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Beste FußballerInnen des JahresŠašić und De Bruyne feiern

Doppelsieg für den VfL Wolfsburg: Kevin De Bruyne wird Fußballer des Jahres, sein Coach Dieter Hecking ist bester Trainer. Célia Šašić wird beste Fußballerin.

Zum Karriereende noch ein Titel: Celia Sasic Foto: dpa

Wolfsburg dpa | Kevin De Bruyne und sein Trainer Dieter Hecking haben schon vor Saisonstart einen bemerkenswerten Doppelsieg für den VfL Wolfsburg gefeiert. Als zweiter VfL-Profi nach Grafite (2009) gewann der europaweit begehrte Belgier die prestigeträchtige Wahl zum Fußballer des Jahres in Deutschland und erhöhte so nochmals seinen beachtlichen Marktwert.

Bei der Abstimmung des Fachmagazins kicker setzte sich der Topscorer der vorigen Bundesligasaison mit 367 Stimmen deutlich vor den Bayern-Profis Arjen Robben (94) und Manuel Neuer (67) durch.

Die Freude beim DFB-Pokalsieger Wolfsburg war eine Woche vor dem Supercup gegen Bayern München doppelt groß, denn Hecking wurde erstmals Trainer des Jahres. Die Ehrung für beide VfL-Vertreter erfolgt ausgerechnet vor dem Bayern-Match am Samstag in Wolfsburg. Hecking, der an De Bruynes Entwicklung zu einem Weltklassespieler großen Anteil hat, setzte sich mit 203 Stimmen gegen Markus Weinzierl (FC Augsburg/191) und Lucien Favre (Borussia Mönchengladbach/168) durch.

Eine klare Angelegenheit war für die Frankfurterin Célia Šašić die Frauen-Wahl. Die Torschützenkönigin der WM in Kanada, die mit 27 Jahren ihre Karriere beendet hat, siegt zum zweiten Mal nach 2012.

„In einem anderen Land zum besten Spieler gewählt zu werden, das heißt was“, kommentierte De Bruyne die nicht unerwartete Auszeichnung. „Das ist eine Anerkennung für meine Saison.“ Der 24 Jahre alte Rotschopf macht im Wolfsburger Starensemble, das vorige Saison den Pokal gewann und Zweiter in der Bundesliga wurde, den Unterschied aus. „Es ist schon bewundernswert, was er zeigt“, lobte Manager Klaus Allofs den belgischen Nationalspieler, den er im Januar 2014 für 22 Millionen Euro vom FC Chelsea zum VfL geholt hatte.

21 Torvorlange und 10 Treffer

Schon 2012/2013 bewies De Bruyne bei seiner ersten Bundesliga-Station Werder Bremen seine Extraklasse. Als Leihspieler trug er mit zehn Toren maßgeblich zum Klassenverbleib der Hanseaten bei. In Wolfsburg erreichte der Überflieger unter Heckings Regie die nächste Stufe. In 34 Bundesligapartien gelangen ihm 21 Torvorlagen und 10 Treffer – Liga-Bestwert. Im Pokalfinale gegen Dortmund gewann der VfL auch dank seines Durchhaltevermögens. Trotz einer Fleischwunde im Knöchel, die in der Pause genäht werden musste, hielt De Bruyne durch.

„Kevin will immer gewinnen“, charakterisierte Hecking den Fußballer des Jahres. Seinen eigenen Beitrag zur Entwicklung des Wolfsburger Teams als ernsthafter Herausforderer des FC Bayern stufte der 50-Jährige wie gewohnt bescheiden ein. „Das ist eine Anerkennung der Arbeit des gesamten Trainerstabes und damit auch meiner Arbeit“, stellte der VfL-Coach fest. Der frühere Coach von Alemannia Aachen, Hannover 96 und 1. FC Nürnberg hat in Wolfsburg seinen Kritikern bewiesen, dass er nicht nur für Abstiegskampf taugt, sondern auch ein Spitzenteam weiter entwickeln kann.

Ob sein Marktwert durch den Titel noch mehr steigt? Kevin de Bruyne Foto: dpa

Ob er nächste Saison auch den Fußballer des Jahres einsetzen kann, ist noch keineswegs sicher. De Bruyne besitzt in Wolfsburg einen Vertrag bis 2019, doch die Spitzenclubs der englischen Premier League sollen angeblich mit Rekordsummen von 80 Millionen Euro um den Vorlagenkönig buhlen. Der ehrgeizige Profi, der im Übereifer schon mal einen Balljungen übel beschimpfte, schwieg vorige Woche im Trainingslager in Donaueschingen zu seinen Zukunftsplänen.

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