich! - nur: DER INTERESSIERT HIER KEINEN!!

     

    Nochmal unbedingte Buchempfehlung: "Mein Gott ist jetzt Allah und ich befolge seine GEsetze gern" von Claudia Filter!

     

    Gruß, HOldehilde

  • L
    Lorerei

    Ich weiss nicht wo das Problem liegt wenn jemand außerhalb der unterichtszeiten betet.

     

    Schließlich ist außerhalb der Unterrichtszeiten Privatzeit der Schüler und hat mit der Trennung von Staat und Religion nichts zu tun.

  • D
    der_zweifler

    Auf eines ist gar nicht eingegangen worden: Das CDU/CSU und Kirche heftig zugestimmt haben-wohl wittern sie bei sinkenden Zahlen von Gläubigen (warscheinlich hat sich die Aufklärung doch langsam durchgestetzt, so das kein Platz mehr ist für mittelalterlichen Aberglaube)Morgenluft und sehen doch noch einen Weg, auf (noch beeinflussbare) Schüler in den Schulen einzuwirken - die Forderung nach einem Altarzimmer scheint mir da nicht weit !

    Ich kann alle Politiker nur mahnen - drängt den Einfluß von (allen) Religionen aus dem offentlichen Leben zurück und verweist diese dahin, wohin sie gehören - in´s Private.

    Religionen haben in den letzten Jahrtausenden schon genug Unheil angerichtet - und zwar alle !

    Und bitte - ein Auftreten gegen Religionen ist Vernunft und nicht Rassismus !

  • A
    aso

    Üblicherweise steht Verfassungsrecht über Religionsrecht. Nicht so im Islam:

     

    dies wird deutlich bei einem Besuch der Seite des ZMD (Zentralrat der Muslime Deutschland),

    der sich offenbar seiner Sache verdammt sicher ist und ganz ungeniert zum Gesetzesbruch im Namen Allahs rät.

    Man muß noch nicht einmal zwischen den Zeilen lesen, wenn man sich ein Urteil über die Verfassungstreue und die Integrationsfähigkeit machen möchte. So schreibt der Zentralrat über die Scharia und deutschen Gesetzen in der Rubrik "FAQ" ganz offen und sehr eindeutig (VIII,2,3):

     

    „...Aus der islamischen Rechtslehre geht hervor, dass sich Muslime, die sich in einem nicht-islamischen Rechtsstaat befinden, an dessen Rechtsnormen halten müssen, solange diese nicht im Widerspruch zum Islam stehen...

     

    Die meisten Gelehrten sind der Meinung, daß man sich an die Gesellschaftsordnung seines Aufenthaltsortes halten muß, wenn diese nicht die Grundsätze seines Glaubens verbieten oder wichtige Lebensbedürfnisse unterbinden, weil man mit dem Aufenthalt in einem nichtislamischen Land einen Vertrag mit demselben schließt, seine Gesellschaftsordnung nicht zu brechen...“

     

    Unter diesem Aspekt wird auch die Sonderstellung muslimischer Schüler in Deutschland gefordert. Klar und deutlich wird an dieser Stelle auch noch einmal wiederholt, daß die Scharia und nicht etwa das deutsche Gesetz für den Muslim maßgeblich ist:

    3. Freistellung von Schülern von der Teilnahme am Freitagsgebet?

     

    Folgende Punkte dürften zur Beantwortung der Frage beitragen:

     

    · In Deutschland gibt es die Schulpflicht, die es mit sich bringt, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter zur Teilnahme am Schulunterricht verpflichtet sind.

     

    · Muslime, die in einem Rechtsstaat leben, müssen sich an seine Rechtsnormen halten, solange diese nicht im Widerspruch zum Islam stehen.

     

    Aber auch:

     

    · Die Teilnahme am Freitagsgebet ist Pflicht für den männlichen Muslim ab der Pubertät.

     

    · Das Freitagsgebet wird gemeinschaftlich in der Moschee abgehalten. Es kann nicht einzeln gebetet werden.

     

    · Das Freitagsgebet wird in den Moscheen in der Zeitspanne des Mittagsgebetes (meist zu Beginn) abgehalten.

     

    Dieser Konflikt kann dadurch gelöst werden, dass man sich dem Klassenlehrer darauf einigt, dass die freitags versäumten Stunden zu anderer Zeit nachgeholt werden (Ersatzunterricht). Falls dies unmöglich ist, gibt es auch noch die Möglichkeit, nur alle drei Wochen zum Freitagsgebet zu gehen, da erst das dreimalige Fehlen in Folge als erhebliche Sünde angesehen wird (wenn das Fehlen vermeidbar war).

     

    All dies ist nachzulesen auf der FAQ-Seite des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD):

    http://islam.de/1641.php#deutsch/vielehe_d.html

     

    Ob dies auch den Verfassungsschutz interessiert?

  • C
    corax

    "Der Islam [...] reklamiert sein zu dürfen was er ist: eine Religion", sagt der Autor. Sachlich ist das nach dem heutigen spirituellen Verständnis von Religion leider falsch. Der Islam ist ein Glaubensgebäude, das sowohl im engeren Sinne religiöse Elemente enthält als auch ein enges Korsett alltäglicher Vorschriften, ohne deren Beachtung der Gläubige sich den Weg ins Paradies erschwert oder verbaut. Und genau hier liegt das - öffentlich nicht gern angesprochene - Problem: diese Vorschriften erschweren in ihrer Gesamtheit selbständiges, kritisches Denken, hemmen den Einsatz für andere Gruppen als die eigene Glaubensgruppe und sind ursächlich für brutale Straftraditionen, Frauenunterdrückung etc. pp. Die Mehrheit der Bundesbürger will solche Tendenzen in der Gesellschaft weder sehen noch fördern. In Deutschland war es auch seit Jahrzehnten nicht mehr üblich, Religion als ernsthaftes Problem und Hindernis im gesellschaftlichen Prozess bearbeiten zu müssen, ein Grund mehr es auch bezüglich des Islam nicht zu wollen. Seltsamerweise scheinen gerade die an sich links zu vermutenden Vertreter individueller Freiheit solche reaktionären Tendenzen aktiv zu fördern. Aus Unkenntnis, Stimmenkalkül oder schlicht Angst? Vielleicht wäre eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Begriff "Religion" hilfreich, damit man nicht dauernd Äpfel mit Birnen vergleicht?

  • O
    Oberhart

    @Micha: Du kannst dich ja mal bei Gelgenheit schlau machen, wieso mehrere islamische Länder statt der Allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1948 sich auf die sogenannte Kairoer Erklärung berufen und dann in einem zweiten Schritt mal überprüfen was die Kairoer Erklärung von der aus Paris unterscheidet. Das wäre Schritt 1. Schritt 2 wäre dann mal zu überlegen, ob die "Ungleichbehandlung" von Frauen - um es mal vorsichtig zu formulieren - in Ländern mit der Scharia vielleicht nicht doch religiös unterfüttert ist. Du wirst überrascht sein. Lesen bildet!

  • P
    Polytheist

    Gestattet man es einer Religion sich öffentlich zu verbreiten, dann hat jede Religion das Recht dazu. Religionsfreiheit muss man entweder konsequent anwenden oder abschaffen. Aber zu sagen die Religion passt uns und die nicht ist feindlich gegen Fremdes.

     

    Ich hab nichts dagegen, wenn mir Nonnen auf offener Straße entgegen kommen, wieso sollte ich dann etwas gegen Teppiche haben auf denen andere knien um zu beten.

     

    Das Frauen unterdrückt werden in der Religion ist ja nichts neues und beschränkt sich auch nicht auf Muslime. In früheren Jahrhunderten in Europa erging es den Frauen genauso und noch viel schlimmer. Aber das stand damals ebenfalls nicht in der Bibel, genauso wenig wie es bei den Muslimen im Koran steht.

     

    Die Unterdrückung der Menschen hat nichts mit der Religion an sich zu tun, sondern mit den Menschen die sie äußerst unterschiedlich interpretieren. Und die Starken legen es so aus wie es ihnen passt, das waren früher die Priester der christlichen Kirchen die zb für Ablässe den Himmelszugang einkassierten. Was würde heute wohl darüber gesagt oder was würde darüber gesagt, wenn andere Religionen es machen würden?

     

    Religionen sind doch alle gleich, wovor also fürchten?

  • M
    micha

    @die Lehrerin

     

    Die Rolle, die Mädchen/Frauen im Islam zukommt, hat wiederum nichts mit dem Koran selbst zu tun, die Frau kommt darin genauso gut oder schlecht weg wie in der Bibel, oder eine Ehefrau in Texas.

     

    Und ganz ehrlich, uns interessiert die Gleichberechtigung der armen Türkinnen doch bloß, weil jetzt alles global global jeden angeht bzw. weil es Ihnen, Frau Lehrerin, nur um ihre eigene Gleichstellung geht; jedenfalls klingt es für mich so.

     

    Ob Islamisierung, oder sonstige Phobien, die im konstruktiven Austausch aufs Problem bezogen vorgetragen werden: Man kann nicht jeden Kram erlauben, wie im Artikel sehr differenziert bemerkt, und dann gegenüber den Dingen, die man nicht sehen will, mit einer nahezu faschistoiden Rigidität auftreten.

    Aus, unter anderem, solchen Mängeln, scheitert Multikulturalität und müssen Pseudoansätze wie Transkulturalität entwickelt und bedient werden.

    Und das ist meiner Meinung nach die neue Mitte, die neue Art von, sagen wir, statt Dogmatismus, besser Liberalität.

  • S
    Sascha

    Hat eigentlich einer derjenigen, die sich hier über muslimische Gebetsräume echauffieren, den Artikel gelesen?

    Das Gericht hat die Schule nicht verpflichtet solche Räume einzurichten. Es hat dem Schüler das Recht zugesprochen in der Schule beten zu können und ihn gleichzeitig verpflichtet sich ""in den organisatorischen Rahmen der Schule einzufügen" - und zwar störungsfrei.".

    Da haben einige Kommentatoren sowie der grüne Bildungspolitiker sich wohl etwas aus den Fingern gesaugt.

  • DL
    die Lehrerin

    Der Islam ist eben nicht eine Religion wie jede andere auch. Viele Muslime praktizieren eine Lebensart, die nicht mit den Menschenrechten vereinbar ist. Betrachtet man beispielsweise die Rolle bzw. den "Wert" eines Mädchens/ einer Frau im Islam stellt man schnell fest, dass diese Anschauung nichts mit moderner Gleichberechtigung zu tun hat (sei diese nun christlich oder was auch immer). Mit der Bereitstellung eines muslimischen Gebetraums fördern wir die Festigung des Islams und die Verbreitung solcher Weltanschauungen. - Religion hat in unseren Schulen nichts zu suchen!

    Buchtipp: Necla Kelek: Die verlorenen Söhne

  • TS
    Thomas Schöffel

    So einfach ist das alles nicht. Natürlich könnten wir es dem Schüler erlauben, seine Schulpause so zu verbringen, wie er es will. Nur, wenn wir es einem gestatten, müssen wir es auch den anderen gerechterweise auch gestatten. Nicht schwer, wenn es überschaubar wenige sind. Nur, wenn es dann viele oder sehr viele werden, bekommen wir zusätzlich ein Durchführbarkeitsproblem. Und wenn sich dann auch noch andere Religionen mit ihren spezifischen Wünschen einfinden, sind es am Schluß nur die Atheisten, die im Winter nach draußen müsse. Neinneinnein. So geht das natürlich nicht. Der Wunsch eines Einzelnen -so leicht er hier zu erfüllen sein mag- würde Türöffner für ein nicht zu beherrschendes Problem werden. Lassen wir die Kirche/Moschee im Dorf. In der Schule sollte sie nichts verloren haben.

  • SB
    Stefan Böhringer

    Das Problem ist doch, dass wir faktisch keine Trennung von Kirche und Staat in diesem Land haben. Schaut euch an, wie viele hunderte evangelikale Schüler-Bibel-Kreise es in Deutschland gibt, die überall ganz offen für ihren Glauben an den Schulen in der Pause werben. Da ist der muslimische 16-jährige, der nur für sich Zeit zum Gebet haben will, wirklich das geringere Problem.

    http://www.schuelerbibelkreis.de/index.php?first=sbks&second=was

    Will man den Säkularismus konsequent umsetzen, wie in den USA, müssen wir ganz auf Religionsausübung an Schulen verzichten. Allerdings zeigt gerade die strikte Trennung von Staat und Kirche in den USA eine gleichzeitige Erstarkung des religiösen Fundamentalismus. Wieso? Weil Kinder nichts über Religion in der Schule erfahren und somit den Lehren und der Propaganda ihrer Kirchengemeinden und Pastoren ausgesetzt sind. Dies sollte man bei der ganzen Debatte auch berücksichtigen. Man muss auch über Religion, wie man sie friedlich und zeitgemäß ausleben kann, aufklären. Denn zu behaupten, Religion sei dir Wurzel allen Übels ist wohl eine ziemlich herablassende und dogmatische Aussage. Die Wurzel allen Übels ist immer der Mensch, der sich in welcher Form auch immer, politisch, kulturell oder religiös, Macht verschaffen will!

  • AH
    Andreas H.

    Bereits beim letzten Artikel hier in der taz zu dem Thema habe ich meiner Meinung freien Lauf gelassen, aber ich wiederhole mich heute gerne:

     

    Die Schule als staatliche Institution sollte sich -- mit Ausnahme des Religionsunterrichts -- aus dem Glauben der Schüler raus halten.

    Gläubige Schüler, die in der Schule beten wollen -- egal wie demonstrativ -- sollten das dürfen dank der Religionsfreiheit. ABER: sie müssen Andersgläubige auch respektieren dank der Religionsfreiheit.

     

    Und da spielt es absolut keine Rolle, wie verrückt ich als Atheist diese Religionen finde.

  • D
    drusus

    Was ist eigentlich mit den Rastafaris? Dürfen die dann ihr Recht in der Schule zu kiffen auch ausüben? Wir brauchen nicht MEHR Religion an der Schule sondern weniger. Heranwachsenden sollte eine universelle Ethik und Richtlinien für Vernunft vermittelt werden und kein Hokuspokus.

  • VS
    Victor Schmidt

    Und was ist mit dem Recht für Satanisten, Mormonen,

    Baptisten, Buddhisten, Hinduisten, Hare Krishnas und

    Woodoo-Anhängern auf eigene Gebetsräume in der Schule? Jetzt mal im Ernst: Religion ist Privatsache

    und hat in den Schulen nichts zu suchen. Dazu kommt,

    daß viele muslimische Mädchen von ihrer Religion unterdrückt und um ein selbstbestimmtes Leben betrogen werden. Muslimische Beträume würden den Druck auf sie nur erhöhen. Es ist auch die Aufgabe der Schule, so etwas zu verhindern.

  • L
    LupusB

    Ich kenn das Diesterweg ziemlich gut und wundere mich das bestimmte Fakten erst nach und nach bekannt werden, wie folgendes (heute in der Berliner Zeitung)

    "Vor ein paar Jahren hat es in der Schule schon mal einen inoffiziellen Gebetsraum gegeben, den der damalige Konrektor auf Schülerwunsch eingerichtet hatte. Das Projekt wurde schließlich durch eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen einzelnen Schülern beendet. Mädchen alevitischen Glaubens hatten den Raum genutzt, um ihr Gebet zu verrichten. Strenggläubige sunnitische Schüler waren damit nicht einverstanden, ihrer Ansicht nach war der Raum durch die Anwesenheit von Mädchen entweiht worden. Es kam zu einer Prügelei. Das war das Ende des inoffiziellen Gebetsraumes."

    Es geht hier also nicht um irrationale Islam-Ängste sondern um konkrete Islam-Erfahrungen. Die Muslima und Muslime an den Schulen, die mit ihren frömmelnden Mitbrüdern wenig anfangen können, werden sich schomal warm anziehen dürfen.

  • K
    kzbgin

    " Dieser Reflex kommt immer dann aufs Tapet, wenn der Islam sich aus der Deckung wagt und reklamiert, sein zu dürfen, was er ist: eine Religion. Eine Religion, die man sinnstiftend finden kann oder reaktionär oder sie für Hokuspokus halten. Wie alle anderen Religionen eben auch. Der Islam ist aber in Deutschland keine Religion wie alle anderen.

     

    Er ist für viele der Inbegriff von Überfremdung. Und deswegen wird er nur so lange toleriert, wie er möglichst unsichtbar bleibt."

     

     

    Wunderbar gesagt, ausgedrückt - dafür liebe ich die TAZ! Und ICH bin wirklich keine fromme Muslima oder irgendwas...

  • T
    Tele

    Religion hat in der Schule nichts zu suchen. Punkt.

  • O
    otto

    Jakob ist ein Volltrottel!

  • L
    Lischen

    Ein junger Mensch möchte seiner Religion nachgehen und bekommt das recht dazu - denn Religionsfreiheit wir in Deutschland doch engeblich gewährt...und dann wird die Entscheidung eines Gerichts zu seinen Gunsten kritisiert! In einem Land in dem es immer noch katholische wie evangelische Grundschulen und Gymnasien gibt an denen der Besuch zur wöchentlichen Messe PFLICHT ist!

    Das heißt, wir zwingen einige Leute, unabhängig von ihrer Glaubensrichtung, eine Messe zu besuchen, aber ein einfaches Gebet in der Pause wird kritisiert... Zu häufig wird vergessen, dass der Islam keine "Terror-Religion" ist, sondern auch nicht besser oder schlechter als das Christentum.

    Entweder sollte jegliche Religion aus Schulen verbannt werden (inkl. konfessionsgebundenem Religionsunterricht) oder wir erlauben allen Schülern ihren Religiösen Verpflichtungen nachzukommen, so lange sie damit niemandem verletzen.

  • B
    Beelzebub

    @ Freya

     

    Wie wär's, du gingest in Sachen der von dir geforderten Hilfe für die Afghanen mit gutem Beispiel voran und hilfst selber?

     

     

    Was hindert dich daran, dich umgehend bei der Bundeswehr als Freiwillige zum Kampfeinsatz am Hindukusch zu melden?

     

     

    Also nichts wie ab zur nächsten Rekrutierungsstelle. Wir alle werden dir im Falle deines Heldinnentodes ein ehrendes Andenken bewahren.

  • G
    Gino

    Betrifft den Kommentar von Freya.

     

    Ich dachte hier dürften keine rassistischen Kommentare abgegeben werden.

  • HO
    Helen Oberhauser

    Vor mythologischen Figuren wie Allah, Mutterjungfrau Maria, Gott oder Nikolaus bräuchte eigentlich niemand Angst haben, denn sie sind, wie Immanuel Kant bezüglich solcher Gesprächsgegenstände gesagt hat, "nur in eurem Hirne", sie sind nur "transzendentaler Schein", eine Denkstruktur, die ohne sinnliche Fundierung ohne Erkenntniswert bleibt.

     

    Doch so einfach, wie sich manche heutigen naiven Atheisten das vorstellen, ist es nicht, zu sagen, was es (außerhalb des Hirns) nicht gibt, sei irrelevant.

     

    Wo o.g. geistige Gestalten IM Hirn sind, wirken sie von dort als Hirnsoftware, indem sie Gefühle, Ziele und Wahrnehmung steuern. Für eine politische Beurteilung kommt es auf die Struktur einer Hirnsoftware an.

     

    Wenn es in einer Ideologie als Denkansatz "nur einen einzigen Gott geben" darf, neigt solch eine Hirnsoftware zum vereinnahmenden Totalitarismus. Im römischen Katholizismus und im Islam ist das sehr ausgeprägt, sowohl in den rituellen Beschwörungsformeln (sog. Gebeten) als auch in den resultierenden gesellschaftlichen und politischen Handlungen, z.B. durch Zerstörung von Symbolen, die auf andere mögliche Denkungsarten hindeuten. Solches Monopoldenken erinnert an den Bauernhof, wo sozusagen der Hahn den Hennen die Regel vorgibt, sie dürften keinen anderen Hahn neben ihm haben. Frieden ist dort nur durch Unterordnung Aller unter Einen möglich.

     

    Es gibt aber auch Ideologien, die nicht nur ein einziges Prinzip kennen, z.B. das chinesische Yin-Yang, wo es auf die Ausgewogenheit zweier Denkansätze ankommt. Ähnlich ist der Indianerkult, wonach "die Erde unsere Mutter und der Himmel unser Vater" sei. Aus den ägyptischen, griechischen und keltischen Traditionen ist der sog. Polytheismus überliefert: Darin wird von vielen Prinzipien (Göttinnen und Götter) ausgegangen, die stets miteinander im Wettkampf stehen. Da mag ein Zeus der wichtigste und stärkste Gott sein, aber wenn sich alle anderen gegen ihn zusammentun, wäre er unterlegen, wie es Homer in seinen Epen inszeniert hat. Aus eben dieser Tradition sind Demokratie und Wissenschaft entstanden!

     

    Das Aufklärungszeitalter kennt die Logik von Hegel, ein Denkstruktursystem, das im dialektischen (d.h. sich miteinder beredenden) Schritt vorangeht, nach dem Schema These, Antithese, Synthese. So wird der Gegensatz von Sein und Nichts im Werden aufgehoben, d.h. integriert zu etwas relativ Vollkommeneren. Mit diesem Schema lässt sich z.B. auch "Tyrannei" und "Anarchie" zu "freiheitliche Verfassungsordnung" integrieren. Der Marxismus hat dieses Schema zum logisch ähnlichen dialektischen Materialismus umgestaltet.

     

    Die wissenschaftlichen Traditionen, oft sogar im Mittelalter, pflegen seit der griechischen Antike den Diskurs als Methode. Dort kann Wahrheit NIE von einem einzigen Menschen stammen, sondern nur das Ergebnis einer Unterredung und gefundenen Übereinstimmung mindestens zweier kompetenter Personen sein. Das gilt auch für die Justiz mit ihrer Regel: Ein einziger Zeuge ist gar kein

    Zeuge. Und vor allem im demokratischen Parlament gibt es stets Position und Opposition, Rede und Gegenrede.

     

    Irgendeine Hirnsoftware muss stets im Menschen aktiv sein, andernfalls wäre der Mensch wie im Koma. Es kommt politisch sehr darauf an, dass die Hirnsoftware politisch passt, z.B. dass sie strukturell mit dem Grundgesetz und den UNO-Menschenrechten übereinstimmt. Das tun z.B. römischer Katholizismus und Islam wie auch Nazi-Ideologie und Stalinismus nicht! Denn z.B. Glaube an den Hirten oder den Propheten ist nicht kompatibel mit dem Glauben daran, dass die Macht vom Volk ausgeht und jeder Mensch ein evolutionär gewordenes einmaliges Wesen ist, das sich nicht von simplen Dogmen gleichschalten lassen, sondern sich selbstgemäß entfalten soll.

     

    Von methodischen, inhaltlichen und organisatorischen Pluralismen sind die Propheten der angeblich einzigen wahren Götter und Allahs weit entfernt. Deshalb ist es berechtigt, vor einem Rückfall in monopolisch und dogmatisch auftretende Ideologien Angst zu haben und politische Schutzmaßnahmen anzuwenden.

  • W
    Wumme

    Den deutschen Schulen fehlt es am allen, NUR nicht an Gebetsräumen, gut aber, man sollte sich aber dann auch nicht wundern, wenn nichtmoslemische Eltern ihre Kinder von solchen Schulen abmelden, denn ich würde es SOFORT machen.

     

    Jedes Jahr macht dieses Land einen riesigen Schritt in Richtung Mittelalter, die Salamitaktik funktioniert perfekt, heute mal eben ein Gebetsraum, eine Moschee um die Ecke, und morgen...., warum denn keine Sharia Gesetze, warum denn nicht?

     

    Es findet sich mit Sicherheit ein deutscher Richter der die Notwendigkeit der Einführung solcher Gesetze begründen wird und, es findet sich mit Sicherheit ein Grüner Politiker der so etwas als einen Akt der Toleranz und Respektes sehen wird.

     

    Allahu Akkbar Deutschland!

  • C
    Christian

    Ich war in der vierten Klasse auf einer Schule, wo jeden Morgen ein Schüler was vorbeten musste. Eine staatliche Schule wohlgemerkt.

  • M
    M.

    Morgen erscheinen Pastafarians, die auf ihr Recht bestehen sich als Piraten verkleiden zu dürfen. Worin soll das enden?

     

    Schulen müssen eine neutrale Stellung gegenüber Religionen annehmen. Deswegen bin ich nicht nur gegen eine Verbindung von Islam und Schulen sondern auch für eine Trennung von Christentum und den Bildungsinstitutionen.

     

    Religiöse Ansichten stehen nicht im Einklang mit Inhalten die vor allem in naturwissenschaftlichen Schulfächern unterrichtet werden. Ich sehe es als unzumutbar an etwas zu lernen und in der nächsten Stunde zu hören, dass es eigentlich ganz anders ist. Beispielsweise wird in Physik gelehrt, dass es keine Perpetuum Mobile gibt. Im nächsten Religionsunterricht wird Gott aber als ein genau solches dargestellt.

    Meiner Ansicht nach sollten religiöse Rituale in Schulen nicht toleriert werden.

  • L
    Lohae

    Ich verstehe Eines nicht:

    In Bayern werden wegen der staatlichen Neutralität die Kruzifixe abgehängt und in Berlin Gebetsräume eingerichtet. ???

    Wie mein Vorredner schon sagte: Wehret den Anfängen. Die Toleranz von gewissen religiösen Gruppen hält sich in Grenzen, wenn sie erst einmal an der Macht sind.

  • C
    Christian

    @Freya

    Religion war eben oft ein probates Mittel, um die Bevölkerung fremder Länder zu schwächen. So haben die Chinesen zum Beispiel die kriegerischen Mongolen zum Buddhismus bekehrt und waren hinterher fein raus.

     

    Hier geht es allerdings nicht um irgendwelche Eroberungspläne, sondern schlicht und einfach um die Bereitstellung eines Raumes. Da der Schüler hier offenbar niemanden zwingen will, mit ihm zu beten, halte ich das für legitim. Sollte ein christlicher, ein jüdischer oder von mir aus auch ein buddhistischer Schüler das verlangen, so muss ihm natürlich ebenfalls ein Raum zur Verfügung gestellt werden.

     

    Wir Atheisten haben leider keine Riten und müssen diesmal draußen bleiben. ;)

  • O
    Oberhart

    Ein dümmlicher und polemischer Artikel. Haben christliche Schüler Gebetsräume in dieser Republik?! Ist der Islam eine Religion wie jede andere auch, oder hat diese Religion nicht vielleicht doch auch noch den Anspruch auch ein rechtlich-politisches bindendes Wertesystem zu sein; einen Anspruch also der bei anderen Religionen (heute) deutlich schwächer ausgeprägt ist?!

    Anstatt hier blind die Islamophobie-Keule zu schwingen, wäre der Autor gut beraten gewesen, sich vorher mal ein bißchen schlau zu machen. Der Artikel ist schon von Anfang an schwachsinnig. Statt sich hier für ein Ausbreiten des Islam stark zu machen, wäre ganz Deutschland mehr gedient, wenn die Trennung von Kirche und Staat endlich wirklich Einzug in die Schulen hätte. Kein Religionsunterricht. Religion allenfalls als Thema in anderen Fächern. Religion als derzeit stärkster Gefährder der Menschenrechtserklärung von 1948, Religion als eine der stärksten Kräfte für die Ungleichbehandlung oder gar Unterdrückung der Frau, Religion als Wissenschaftsbremse, Religion als politische Fortschritts- und Faktenbremse.

     

    Aber nee, lieber den Kritikern des Urteils (übrigens von rechter und von linker Seite) gleich mal Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie unterstellen.

     

    PS: Gibt es eigentlich Gebetsräume an türkischen Schulen?! Hm... Aber gut, dass wir unsere eh schon wachsweiche Trennung von Kirche und Staat ohne Not weiter aufweichen...

  • M
    Madame

    Man sollte im Hinterkopf behalten, dass das islamische rituelle Gebet maximal 5 Minuten andauert, und lediglich von dem Mittagsgebet die Rede ist, dass in der Winterzeit auf die Schulzeit fällt. Es sind 5 Minuten und nur ein Gebet und in der Regel kann man dieses ganz gut in einer Pause verrichten.

     

    Andere gehen in dieser Zeit auf Toilette, gehen raus um Freunde anzurufen oder pennen gar im Unterricht.

    Der Junge wird auch kein speziellen Raum dafür bekommen. Man wird ihm lediglich sagen, in der Zeit ist der Raum "Xy" immer frei, sodass du dich ungestört dahin begeben kannst und diskriminieren wird man ihn fortan bestimmt auch dafür.

     

    Man sollte doch mal überlegen, ob sich ein Aufstand wg. so einer Kleinlichkeit lohnt: Ob der Junge jetzt für 5 Minuten auf dem Klo ist, oder im Nebenraum in aller Stille sein Gebet verrichtet, sollte für den Außenstehenden unerheblich sein.

    In keiner Schule existiert das Postulat: keine Religion.

     

    Spätestens die Lehrer tun hier und da, so wie es passt, ihre persönliche Meinung zu Religionen bzw. ihre Religionszugehörigkeit kund. Also kann man es sich sparen, sich "aufgesetzt" darüber aufzuregen.

  • F
    Freya

    Seit vor ca. 1200 Jahren hier aus Irland und Schottland frömmelnde Mönchlein mit ihrem Christkindlein einmarschiert sind und ihre netten Kirchlein bauten, ach wie zufällig aber doch schon auffällig oft über bodenständigen Kultstätten, da dachte noch kaum jemand daran, dass solche "Glaubensinseln" noch lange später im Dreißigjährigen Krieg, im Hexenwahn oder schließlich gar im schwarz-braunen Ermächtigungsgesetz vom 23.03.1933 enden würden.

     

    Darum kann es bei totalitärer Religion nur eine Konsequenz aus der Geschichte geben: Wehret den Anfängen! Denkt an die geschichtlichen Langzeitfolgen monopolistischer Ideologien wie Christentum und Islam!

     

    Und helft den Meschen im Iran und weiterhin denen in Afghanistan, den Religionsterror wieder los zu werden, denn alleine schaffen sie es kaum.