■ Mit der Selbstverwaltung auf du und du: Bessere Lobbyarbeit
Frankfurt (taz) – Deutschlands selbstverwaltete Unternehmen und Projekte wollen sich in Zukunft besser vermarkten. Auf einem Kongreß am Wochenende im Frankfurt feilten die VertreterInnen der Betriebe und Genossenschaften an einer neuen Öffentlichkeits- und Lobbystrategie. Organisiert war der Kongreß auf europäischer Ebene, die EU-Kommission hatte Geld dazugegeben.
Die 1.700 selbstverwalteten Betriebe und Projekte in Deutschland, die im „Netz für Selbstverwaltung und Selbstorganisation“ (Netz) zusammengeschlossen sind, beschäftigen zwar heute schon 10.000 Menschen. Auch sind die Erfolge im Umweltschutz und die Mitarbeiterbeteiligung in den Unternehmen meist zwei Seiten derselben Medaille. Eine in Frankfurt vorgestellte europaweite Studie belegt: Wenn Mitarbeiter die Unternehmenspolitik mitbestimmen, fließen ihre ökologischen Ideen eher in die Unternehmenstrategie ein. Ökologische Unternehmen umgekehrt brauchen das Engagement ihrer Mitarbeiter und sind für deren Partizipation deshalb offener. Doch bis auf Ausnahmefälle wie in Irland machen die Genossenschaften mit diesen Vorzügen noch wenig Lobbyarbeit. Jetzt soll der Europäischen Verband der Arbeiter- und Produktionskooperativen das bei der EU nachholen. Damit nicht nur Tagungen aus Brüssel gefördert werden. kpk
Infos: „Netz“ Tel.: 069/288716
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