Bergsteiger am Mount Everest: Zahl der Toten steigt auf zehn
Derzeit kommt es regelrecht zum Stau beim Aufstieg auf den höchsten Berg der Erde. Und die Todesfälle auf den letzten Metern häufen sich.
Zu den weiteren Todesopfern am Mount Everest gehören den Behörden zufolge ein nepalesischer Bergführer, vier Inder, ein US-Amerikaner, zwei Iren und ein Österreicher. Einige von ihnen hatten zuvor den Gipfel erklommen.
So sei der 55-Jährige US-Amerikaner auf dem höchsten Gipfel der Welt ohnmächtig geworden, teilte die Sherpa-Organisation Pioneer Adventure mit. Seine beiden Bergführer hätten ihn mit Herzdruckmassagen und Beatmung wiederbelebt, wenig später sei er jedoch mit Symptomen der Höhenkrankheit endgültig zusammengebrochen. Diese wird durch Sauerstoffknappheit ausgelöst und kann zu Kopfschmerzen, Erbrechen, Kurzatmigkeit und Verwirrung führen.
Der Bergsteiger aus Utah wollte die höchsten Berge aller sieben Kontinente bezwingen. Der Mount Everest war der letzte auf seiner Liste. Kurz vor dem Ziel schrieb er seinem Sohn, er sei selig, auf dem Berg zu sein, von dem er 40 Jahre lang gelesen habe. Die Familie des Bergsteigers zeigte sich erleichtert, dass die Sherpas überlebt haben und dankte ihnen für ihren heldenhaften Einsatz.
Wegen der schwierigen Witterungsbedingungen kann die Spitze des Mount Everest nur wenige Wochen im Frühjahr bestiegen werden. Vor etwa zehn Tagen wurden die Wetterbedingungen besonders günstig, um den Gipfelaufstieg zu wagen.
Vor allem am Mittwoch gab es einen regelrechten Stau: Auf Fotos war eine lange Menschenschlange zu sehen, die darauf wartete, die letzten Meter nehmen zu können. „Es gab nur kurze Wetter-Fenster und alle wollten zur selben Zeit hoch“, sagte ein Manager der Trekking-Agentur Peak Promotion der Zeitung. Beobachter meinten, manche der Todesfälle könnten damit zusammenhängen, dass zu viele Bergsteiger auf einmal versuchten, den Mount Everest zu erklimmen.
Schon zu Ostern war ein Österreicher am Mount Everest gestorben, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Der Mann war demnach mit einer Gruppe bis in etwa 5000 Meter Höhe aufgestiegen.
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