Berliner Wochenkommentar I: Der Seiltanz im Osten beginnt

Seilbahn und Gärten der Welt in Marzahn sind nach Ende der Internationalen Gartenausstellung und Rückbauarbeiten endlich wieder offen.

Sie gondelt wieder: Seilbahn in den Gärten der Welt in Marzahn Foto: dpa

So eine Seilbahn ist eine der besten Methoden, Kinder zu bespaßen, wie sich auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Marzahn im Sommer zeigte. Waren die Kleinen des Laufens müde oder gelangweilt, setzte man sie einfach in die extra für die Schau gebaute Seilbahn – und ließ sie ein, zwei, vielleicht sogar drei Runden in bis zu 20 Meter Höhe zwischen den beiden Parkeingängen drehen, auch wenn das nicht die Intention der Betreiber war. Die gut zehnminütige Tour hin und zurück kostete ja nichts extra, egal wie oft man fuhr.

Damit ist es seit Freitag vorbei. Oder es geht wieder damit los. Je nachdem, wie man es sieht. Seit 1. Dezember jedenfalls haben die landeseigenen Gärten der Welt nach dem Umbau nach der IGA wieder geöffnet, auch die Bahn ist wieder in Betrieb. Die vielleicht medienwirksamste Attraktion der Schau bleibt den Berlinern für mindestens drei weitere Jahre erhalten.

Die Debatte über teure Tickets wird erneut beginnen

Weil der zaghafte Versuch, die Seilbahn in das Verbundticket des öffentlichen Nahverkehrs einzubinden, auf kein politisches Interesse gestoßen war, kostet ihre Nutzung nun allerdings extra. Knapp 3 Euro in Kombination mit dem Parkeintritt, als Einzelticket 4 Euro, inklusive Rückfahrt 6,50 Euro.

Das ist nicht gerade wenig für ein paar Minuten gondeln, zumal ein Endlostouren ausgeschlossen zu sein scheint. Auch die Bobbahn, die schon zu IGA-Zeiten extra zu bezahlen war, ist teurer geworden. Damit dürfte die während der IGA bereits geführte Diskussion über zu hohe Eintrittspreise erneut beginnen.

Verbunden damit ist der ultimative Test, ob Marzahn als Attraktion für Berliner und Besucher von jenseits der Stadtgrenze funktioniert. Bei der IGA klappte das nur leidlich: Statt der erwarteten 2 Millionen kamen nur 1,6 Millionen Gäste in den sechs Monaten. Begründet wurde das von den Organisatoren mit dem schlechten Sommer. Jetzt zählt diese Ausrede nicht mehr.

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