Berlin–Warschau-Express: Einmal Warschau mit Kultur bitte
Der Kulturzug Berlin–Breslau ist erfolgreich. Deshalb gibt es ab 11. Februar auch im Berlin–Warschau-Express einen Kulturwaggon. Aber nur temporär.
Bereits seit 2016 verbindet der Kulturzug Berlin–Breslau über die Ländergrenze hinweg Menschen, Regionen und Kulturen. Mit dem mehrsprachigen, wechselnden Programm an Bord, ist der Kulturzug ein europaweit einmaliges Projekt. Er startet am 11. April in die 10. Saison.
Und nun also Berlin–Warschau. Vom 11. bis 16. Februar wird extra ein Wagon bei sechs ausgewählten Fahrten am Berlin–Warschau-Express angehängt. Die Verbindung wird tagsüber alle zwei Stunden regulär bedient, während für den nur von freitags bis sonntags fahrenden Kulturzug Berlin–Breslau eine komplette (kleine) Regionalbahn bespielt wird.
Das mehrsprachige Kulturprogramm (Dolmetscher:innen sind immer dabei) von und nach Warschau steht unter dem Motto „Städte bewegen – Miasta Poruszają“ und beinhaltet Lesungen, Konzerte, Talks, Performances und Workshops; sie lassen sich kostenfrei im eigens umgebauten Waggon – es gibt zum Beispiel eine kleine Bühne – erleben. Er soll „ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein“, sagt Neye, „eine gemeinsame Reise zur Entdeckung neuer Horizonte.“
Workshop und Performance
Los geht es am nächsten Dienstag um 17 Uhr in Warschau. Dann stehen vier Programmpunkte an, unter anderem geht es um die Kunst des Dirigierens (ein Workshop) und um eine Zeitreise ins Berlin der 1920er Jahre (eine Performance).
Am Tag darauf startet der Berlin–Warschau-Express im Berliner Hauptbahnhof um 9.52 Uhr, mit an Bord werden dann neben Mitgliedern des Senats (der Regierende Bürgermeister Kai Wegner fährt aber nicht mit) auch Programmpartner wie das Goethe-Institut an Bord sein. Es wird zum Beispiel ein Konzert geben: Die polnische Sängerin und Komponistin Ola Błachno hat mit dem Projekt „Warschauer Straße“ eine musikalische Erzählung geschaffen, in der die Freiheit die Hauptprotagonistin ist. Alle sechs Abfahrtszeiten und zahlreichen Programmpunkte lassen sich online unter kulturprojekte.berlin einsehen.
Das Projekt wird aus verschiedenen Töpfen gefördert, die Städte Posen und Warschau beteiligen sich daran, auch das Land Berlin sowie eine Vielzahl an polnischen und deutschen Programmpartnern. Ob es künftig verstetigt werden kann, steht angesichts des klammen Berliner Haushalts in den Sternen, könnte man sagen. „Es wäre wünschenswert, das Projekt fortzuführen“, sagt Pressesprecherin Neye, „wenn es erfolgreich ist und finanziell möglich ist.“
Übrigens: Die Verbindung Berlin–Warschau – rund 520 Kilometer liegen zwischen beiden Städten – ist in 5 Stunden und 8 Minuten Zugfahrt überwunden. Die polnische Hauptstadt ist also verhältnismäßig schnell zu erreichen.
Tickets sind über die Deutsche Bahn oder über die Polnische Bahn PKP-Intercity buchbar.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!