Ballbesoffen (6): Niederlande in Berlin: Bebender Boden durch Niederländer
Selbst die Polizei ist am Schwärmen: Die Deutschen sind begeistert von den hüpfenden Oranje-Fans. Nun sind die Niederländer in Berlin angekommen.
Was da gegrölt wird, ist der Schlagersong „Links Rechts“ der niederländischen Band „Snollebollekes“. Frontmann Rob Kemps war in Leipzig selbst vor Ort, hat die Feierwütigen mit einem „Hallo Deutschland, daar zijn we wieder!“ begrüßt und beim Tanzen dirigiert. Trotz eines wenig begeisternden 0:0 gegen Frankreich im letzten Spiel blieb die Stimmung gut. Die Rechts-links-Hüpfvideos sind auf Instagram, Tiktok und Co. auch schon zur Meme-Vorlage geworden, untertitelt etwa mit: „Die politische Ausrichtung vom BSW“.
Viele Menschen in Deutschland mögen die niederländischen Fans und ihre Partylaune. Selbst die Leipziger Polizei schwärmte überschwänglich: „Der Marsch der Tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben“, heißt es von ihrem Sprecher Olaf Hoppe.
Fanmarsch im Westend geplant
Ob die Berliner Kolleg:innen ähnlich begeistert von den Fans sein werden, bleibt abzuwarten. Am Spieltag ist ein Fanmarsch vom Hammarskjöldplatz im Westend bis zum Olympiastadion geplant. Mit dabei wohl auch einige der 10.000 Niederländer:innen, die in Berlin leben, die meisten davon in Friedrichshain, Alt-Treptow und am Nikolassee.
Im Feiern brauchen die Niederländer wohl keine Nachhilfe, bei nichtdiskriminierenden Kostümen doch schon eher. Denn immer wieder verkleiden sich Oranje-Fans, zuletzt auch beim EM-Spiel in Hamburg, als Ruud Gullit und Fank Rijkaard von der EM-Siegermannschaft 1988. Inklusive Blackfacing. In den Niederlanden ist die Problematik regelmäßig Thema, auch bei Nikolaus-Paraden. Teilweise ist der angemalte „Schwarze Piet“ immer noch dabei, trotz großer Kritik.
Am letzten Spieltag der Gruppe D treffen die Niederlande am Dienstag auf Österreich: Anpfiff im Olympiastadion ist 18 Uhr
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