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Berliner ErstimmenergebnisOsten tiefrot, Westen schwarz

Die CDU gewinnt im Westen alles außer Kreuzberg, Mitte und Neukölln, der Osten bleibt wie gewohnt in linker Hand. Sogar Ströbele muss Abstriche machen.

Er bleibt der einzige Grüne mit Direktmandat: Aber auch Christian Ströbele verlor in seinem Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg zehn Prozent. Bild: dpa

BERLIN taz | Den schlechten Lauf der Grünen hat auch das Kreuzberger Urgestein Christian Ströbele zu spüren bekommen. Der Mann mit dem bundesweit einzigen grünen Direktmandat konnte dieses zwar verteidigen (37 Prozent der Erststimmen), bekam jedoch rund 10 Prozentpunkte weniger als 2009.

Derweil lag Berlins grüne Spitzenkandidatin Renate Künast als Direktkandidatin in Tempelhof-Schöneberg mit 21 Prozent noch hinter der SPD-Frau Mechthild Rawert und verlor gegenüber dem letzten Mal gut 5 Prozentpunkte – den Wahlkreis holte CDUler Jan-Marco Luczak. Und Özcan Mutlu, der sich in Mitte ernsthafte Chancen gegen SPD-Kandidatin Eva Högl ausrechnete, kam nur auf Platz 3 – hinter Högl und Philipp Lengsfeld (CDU).

Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf gehen wie erwartet an die CDU. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf setzten sich die Konservativen durch. Hier gewinnt in einem zuvor als spannend gewerteten Zweikampf Klaus-Dieter Gröhler (37 Prozent) relativ klar gegen Ülker Radziwill (31 Prozent). In Spandau triumphiert CDU-Generalsekretär Kai Wegner mit 39 Prozent gegen Sven Schulz (SPD, 37 Prozent).

Die östlichen Wahlkreise Pankow, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick dominiert auch dieses Mal die Linkspartei. Gregor Gysi holte in Treptow-Köpenick über 42 Prozent, 2 Prozentpunkte weniger als 2009. In Pankow gewann Stefan Liebich mit gut 28 Prozent gegen Lars Zimmermann, dem überraschenden Zweitplatzierten von der CDU, und SPD-Kandidat Klaus Mindrup. Hier lag der grüne Andreas Otto weit abgeschlagen bei 15 Prozent.

Der zweite rote Fleck neben Mitte auf der Wahlkarte ist Neukölln. Denkbar knapp kann SPDler Fritz Felgentreu den Wahlkreis von der CDU zurückgewinnen (32,5 gegen 31,2 Prozent).

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5 Kommentare

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  • S
    Sabine

    Auch wieder falsch, taz. Wie lest und recherchiert Ihr eigentlich?

    Die AfD, eine konservative Partei des Mittelstandes, hat die meisten Stimmen in Ostdeutschland geholt.

    • L
      Leibniz
      @Sabine:

      Ich bitte Sie sich einen Taschenrechner zu nehmen, sich die Stimmen der Parteien (in "Ostdeutschland") vorzulegen und mir Ihre offensichtlich sehr eigentümliche Interpretation des Wahlergebnisses zu erklären.

       

      Abgesehen davon geht es in diesem Artikel um Berlin und nicht im "Ostdeutschland". Wenn man richtig liest und nicht reflexartig reagiert, überliest man so etwas nicht...

  • L
    lowandorder

    Christian - machet.

     

    Gwücklunsch und meide Barsche.

  • D
    dagmar

    " Özcan Mutlu, der sich in Mitte ernsthafte Chancen gegen SPD-Kandidatin Eva Högl ausrechnete"

     

    Soweit ich das feststellen konnte, wurde nur von der taz "ernsthafte Chancen" für Mutlu ausgerechnet. Genauso wie im Tagesspiegel es monatelang behauptet wurde (bis ca. vorletzte Woche, als solchen Unsinn nicht länger haltbar war), die SPD bzw. der SPD-Direktkandidat könnte eventuell Lötsch von der Linkspartei in Lichtenberg besiegen.

     

    Ein Wähler aus Berlin-Mitte. (Wenigstens hat das Hochpushen von Mutlu nicht dazugeführt, dass CDU-Lengsfeld gewonnen hat, aber so viel Einfluß hat die taz ja nicht)

  • GO
    Gerrit Ohlenglatz

    Na hörn Se mal, das Beste an der Wahl, was mir richtig Laune macht, ist, dass Ströbele und Gysi schon bald in ihren Bundestagsreden die ehemaligen Bundesminister der ÄusserenWirtschaftsGesundheit (F.D.P.) mit ihren Äußerungen zitieren können. Im Bundestag bleibt von der F.D.P. dann nicht mal ein Pünktchen; richtig verschissen, hihi.