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Beckenbauer und Fifa-EthikkommissionDer Kaiser wird verwarnt

Bei der Fifa-Untersuchung zur Vergabe von Fußball-Weltmeisterschaften kooperierte Franz Beckenbauer nicht genug. Nun muss er 7.000 Franken Strafe zahlen.

Was Beckenbauer damit wohl alles unterschrieben hat? Foto: dpa

Zürich rtr | Die Fifa-Ethikkommission hat Franz Beckenbauer zu einer Geldstrafe verdonnert. Der frühere deutsche Fußball-Star müsse 7.000 Franken (rund 6.350 Euro) zahlen, teilte die Kommission am Mittwoch mit. Beckenbauer habe bei der Untersuchung zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften nach Russland 2018 und nach Katar 2022 nicht genügend kooperiert.

Die Vergabe der Weltmeisterschaften 2006 in Deutschland sei nicht Gegenstand des Verfahrens gewesen. Die Maßnahmen gegen Beckenbauer treten der Mitteilung zufolge unmittelbar in Kraft.

Der mächtige Fußball-Weltverband wird derzeit von dem größten Skandal seiner mehr als hundertjährigen Geschichte erschüttert. Die USA haben Anklage gegen mehrere Fifa-Funktionäre erhoben. Ihnen wird organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Betrug im Zuge millionenschwerer systematischer Bestechungen zur Last gelegt.

Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte Ungereimtheiten rund um eine Millionen-Zahlung an die Fifa eingeräumt. Beckenbauer hatte Bestechungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland vehement zurückgewiesen.

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2 Kommentare

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  • Diese kleine fast unbedeutende Geschichte scheint nur ein Vorspiel gewesen zu sei, ehe es irgendwann juristisch um die tatsächliche Vergabe der WM 2006, den ominösen Vertrag mit Jack Warner sowie um den Verbleib der 6,7 Millionen geht, wo der Absender der Geldübermittlung nicht mehr weiß, wen er damals damals als genauen Empfänger benannt hat........

     

    In seiner Verzweiflung hat nun der „Übergangs-DFB“ vorsorglich den damaligen sportpolitischen Geheimrat und allseits vernetzten „Schattenmann“ unserer früher völlig frei agierenden „Lichtgestalt“ einen Mahnbescheid zugesandt, weil er zwischenzeitlich seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegte, die ein anderes Rechtssystem als Deutschland pflegt. Das dürfte allerdings automatisch eine Fortsetzung der fast schon illustren Story eingeleitet haben, obwohl es dem DFB schwer werden wird, diese Forderung überhaupt etwas näher zu begründen.

     

    Erst nach den endgültigen Aufklärungsergebnissen der mittlerweile vielseitig weltweit eingesetzten Fahnder wird vermutlich den vielen Konsumenten das „Sommermärchen 2006“ im Nachhinein zum Nachdenken, Staunen, aber evtl. auch zur Heiterkeit anregen!

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Extrem harte, fast schon unmenschliche Bestrafung. Gibt es schon ein Spendenkonto, dass ich dem gefallenen Kaiser finanziell etwas unter die Arme greifen kann?