Bayern in der Champions League: Dreimal Gomez und trotzdem eng
Mit drei Toren hat Mario Gomez den Achtelfinal-Einzug der Bayern fast besiegelt. In der zweiten Hälfte schwächelten die Münchner - und kassierten zwei Tore.
MÜNCHEN dpa/taz | Angeführt von Mario Gomez haben die Bayern gegen den SSC Neapel den Einzug ins Achtelfinale der Champions League praktisch besiegelt. Mit seinem lupenreinen Hattrick (17./23./42. Minute) war der Fußball-Nationalstürmer am Mittwochabend beim 3:2 (3:1) der überragende Spieler vor 66.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena. Für Neapel schoss Federico Fernández zwei Kopfballtore (45./79.).
Arg getrübt wurde die Freude Bayerns indes durch die Schulterverletzung von Bastian Schweinsteiger, der sechs Minuten nach der Pause vom Feld musste. Eine erste Diagnose im Krankenhaus ergab nach Clubangaben einen Schlüsselbeinbruch bei dem Nationalspieler, der voraussichtlich vier bis sechs Wochen pausieren muss. 13 Minuten vor dem Ende erhielt Holger Badstuber wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Sieben Minuten zuvor hatte Neapels Camilo Zuniga wegen eines Tritts gegen Franck Ribéry ebenfalls die gelb-rote Karte gesehen.
"Wir haben das erreicht, was wir wollten. Wir haben zehn Punkte und können gegen Villarreal alles klar machen", bilanzierte Thomas Müller zufrieden, schränkte aber zugleich ein: "Über die zweite Halbzeit müssen wir nochmal reden. Da waren wir im Mittelfeld zu unbeweglich."
GRUPPE A:
FC Villarreal - Manchester City 0:3 (0:2)
GRUPPE B:
Trabzonspor - ZSKA Moskau 0:0
Inter Mailand - OSC Lille 2:1 (1:0)
GRUPPE C:
Manchester United - FC Otelul Galati 2:0 (1:0)
Benfica Lissabon - FC Basel 1:1 (1:0)
GRUPPE D:
Olympique Lyon - Real Madrid 0:2 (0:1)
Ajax Amsterdam - Dinamo Zagreb 4:0 (2:0)
Ohne Taktgeber Schweinsteiger kam allerdings ein Bruch ins Spiel der Münchner, deren zweite Hälfte längst nicht mehr so schwungvoll lief. "Seine Verletzung trifft uns, denn er ist im Moment in einer hervorragenden Form", bedauerte Trainer Jupp Heynckes den Ausfall. Nach dem zweiten Gegentreffer durch Fernandez mussten die Bayern in der Schlussphase sogar noch einmal zittern.
Gomez besser als Ballack
Frühe Tore bleiben ein Markenzeichen der Bayern in dieser Saison - das mussten auch die ambitionierten Italiener in München schmerzvoll erfahren. Mit jetzt insgesamt 17 Treffern in der Champions League übertraf der nicht zu bremsende Gomez Michael Ballack als besten deutschen Schützen.
Auf nebelfeuchtem Rasen hatten die Münchner nur anfangs Probleme mit der Dreier-Abwehrkette der Italiener. Neapel attackierte früh und störte damit den Aufbau derBayern in der Startphase empfindlich. Doch mit Gomez' Doppelschlag waren die Weichen gestellt. Nach 17 Minuten verwertete die er eine mustergültige Vorarbeit des starken Schweinsteiger und lenkte den Ball aus 14 Metern unhaltbar für SSC-Keeper Morgan de Sanctis zur 1:0 ins Netz.
Sechs Minuten später traf Gomez, der im Hinspiel noch mit einem Strafstoß gescheitert war, nach Zuspiel von Toni Kroos aus abseitsverdächtiger Position zum zweiten Mal. Den Hattrick machte er vier Minuten vor der Pause perfekt, als er nach einem von de Sanctis zu kurz abgewehrten Kroos-Schuss am schnellsten reagierte und den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Sekunden vor der Pause köpfte der argentinische Champions League-Debütant, Fernandez einen Freistoß von Ezequiel Lavezzi. Für Bayern-Keeper Manuel Neuer war es das erste Gegentor in der heimischen Arena seit dem 0:1 beim Bundesliga-Start am 7. August gegen Borussia Mönchengladbach.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Scholz bezeichnet russischen Raketeneinsatz als „furchtbare Eskalation“