■ Bayern ans Rednerpult!: Letzte Chance: Pumuckl
Heute gedenkt der Bundestag des größten Streiches der Ossis. Bislang konnte kein Redner gefunden werden, der die Bayern als wahre Urheber gebührend repräsentiert.
Zugegeben: Wir waren alle viel zu brav in der grauen DDR. Weil uns ständig die Stasi im Nacken saß. Weil wir in der Kita alle auf Kommando Aa machen mussten. Weil wir vorm Einschlafen aus dem Kommunistischen Manifest vorgelesen bekamen. Pumuckl hat uns bekehrt. Der Ur-Bayer zeigte den Menschen in der SBZ: Streiche spielen ist nicht nur schön. Es verärgert auch. Am 9. November nahmen wir also unser ganzes Sepp-Maier-Selbstbewusstsein, unseren Dallmayr-Westpaket-Frust zusammen, erhörten Streibls Startschuss, spielten Pumuckl.
Der Mauersturz kann durchaus als gelungener Streich bezeichnet werden. Noch heute ärgern sich 40 Prozent der Westdeutschen so dolle, dass sie das Betonding wieder haben wollen. Daran erinnert heute der Bundestag. Ohne bayrische Beteiligung allerdings. Kein Wunder: Die taz konnte nur solche Bayern als Redner vorschlagen, die verschollene Helden vergangener Tage sind. Das zeigt das Dilemma: Auch die ostdeutschen Helden von einst sind verschollen. Niemand erinnert sich mehr ihrer Namen. Nicht einmal dem Bundestag gelang es, einen lebenden Streichausdenker aufzuspüren und zum Reden zu bewegen. Unser letzter Appell heißt Pumuckl: Lasst die wahren Helden sprechen! Nick Reimer
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