Berliner Polizei: Spurensuche nach Explosion
Am Donnerstagabend kam es zu einer Detonation an einem Berliner Polizeigelände, zwei Beamte wurden verletzt. Ein Angriff soll es nicht gewesen sein.
Ein Polizist wurde bei dem Vorfall schwer im Gesicht verletzt, er sei bis in die frühen Morgenstunden operiert worden, hieß es. Sein Zustand sei stabil. Seine Kollegin erlitt laut Berlins Polizeisprecher Florian Nath ein Knalltrauma, sie habe das Krankenhaus mittlerweile verlassen können. Beide seien derzeit nicht vernehmungsfähig, so Nath. Zu den genauen Umständen ermittle nun das Fachkommissariat für Sprengstoffdelikte des Berliner Landeskriminalamts.
Zu der Explosion war es am Donnerstagabend gegen 20:20 Uhr an der Umzäunung eines Polizeiabschnitts im Ortsteil Wittenau gekommen. Die beiden BeamtInnen hätten sich auf einem „routinemäßigen Sicherheitsgang“ befunden, hieß es.
Als Reaktion auf die über Twitter verbreitete Polizeimeldung gingen hunderte Solidaritätsbekundungen ein, darunter viele empörte Äußerungen über einen vermeintlichen „feigen Angriff“. Die Gewerkschaft der Polizei äußerte sich am Morgen „schockiert“ und stellte einen Zusammenhang zur aus ihrer Sicht mangelhaften Sicherheit der Berliner Polizeiliegenschaften her.
GdP beklagt mangelnde Sicherheit
GdP-Landeschef Stephan Weh sagte, man höre „viele wertschätzende Worte aus dem politischen Raum“, aber „angesichts der zwei Milliarden Euro Sanierungsstau bei Polizeiliegenschaften, der auch massive Auswirkungen auf die Sicherheit des Beschäftigten hat, fragen wir schon, was die Worte wert sind“. Es brauche „endlich spürbare Investitionen“, darunter auch „Videoüberwachung für den Außenschutz“.
In der Silvesternacht hatte es in Berlin wieder etliche Verletzte durch Feuerwerkskörper gegeben, darunter auch einige durch die Zündung sogenannter Feuerwerkskugeln – oft auch „Kugelbomben“ genannt. Ein siebenjähriges Kind erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste notoperiert werden.
Für Aufsehen sorgte die mutmaßliche Explosion eines solchen Feuerwerkskörpers im Ortsteil Schöneberg, von der auch Videos in den sozialen Medien geteilt wurden. Hunderte Fensterscheiben gingen im Umfeld zu Bruch, 36 Wohnungen waren zunächst unbewohnbar.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ergebnis der Sondierungen
Auf dem Rücken der Schwächsten
Frauen und Krieg
Krieg bleibt männlich
Krieg im Nahen Osten
Definitionsmacht eines Genozids
Schwarz-Rote Finanzen
Grüne in der Zwickmühle
Schwarz-rote Sondierungen abgeschlossen
Union und SPD wollen gemeinsam regieren
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza