Bankenkrise in Italien: Ein milliardenschweres Rettungspaket

20 Milliarden Euro plant die italienische Regierung für die Bankenrettung ein. Akut gefährdet ist die Banca Monte dei Paschi.

Der geschwärzte Männerkopf einer Statue vor einer Wand, an der ein Wappen hängt

Auf altehrwürdige Institutionen und ihre Geldgeschäfte kann man auch nicht mehr vertrauen Foto: reuters

ROM afp/rtr | Angesichts der Bankenkrise in Italien hat die Regierung in Rom ein Rettungspaket im Umfang von bis zu 20 Milliarden Euro beschlossen. Ministerpräsident Paolo Gentiloni gab in der Nacht zum Freitag bekannt, sein Kabinett habe das Dekret für den Rettungsplan verabschiedet. Am Mittwoch hatte bereits das Parlament grünes Licht gegeben.

Das Milliarden-Paket soll die Banken vor dem Zusammenbruch bewahren und den Sparern ihre Guthaben garantieren. Die italienischen Banken sitzen auf faulen Krediten in Höhe von insgesamt 360 Milliarden Euro.

Akut gefährdet ist die Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS), das drittgrößte Institut des Landes. Die BMPS kämpft darum, bis Jahresende eine Kapitalerhöhung um fünf Milliarden Euro zu erreichen. Gelingt dies nicht, wäre sie wohl pleite. Das 1472 gegründete Institut ächzt wie viele andere italienische Banken unter einem Berg fauler Kredite – Folge der jahrelangen Wirtschaftsflaute. Außerdem haben Missmanagement und unvorteilhafte Übernahmen das Geldhaus in immer größere Schwierigkeiten gebracht.

Deswegen muss der Staat nun einspringen – bereits zum dritten Mal seit 2009. Laut Management könnte es ohne Hilfe von außen in etwa vier Monaten Zahlungsschwierigkeiten geben. Nach den neuen EU-Regeln zur Rettung maroder Banken müssen bei Staatshilfen aber auch private Investoren bluten. Das ist bei Monte dei Paschi ein sensibles Thema, weil hier besonders viele Kleinanleger engagiert sind.

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