Bescheinigung von Greenpeace: Apple betreibt jetzt sauber
Greenpeace hatte zahlreichen IT-Unternehmen vorgeworfen, ihre Internet-Dienste mit Atomenergie zu betreiben. Apple hat reagiert und nun gar eine Solaranlage.
CUPERTINO dpa | Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace hat Apple bescheinigt, seine Internet-Dienste inzwischen komplett mit erneuerbarer Energie zu betreiben. „Die Details, die Apple uns heute vorgelegt hat, können Millionen von Apple-Anwendern die Sicherheit geben, dass das Unternehmen seine Ecke des Internets mit sauberer Energie betreibt“, sagte Greenpeace-Sprecher David Pomerantz dem Wall Street Journal.
Zuvor hatte Apple mitgeteilt, dass es mit der Eröffnung eines neues Rechenzentrums in Reno (US-Bundesstaat Nevada) auch eine 55 Hektar große Solarenergie-Anlage in Betrieb genommen habe. Die Anlage soll 43,5 Millionen Kilowattstunden saubere Energie erzeugen, die zum Teil in das Netz des regionalen Energieversorgers NV Energy eingespeist wird.
Greenpeace hatte Apple und anderen Technologie-Unternehmen wie Amazon und Microsoft im Frühjahr 2012 vorgeworfen, beim Betrieb der Cloud-Infrastruktur zu wenig auf erneuerbare Energien zu setzen. Apple widersprach schon damals der Darstellung. Bei Cloud-Angeboten werden Daten in riesigen Rechenzentren verarbeitet, die entsprechend viel Energie etwa für die Kühlung der Server verbrauchen.
Vorher mit Atomkraft
Im Brennpunkt der Greenpeace-Kritik an Apple stand ein Rechenzentrum im US-Staat North Carolina. Dies wird seit März komplett von der größten Solar- und Brennstoffzellen-Anlage der USA versorgt, teilte Apple auf seiner Website mit. Zuvor hatte Apple den Strom teilweise von dem lokalen Energieversorger Duke Energy bezogen, der von Organisationen wie Greenpeace wegen des Betriebs von Atom- und Kohlekraftwerken kritisiert wird.
Apple erklärte, alle Rechenzentren des Unternehmens nutzten zu 100 Prozent erneuerbare Energien. „Wir liegen im Plan, dieses Ziel in unserem neuen Rechenzentrum in Reno unter Verwendung der neuesten hocheffizienten Sonnenkollektoren zu erfüllen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen