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Berliner Familienplanungszentrum„Mit Faschisten verglichen“

Das Berliner Familienplanungszentrum Balance, das auch Abtreibungen vornimmt, wird von radikalen Abtreibungsgegnern diffamiert.

Protest vor dem Dom: Abtreibungsgegner in Berlin 2009. Bild: ap
Patricia Hecht
Interview von Patricia Hecht

taz: Frau Schulz, was passiert, wenn eine Frau zu Ihnen kommt, um einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen?

Sybill Schulz: Sie bekommt einen Gesprächstermin. Nach dem Gespräch kann sie sich entscheiden, die Schwangerschaft auszutragen. Nach drei Tagen vorgeschriebener Bedenkzeit kann sie den Abbruch hier im Haus ambulant oder in einer Klinik vornehmen lassen. Etwa 1.000. Jeder zehnte Schwangerschaftsabbruch in Berlin wird in unserem Zentrum durchgeführt. Zu uns kommen viele Frauen, die bereits sehr entschieden in Richtung Schwangerschaftsabbruch sind.

Sie sagen, Sie werden von Abtreibungsgegnern diffamiert. Wie muss man sich das konkret vorstellen?

Zum Beispiel demonstrieren Gruppen bei Kongressen, die wir zum Thema Schwangerschaftsabbruch organisieren, und verteilen Püppchen aus Plastik an Passanten. Die Puppen sollen den Fötus in der zwölften Schwangerschaftswoche darstellen, sind aber deutlich größer. Das soll zeigen: Hier wird Leben getötet.

Richten sich die Angriffe auch direkt gegen das Familienplanungszentrum?

Wir bekommen Briefe von Geistlichen, die sich gegen unsere Arbeit aussprechen. Wir werden im Internet mit Faschisten verglichen und „Tötungszentrum“ genannt, wogegen wir geklagt haben. Es endete mit dem Urteil, dass diese Bezeichnung unter Meinungsfreiheit fällt. ÄrztInnen, mit denen wir kooperieren, erhalten diffamierende Faxe, Fotos unserer ÄrztInnen werden im Internet gezeigt, sie werden als „Massenmörderinnen“ bezeichnet.

Sie wurden auch schon verklagt.

Eine Gruppe radikaler Abtreibungsgegner hat uns angezeigt. Wir würden den Schwangerschaftsabbruch und die Beratung vor dem Abbruch nicht ordnungsgemäß trennen, hieß es. Das hat eine regelrechte Lawine losgetreten: Wir wurden mehrfach überprüft, und die Senatsverwaltung, die uns zum Teil finanziert, bat uns, die Trennung zwischen Beratung und Abbruch, die schon immer bestand, nach außen hin noch sichtbarer zu machen. Uns wurde auch vorgeworfen, wir würden auf unserer Webseite Werbung für Schwangerschaftsabbrüche machen, was verboten ist. Wir werben nicht für Schwangerschaftsabbrüche. Wir informieren wie jede gynäkologische Praxis über unsere Angebote und gewährleisten somit Zugang zu Dienstleistungen.

Haben denn Abtreibungsgegner wieder Konjunktur?

Ich habe jedenfalls den Eindruck. Wenn zum Beispiel über 2.000 Menschen zu einem „Marsch für das Leben“ kommen, empfinde ich das bei dem Thema als viel. Diese Märsche finden auch in anderen Großstädten Deutschlands statt. Ich würde das als kampagnenartiges radikales Vorgehen bezeichnen.

Wer sind die Abtreibungsgegner in Berlin?

Radikale konservative Kräfte, sehr gut organisiert, häufig aus religiösen Kreisen. Sie wollen Einfluss auf die öffentliche Meinung und die Politik nehmen, um an erkämpften Rechten zu sägen. Es gibt einige Schlüsselfiguren, zum Teil sind es Geistliche, die auch bundesweit Aktivitäten organisieren und in verschiedenen Gruppierungen aktiv sind. Da wäre die „Initiative Nie wieder!“ aus Süddeutschland zu nennen, die sehr aktiv mit Anzeigen gegen Familienplanungszentren ist. Der Verband „Lebensrecht“ veranstaltet seit 2008 jedes Jahr den „Marsch für das Leben“ in Berlin. Letztes Jahr kamen laut Polizei 2.200 radikale Abtreibungsgegner, die mit weißen Kreuzen, Plakaten und Texten wie „Jedes Kind will leben“ durch Mitte zogen. Zum Glück gibt es auch viele GegendemonstrantInnen, die unter dem Motto „Tausend Kreuze in die Spree“ dagegen protestieren.

Sybill Schulz

45, ist Juristin, Gesundheitswissenschaftlerin und Geschäftsführerin des Familienplanungszentrums Balance in Lichtenberg. Das Zentrum bietet sowohl Beratung als auch medizinische Hilfe in sexualpädagogischen und psychologischen Fragen an. Es hat rund 30 MitarbeiterInnen, darunter PädagogInnen, PsychologInnen und Hebammen. Es wird zu 40 Prozent vom Senat, zu 60 Prozent durch eigene Leistungen und Spenden finanziert.

Und außer diesen groß angelegten Aktionen?

Da wird etwa unter dem Motto „Schutz des Lebens“ versucht, Behindertenverbände oder Familien mit behinderten Kindern einzubinden, um zu zeigen: Diese Kinder haben ein Recht auf Leben. Aber das ist natürlich gar keine Frage! Ein großer Teil der Arbeit des Familienplanungszentrums Balance ist die Beratung beeinträchtigter Menschen. Wir unterstützen Behinderte in der Wahrnehmung und Auslebung ihrer Sexualität und Partnerschaft, dazu gehört auch die Beratung bei Kinderwunsch. Auch hier gilt: Jede Frau hat das Recht, selbst über ihren Körper zu entscheiden.

Sind die Abtreibungsgegner vernetzt?

Sie gehören zur international wachsenden „Pro Life“-Bewegung. Aber ihre Gedanken und Ideen sind auf allen Ebenen der Gesellschaft präsent. Manche Rechtsanwaltskanzleien vertreten uns etwa nicht, weil sie auf der anderen Seite stehen. Manche Beratungsstellen beraten tendenziös. Manche ÄrztInnen sind Gegner von Abbrüchen, was die Sache problematisch macht. Und es gibt eine sehr starke Front gegen die rezeptfreie Vergabe der „Pille danach“. In den meisten europäischen Ländern gibt es sie mittlerweile ohne Rezept. Wir kämpfen seit mehr als zehn Jahren intensiv für die rezeptfreie Vergabe auch in Deutschland und verweisen immer wieder auf die Erfahrungen in den anderen Ländern und auf patientenorientierte Medizin.

Warum haben diese Gruppen Konjunktur?

Es gibt gerade einen Rollback, was die sexuelle Selbstbestimmung angeht. Es hat wohl immer ein Schwanken zwischen liberaleren und konservativen Phasen in der Geschichte gegeben, derzeit erleben wir Letzteres. Bei den Beratungen zum Thema Schwangerschaft sind zum Beispiel rechtliche Regelungen verschärft worden, das unterstützt Abtreibungsgegner. Zudem gibt es wieder ein starkes Gefühl von Schuld unter den Frauen: Ich bin schuldig, wenn ich schwanger bin. Ich habe nicht aufgepasst, nun töte ich Leben. Wir können nicht wirklich nachvollziehen, woher das kommt. Die Sexualaufklärung ist viel besser geworden, verschiedene Studien zeigen, dass sich auch das Verhütungsverhalten verbessert hat. Und trotzdem dieses Gefühl von Schuld – das passt nicht zusammen. Dagegen arbeiten wir an.

Demo & Gegendemo

Der „Marsch für das Leben - für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“ wird vom Bundesverband Lebensrecht organisiert. Am Samstag, 22. 9., soll es um 13 Uhr eine Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt geben, um 15.30 Uhr außerdem einen ökumenischen Gottesdienst in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz. Der Marsch will laut Website „der Kinder gedenken, die Tag für Tag in Deutschland noch vor ihrer Geburt getötet werden“. Unterstützer sind etwa die Kirchen, Grußworte schickten vergangenes Jahr unter anderem die CDU-Bundespolitiker Volker Kauder, Wolfgang Bosbach und Dorothee Bär.

Die Gegendemo

Die Gegendemo „Marsch für das Leben - What the fuck! Gegen christlichen Fundamentalismus und Abtreibungsverbot“ trifft sich am Samstag um 12.30 Uhr zur Protestkundgebung an der Otto-von-Bismarck-Allee Ecke Willy-Brandt-Straße. Ab 14 Uhr Bebelplatz/Unter den Linden. (pat)

Was wollen Sie politisch erreichen?

Wir wollen vor allem verhindern, dass der Zugang zu Abbrüchen wieder erschwert wird. Zu uns kommen bereits jetzt viele Frauen aus dem Umland. Frauen, die in einem kleinen Ort wohnen, fürchten häufig um Diskretion. Frauen haben für ihre Rechte gekämpft: Ich entscheide über meinen Körper und meine Lebensplanung. Das muss so bleiben. Den Druck der Schuld wollen wir nicht wieder zulassen.

Setzen Sie sich denn auch direkt mit den Gegnern auseinander?

Das ist ein großes Problem: Es ist nicht möglich, sich zusammen an einen Tisch zu setzen, Argumente abzuwägen und fachlich zu diskutieren. Es geht um Unterstellungen, die nicht wissenschaftlich untermauert sind, wie eben die Bilder oder Püppchen. Hier werden falsche Sachverhalte dargestellt. Es geht um Weltanschauung, um Glauben und nicht um Sachfragen – schon gar nicht um die sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung der Frau. Ich denke, es geht vor allem um Kontrolle über den Körper der Frau, Kontrolle der Fruchtbarkeit sowie die konservative Eiferei zum angeblichen Schutz des ungeborenen Lebens, nicht des geborenen Lebens. Um den kümmern sich diese Gruppen kaum.

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21 Kommentare

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  • A
    Anne

    Ihr Lieben,

     

    ich habe vor zwei Jahren abgetrieben und immer noch denke ich oft daran, wie es dem Kind wohl heute gehen würde.

     

    Nun bin ich Filmregisseurin und drehe bald einen fiktiven Film indem meine Hauptfigur in der 24. SSW erfährt, dass ihr Kind eine starke Behinderung haben wird.

    Mir geht es vor allem darum die Gefühlswelt meiner Hauptfigur zu zeichnen aber auch ein Umfeld, die Reaktionen der Familie, Freunde und Beratungsstellen realistisch zu zeigen.

     

    Da ich selbst keine Spätabtreibung hinter mir habe, such ich nach Frauen zum (anonymen) Austausch, die eine solche Erfahrung gemacht haben.

     

    Herzlichst,

     

    Anne

  • L
    Limette

    @Dr.-Ing. Walter Weiblen:

    "Das Leben und die Würde des Lebens sind unantastbar. So steht es in Grundgesetz und Menschenrechts-Charta."Ja, das ist eine gute Grundlage, wenn man sich aber so in Europa und in der Welt so umschaut, sind wir noch weit davon entfernt, daß allen geborenen Kindern zu ermöglichen..." Die EU hat eindeutig festgestellt, dass das menschliche Leben mit der Zeugung entsteht." Nein, menschliches LEben kann nur mit den Faktoren der Mutter entstehen! Ohne sie geht die befruchtete und geteilte Zelle ein. Die allermeisten Frauen treiben nicht ab, weil ihnen grade danach ist, sondern weil sie verzweifelt sind, in vielen Fällen sind das Beziehungsprobleme. Nicht alle Frauen trauen sich zu ein Kind allein großzuziehen ohne die Unterstützung oder gegen den Willen des Partners/Erzeugers. Fordern Sie doch eher ihre Geschlechtsgenossen auf, ihre schwangeren Partnerinnen nicht sitzen zu lassen und sie zu unterstützen?! Ein Schritt in die richtige Richtung, wenn Sie LEben retten wollen!

  • C
    Cathrin

    schick wieviel komisches hier mit einander vermischt wird.

    Bei der Bescneidung gibt es kein Recht des kindes und hier gibt es wieder das recht des zellklumpens, den mehr ist nicht in den ersten 3 Monaten. auch dieTierrechtler werden bemüht. Ich denke sicherlich sind alle sogenannten Lebensschützer Vegetarier oder gilt hier wieder mal macht euch das Leben untertan.

    Ich kann diese ganz unglaubliche Heuchelei nicht mehr hören. Für das Leben gibt es eine schöne Meinung von Peter Singer dem Tierrechtsaktivisten. Nach seiner Definition beginnt Leben dort wo es ohne fremde Hilfe leben kann und dann ist es schützenswert.

  • C
    Carsten

    Das Interview zeigt meiner Meinung nach sehr deutlich, dass Frau Schulz nicht geeignet ist, eine solche öffentlich geförderte Einrichtung zu leiten. Ihr fehlt dazu die nötige Unabhängigkeit, wie man an den Antworten klar erkennen kann. Die Tendenz ist eindeutig. Meiner Meinung nach müsste der Berliner Senat hier dringend eingreifen. Außerdem ist es Behinderten nicht zuzumuten, sich in einem Zentrum beraten zu lassen, in dem anscheinend andere Behinderte wegen ihrer Beeinträchtigungen abgetrieben werden (wovon auszugehen ist, wenn tatsächlich jede zehnte Berliner Abtreibung in diesem Zentrum stattfinden sollte).

  • DW
    Dr.-Ing. Walter Weiblen

    Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben

     

    Das Leben und die Würde des Lebens sind unantastbar. So steht es in Grundgesetz und Menschenrechts-Charta. Die EU hat eindeutig festgestellt, dass das menschliche Leben mit der Zeugung entsteht. Abtreibungen sind in Deutschland verboten. Lediglich bleiben sie unter bestimmten Umständen in den ersten 3 Monaten straffrei.

     

    Insofern ist es falsch, von erkämpften Rechten zu sprechen, wenn es um die Tötung ungeborener Menschen im Mutterleib geht. Abtreibung ist menschenrechtswidrig und diskriminierend.

     

    Ich will, dass in Deutschland und Europa Menschen ohne jede Bedingung leben dürfen, von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Ich will, dass Deutschland und Europa Gebiete sind, wo das Leben geachtet und gefördert wird.

  • JS
    Jana Schmidt

    Abtreibung kann doch wohl wirklich nicht die Lösung sein. Ich kenne keine einzige Frau, die ein Abtreibung nicht unter Druck durchgeführt hätte.

    Wenn Frauen sich etwas wünschen könnten, dann würden sie das Leben für sich und ihr Kind wählen.

  • N
    nikolina

    Frauen sollen nicht unter Druck kommen? Frauen, die ein ungewolltes Baby bekommen stehen unter Druck. Wenn Sie nicht unter Druck kommen sollen, dann wäre doch vor einer Schwangerschaft der richtige Zeit dazu, darüber zu sprechen und darüber nachzudenken, was Sexualität noch bedeuten könnte, außer Triebbefriedigung. Der ständige Hinweis, dass es sich um "radikale" Abtreibungsgegner handelt wirkt ziemlich hilflos. Wenn man sich das bunte Häuflein von Leuten im Schweigemarschzug ansieht, dann gilt wohl schon das Andersdenken als radikal pauschal. Das Problem bei der Abtreibungsdiskussion besteht darin, das zwei souveräne Rechte radikal miteinander verknüpft werden: Das Recht auf sexuelle Freiheit und das Lebensrecht ungeborenen Lebens.

  • KD
    kein Druck!

    Auf keinen Fall sollte man Frauen in irgend eine Drucksituation bringen, sie sollen das vollkommen frei entscheiden!

     

    Für diese Frauen noch ein Tipp: bitte nur die Kinder von mitfühlenden und/oder intelligenten Männern gebären, denn dann wird es weniger Unterstützer für die NPD, pi und Consorten geben!

     

    Die Menschheit dankt Euch!

  • A
    Alreech

    Wenn man Soldaten als Mörder bezeichnen darf, warum dann nicht auch Abtreibungsärzte ?

     

    Oder gilt Meinungsfreiheit nur dann, wenn es um die eigenen Meinung geht ?

  • A
    Alex

    Ich habe mit 18 abgetrieben. Heute drei Jahre später habe ich mein Abitur und studiere derzeit. Ich bereue es nicht einen Augenblick und sollte das Unglück nochmals passieren, werde ich den selben Weg einschlagen.

    Irgendwann, wenn der Zeitpunkt stimmt, kommen Kinder vielleicht auch in meine zukünftige liebevolle Familie, in welche sie eingeladen sein werden. Oder ist es besser bei einer unreifen, emotional nicht intakter Mutter aufwachsen, mit dem Wissen ungewollt zu sein, ohne Mittel und umso mehr Bedauern? Wo Frustration zu Gewalt werden kann? Kinder sollte man vor allem vor ihren Familien beschützen.

    Und sollte einer eurer Götter sich mir am Ende offenbaren, so denke ich, gibt es einige Sachen, die ihn mehr interessieren: ob man Leidenden half, ob sein Name für Kriege missbraucht wurde. Er wird schauen wie viel Blut an unseren Händen,oder auch den Nike-Schuhen aus Indien, klebt. Wie viel Blut das bodenlose Fass der gefräßigen dicken Bäuche verschlang. Und da bin ich mit dem bisschen Embryoblut noch gut dabei.

  • R
    Rüdiger

    Mutter Teresa in ihrer Rede zum Empfang des Friedensnobelpreises 1979: "Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch?"

    Wenn wir für unser gutes Recht halten, die Wehrlosesten zu vernichten, wie glaubhaft sind wir dann bei unserem Einsatz gegen Kriege? Der Begriff "Abtreibung" ist euphemistisch, so als ob Nierensteine abgetrieben oder ein Krebsgeschwür weggeschnitten würde.

  • T
    tilotsch

    Es geht doch nicht um den Schutz von Leben, sonst hätte die Welthungerhilfe sofort 2000 Helfer mehr. Es geht darum, dass eine Gruppe selbstgerechter "Gläubiger" Gottes Urteil schon auf Erden und in ihrem Sinne verwirklicht sehen will. Und nur darum ziehen sie gegen alles was ihrer Religion angeblich zuwider ist (Homos, Atheisten, Schwangerschaftsabbrüche, andere Religionen, Naturwissenschaft ...) zu Felde anstatt durch ein gutes Beispiel Alternativen vor zu leben. Glaubt ihr wirklich, dass euch am jüngsten Tag eure selbstgefällige Art euch für Gott zu halten und in seinem Namen Urteil zu fällen, helfen wird?

  • RE
    Rudolf Eglhofer

    Es geht doch darum, dass die religiösen Gefühle einer Minderheit verletzt werden und dass die Mehrheitsgesellschaft dieses gefälligst zu Unterlassen hat!

    Ähnlichkeiten zu anderen aktuellen Diskussionen sind ... eben nicht zufällig!

  • Z
    Zyniker

    @die bösen muslime

     

    in allen islamischen Staaten ist Abtreibung verboten, bei Zuwiderhandlung steht Haft oder die Todesstrafe.

     

    Verhütungsmittel sind allgemein geächtet.

     

    Eigentlich müsstest du dich mit den radikalen Abtreibungsgegnern solidarisch erklärenk

     

    Entweder bist du kein Muslm und hast keine Ahnung oder du bist Muslim und einfach nur strunzdoof.

  • D
    Dhimitry

    @ Rudolf Raab

     

    Das sind die richtigen Fragen. Die werden auch seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Es ist aber nicht möglich sie abschließend zu klären.

     

    Herrschende Meinung ist z.Z. glaube ich, dass der Fötus in den ersten Wochen wohl das Potential hat ein Mensch zu werden, aber noch nicht als Mensch gelten kann.

    Die Rechte des potentiellen Menschen stehen dann gegen die Rechte eines konkreten Menschen und letztere wiegen schwerer.

     

    @ Die bösen Migranten

     

    Wird nicht schon geschossen? In Deutschland noch nicht, in den USA schon...

  • D
    deviat

    @Die bösen Migranten

     

    Bei dem Mist, den du hier schreibst schießen die höchstens vor Lachen.

    Nimm deine Pillen und verpass die Gruppentherapie nicht...

  • DH
    Dr.Klaus Heine

    Die Grundlage von neuem Leben ist Leben. Wir Menschen

    haben kaum Schwierigkeiten, Leben um uns herum laufend zu zerstören, weil es "Unkraut" ist, wir es essen wollen/müssen oder es "stört". Aber wenn es aus dem "eigenen Stall" kommt, beginnen wir zu rätseln, wann das neue Leben denn nun als "Mensch" bezeichnet werden darf? ...Einzellstadium...Zweizellstadium...Dreizell... .Nur damit wir eine Schwangerschaft mit "ruhigem Gewissen" im "Wenigzellstadium" beenden können? Gibt es noch andere, wichtige Gründe, ein Kind nicht austragen zu sollen? Sicherlich sehr viele, die sich auch eine Religion anschauen sollte, bevor sie

    kreischend über Mord lamentiert. Und zölibatierende Geistliche sollten sich sehr vorsichtig äußern zu Themen, zu denen sie nur wenig lebensnahe Erfahrung beitragen können.

  • S
    Sam

    "Sie wollen Einfluss auf die öffentliche Meinung und die Politik nehmen..." Das versuchen wohl die meisten Interessengruppen, Lobyorganisationen, NGOs etc. Von SOS Kinderdörfern über Greenpeace, BUND oder eben Abtreibungsgegner. Und das ist auch gut und notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Wenn sich Protestierende vor ein Pelzgeschäft stellen und Pelzträger als Mörder darstellen, Baumschützer an einen Baum ketten um dessen "Leben" zu retten oder eine Kampagne läuft, die Fleischesser als Mörder bezeichnet (alles gut und wichtig), warum kann nicht einfach auch akzeptiert werden, dass es Leute gibt, die sich für einen Embryo bzw. ungeborenes Leben einsetzen und für dessen Schutz demonstrieren?

  • DB
    Die bösen Migranten

    Das ist halt das Zeitalter der Irrsinnigen wie "Pro Deutschland/NRW" und der Internet-SA vom Faschoblog "PI-News".

    Irgendwann werden sie nicht nur Schmähvideos produzieren, sonern auch aus dem Hinterhalt schießen.

  • RR
    Rudolf Raab

    es mag auf beiden Seiten Leute geben, dass sie die Moral und Weisheit gepachtet hätten.

    Aber der Aufruf zum Austausch von Argumenten klingt doch spitze.

    Die gemeinsame Basis liegt doch wohl in dieser Ansicht:

    - Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit

     

    Ich bin nicht religiös, aber irgendwie steht vor mir unausweislich bei dieser Angelegenheit folgende Frage, ist das Kind bzw. Embryo solange es nur gezeugt aber nicht geboren wurde, ein Mensch ja oder nein?

    Und ich sage mir, solange diese Frage nicht mit absoluter Sicherheit mit Nein beantwortet werden kann, muß dann nicht auch das Schutzgebot für das ungeborene Leben gelten?

    Ich meine bei allen extremen Beschwernissen kann diese Frage nur mit Ja beantwortet werden. Denn sonst müßte man auch das Lebensrecht insgesamt in Frage stellen, zum Beispiel ist jemand der dement ist ein Mensch? Oder ist jemand der böse ist ein Mensch usw. alles Fragen, die man sich doch nicht ernsthaft stellen will.

    Ich meine das sind doch Überlegungen, für die man gar nicht erst religiös werden muß.

  • F
    freies-denken

    Die Abtreibungsgegner/in sollten sich um ihre Emotionen und Sexualität kümmern um Ihre Selbstbestimmung wieder zu erlangen.