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Bei Polizeirazzia in der TürkeiIS-Kämpfer sprengt sich in die Luft

Fünf Polizisten wurden bei dem Einsatz in Gaziantep im Südosten des Landes verletzt. Zuvor hatte die Armee nahe der Stadt vier Dschihadisten getötet.

Vom türkischen Staatsgebiet aus gut sichtbar: IS-Flagge auf einem öffentlichen Gebäude im syrischen Jarablus. IS-Mitglieder agieren allerdings auch innerhalb der Türkei. Foto: reuters

Ankara afp/ap | Bei einer Polizeirazzia im türkischen Gaziantep hat sich nach Behördenangaben ein Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in die Luft gesprengt. Nach Angaben des Gouverneursamts zündete der Attentäter den an seinem Körper befestigten Sprengstoff, als Beamte der Anti-Terror-Einheit am späten Samstagabend eine Wohnung in der Stadt im Südosten des Landes stürmten. Fünf Polizisten wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Zwei Frauen seien bei der Razzia festgenommen worden, drei Kinder seien in die Obhut des Staates gekommen.

Gaziantep liegt an der Grenze zum Bürgerkriegsland Syrien, es wird vermutet, dass die Stadt vielen Dschihadisten als Unterschlupf dient. Auch in dem insgesamt zehnstöckigen Haus wurden Extremisten vermutet. Nach Behördenangaben wurden bei der Razzia Kalaschnikows, Sprengstoff und Munition beschlagnahmt. Im Einsatz war die Polizei wegen der Ermittlungen zu dem schweren Anschlag in Ankara am 10. Oktober mit über hundert Toten.

Stunden vor der Razzia hatten sich türkische Soldaten in der Nähe von Gaziantep ein Gefecht mit IS-Extremisten geliefert. Diese hatten sich in einem Auto einem Militärposten an der Grenze zu Syrien genähert. Am frühen Sonntagmorgen nahm die Polizei der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge außerdem in Ankara sieben Menschen fest, die dem IS angehören sollen. Die türkischen Behörden weiteten ihre Razzien in extremistischen Milieus seit den Anschlägen in Ankara deutlich aus.

Die türkischen Sicherheitskräfte gehen seit Wochen gegen IS-Anhänger vor. Hintergrund sind zwei tödliche Anschläge in Suruc im Juli und in Ankara im Oktober, bei denen der IS als Urheber verdächtigt wird.

Die Sicherheitslage in der Türkei ist besonders angespannt, weil seit Sonntag die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im Küstenort Antalya tagen. Der Gipfel wird überschattet von den Terroranschlägen von Paris, die ebenfalls dem IS zugeschrieben werden. Gaziantep ist allerdings mehr als 800 Kilometer von Antalya entfernt.

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