Besteller zahlen drauf: Militär-Airbus darf abheben

Rund 5 Milliarden Euro mehr als geplant kostet der A400M. Ein halbes Jahr stritten sich die Besteller-Nationen mit Hersteller EADS, wer wie viel drauflegen muss. Nun ist man sich angeblich einig.

Vor allem teuer: Airbus A400M. Bild: dpa

PALMA DE MALLORCA apn | Die sieben Bestellernationen des Airbus-Militärtransporters A400M haben sich "im Prinzip" auf die Rettung des Projektes geeinigt. Dies erklärte die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacon am Mittwoch zu Beginn eines zweitägigen EU-Verteidigungsministertreffens in Palma de Mallorca. Einzelheiten zu der Einigung würden am Donnerstag bekanntgegeben, erklärte sie.

Der Airbus-Mutterkonzern EADS und die Regierungen von Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, Spanien und der Türkei hatten seit mehr als einem halben Jahr über die Aufteilung der Sonderkosten gerungen. Verzögerungen um rund vier Jahre, Sonderwünsche der Kunden und Managementfehler haben das einstige Prestigeprojekt an den Rand des Scheiterns gebracht.

EADS wollte, dass die beteiligten Staaten einen Großteil der Zusatzkosten von rund 5,2 Milliarden Euro übernehmen. Unter anderem der Bundesregierung war dies zu viel. Nach Angaben Berlins aus der vorvergangenen Woche waren die beteiligten Staaten bereit, zwei Milliarden Euro zu schultern. Frankreich schlug kürzlich vor, dass die Regierungen weitere 1,5 Milliarden Euro in Form eines zurückzahlbaren Kredits zuschießen. Doch auch damit klaffte zuletzt immer noch eine Finanzierungslücke von einer Milliarde Euro.

Airbus-Chef Thomas Enders hatte mehrfach mit dem Scheitern gedroht. EADS drängte die Regierungen zu einer baldigen Entscheidung. Falls nicht, werde der Konzern Geld, Personal und Ausrüstung von dem Projekt abziehen und anderen Aufgaben zukommen lassen, hieß es. Dies wäre ein herber Rückschlag für die europäische Rüstungsindustrie gewesen.

Der von den Luftwaffen dringend benötigte Transporter ist im Dezember mit rund dreijähriger Verspätung zu seinem Jungfernflug gestartet, bei dem es aber auch zu technischen Pannen gekommen war.

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