Berliner Rammstein Konzerte: Keine Bühne für Rammstein
Ein feministisches Bündnis fordert die Absage der Rammstein-Konzerte. Die Innensenatorin winkt ab.

Spranger sitzt als Sportsenatorin im Aufsichtsrat des Olympiastadions. Zwar hat die Senatsverwaltung Aftershowpartys verboten, ein generelles Verbot der Konzerte sei jedoch nicht möglich: „Für ein einzelnes Aufsichtsratsmitglied besteht insbesondere nach Vertragsschluss jedoch grundsätzlich keine Möglichkeit, eine Veranstaltung zu verbieten, abzusagen bzw. den Vertrag zu kündigen“, heißt es auf taz-Anfrage.
Rammstein-Sänger Till Lindemann wird von mehreren jungen Frauen vorgeworfen, sie sexuell belästigt oder missbraucht sowie teilweise mit Drogen gefügig gemacht zu haben. Laut Medienberichten soll es rund um die Rammstein-Konzerte ein System geben, das Lindemann systematisch Frauen zuführt. Die Band streitet die Vorwürfe bisher ab, inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin gegen den 60-Jährigen.
Bereits Mitte Juni hatte es zwei Unterschriftensammlungen mit insgesamt rund 100.000 Unterschriften gegen die drei Berliner Konzerte gegeben. Am vergangenen Mittwoch hatten sich deren Organisator:innen ebenfalls mit einem offenen Brief an die beiden Senator:innen Spranger und Chialo gewandt. Der Aufruf von „Kein Rammstein in Berlin!“ ist somit der zweite direkte Appell von Rammstein-Kritiker:innen an den schwarz-roten Senat.
Für den 15. Juli hat das Bündnis ab 14 Uhr eine Demonstration gegen die Konzerte angemeldet. Vom Theodor Heuss-Platz geht es in Richtung Olympiastadion, wo Auftritte von Künstler:innen geplant sind.
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