BASF gegen Monsanto: Kampf um Syngenta
BASF legt sich mit Monsanto an. Beide wollen einen „fairen Deal“ beim Bieten um den Schweizer Pflanzenschutzkonzern Syngenta.
„Der Deal könnte nicht zu Stande kommen“, sagte eine Syngenta nahestehende Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Syngenta-Aktien sackten am Freitag daraufhin um drei Prozent auf 414 Franken ab.
Der Genpflanzen-Produzent Monsanto hat den Schweizern eine Übernahmeofferte von 45 Milliarden Dollar unterbreitet. Syngenta will davon allerdings nichts wissen, der Vorschlag von 449 Franken je Aktie sei zu niedrig. Investmentbanker gehen davon aus, dass die Amerikaner ihre Offerte um rund zehn Prozent auf knapp 500 Franken anheben. Andere rechnen gar mit einem Angebot von fast 550 Franken, weil sich Monsanto vom Basler Unternehmen nicht nochmal eine Absage einfangen wolle.
Das Zustandekommen der Übernahme ist nicht nur eine Frage des Preises. Das zweite Schlüsselelement sind offene Wettbewerbsfragen. Der Syngenta-Verwaltungsrat unter seinem Präsidenten Michel Demare will einen „sicheren Deal“, der nicht nach einer monatelangen Prüfung von den Aufsichtsbehörden unterbunden wird. Dagegen will sich Syngenta auch finanziell absichern und fordert von Monsanto eine Abfindung, sollte der Deal scheitern.
Vieles spricht gegen die Aufgabe der Selbstständigkeit
Gemeinsam kommen die beiden Konzerne im wichtigen US-Saatgutmarkt auf einen Anteil von 40 Prozent. Monsanto hat bereits angekündigt, das Saatgutgeschäft von Syngenta zu verkaufen, um grünes Licht von den Wettbewerbshütern zu erhalten. Doch damit würde Syngentas Strategie, Saatgut- und Pflanzenschutz aus einer Hand anzubieten, Makulatur.
Bei anderen möglichen Kaufinteressenten sieht es nicht viel besser aus. Reuters hatte von Insidern erfahren, dass auch BASF eine Übernahmeofferte für Syngenta erwägt. Aber auch diese Kombination könnten Kartellwächter Analysten zufolge vereiteln, denn der deutsche Chemieriese und Syngenta kommen bei Pflanzenschutzmitteln auf einen gemeinsamen Marktanteil von rund 40 Prozent.
Auch wenn für Syngenta vieles dagegen spricht, die Selbstständigkeit aufzugeben, ist eine Absage an einen Bieter mit einem Risiko verbunden: Die Konzernleitung steht dann in der Pflicht, den Aktienkurs aus eigener Kraft auf das Niveau zu hieven, das etwa Monsanto bietet. Bisher konnte Konzernchef Mike Mack wichtige Vorgaben nicht immer einhalten. So rückte das Unternehmen im Februar vom langfristigen Umsatzziel ab und verfehlte die Markterwartungen auch bei den Quartalszahlen im April.
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