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Berlin–Warschau-ExpressEinmal Warschau mit Kultur bitte

Der Kulturzug Berlin–Breslau ist erfolgreich. Deshalb gibt es ab 11. Februar auch im Berlin–Warschau-Express einen Kulturwaggon. Aber nur temporär.

Der Eurocity Berlin–Warschau auf der Oderbrücke bei Frankfurt (Oder) Foto: Philip Schilf/imago

Berlin taz | Weil der Kulturzug Berlin–Breslau so erfolgreich ist, bekommt er jetzt einen Ableger: Das Konzept wird ab Dienstag nächster Woche mit der Strecke Berlin–Posen–Warschau ausgeweitet. „Zunächst einmalig und nur für kurze Zeit“, sagt Petra Neye, Pressesprecherin der Kulturprojekte Berlin GmbH, die das grenzüberschreitende Projekt initiiert hat und umsetzt. Mit dem Kulturzug wolle man „einen maßgeblichen Beitrag zum Dialog der Städte und dem Zusammenwachsen der deutsch-polnischen Grenzregion leisten, sowie wichtige Impulse bei der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Berlin, Poznań und Warszawa setzen.“

Bereits seit 2016 verbindet der Kulturzug Berlin–Breslau über die Ländergrenze hinweg Menschen, Regionen und Kulturen. Mit dem mehrsprachigen, wechselnden Programm an Bord, ist der Kulturzug ein europaweit einmaliges Projekt. Er startet am 11. April in die 10. Saison.

Und nun also Berlin–Warschau. Vom 11. bis 16. Februar wird extra ein Wagon bei sechs ausgewählten Fahrten am Berlin–Warschau-Express angehängt. Die Verbindung wird tagsüber alle zwei Stunden regulär bedient, während für den nur von freitags bis sonntags fahrenden Kulturzug Berlin–Breslau eine komplette (kleine) Regionalbahn bespielt wird.

Das mehrsprachige Kulturprogramm (Dolmetscher:innen sind immer dabei) von und nach Warschau steht unter dem Motto „Städte bewegen – Miasta Poruszają“ und beinhaltet Lesungen, Konzerte, Talks, Performances und Workshops; sie lassen sich kostenfrei im eigens umgebauten Waggon – es gibt zum Beispiel eine kleine Bühne – erleben. Er soll „ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein“, sagt Neye, „eine gemeinsame Reise zur Entdeckung neuer Horizonte.“

Workshop und Performance

Los geht es am nächsten Dienstag um 17 Uhr in Warschau. Dann stehen vier Programmpunkte an, unter anderem geht es um die Kunst des Dirigierens (ein Workshop) und um eine Zeitreise ins Berlin der 1920er Jahre (eine Performance).

Am Tag darauf startet der Berlin–Warschau-Express im Berliner Hauptbahnhof um 9.52 Uhr, mit an Bord werden dann neben Mitgliedern des Senats (der Regierende Bürgermeister Kai Wegner fährt aber nicht mit) auch Programmpartner wie das Goethe-Institut an Bord sein. Es wird zum Beispiel ein Konzert geben: Die polnische Sängerin und Komponistin Ola Błachno hat mit dem Projekt „Warschauer Straße“ eine musikalische Erzählung geschaffen, in der die Freiheit die Hauptprotagonistin ist. Alle sechs Abfahrtszeiten und zahlreichen Programmpunkte lassen sich online unter kulturprojekte.berlin einsehen.

Das Projekt wird aus verschiedenen Töpfen gefördert, die Städte Posen und Warschau beteiligen sich daran, auch das Land Berlin sowie eine Vielzahl an polnischen und deutschen Programmpartnern. Ob es künftig verstetigt werden kann, steht angesichts des klammen Berliner Haushalts in den Sternen, könnte man sagen. „Es wäre wünschenswert, das Projekt fortzuführen“, sagt Pressesprecherin Neye, „wenn es erfolgreich ist und finanziell möglich ist.“

Übrigens: Die Verbindung Berlin–Warschau – rund 520 Kilometer liegen zwischen beiden Städten – ist in 5 Stunden und 8 Minuten Zugfahrt überwunden. Die polnische Hauptstadt ist also verhältnismäßig schnell zu erreichen.

Tickets sind über die Deutsche Bahn oder über die Polnische Bahn PKP-Intercity buchbar.

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