Australien im Bus: Fünfhundert Kilometer, kein Känguru
Eine Reise von Darwin im Norden des Landes nach Adelaide im Süden. Auf den Spuren der kolonialen Geschichte und der Ausgrenzung.
Wir unternehmen eine Reise durch das Red Centre Australiens, das weite rotsandige Gebiet im Herzen des Kontinents. Viele Wunder des Landes können wir uns nicht leisten, das Einkommen ist zu niedrig, der Eurokurs steht ungünstig zum Australischen Dollar.
Einhundert Jahre sind es her, seit Australien die ersten Truppen in einen europäischen Krieg schickte, die Geschichte der kolonialistischen Besiedlung ist überall präsent, ebenso wie der Rassismus, der den First Australians gilt. Daneben begegnen wir Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, die uns – als Weißen – gelten.
In Darwin an der Nordküste ist Wet Season, die „nasse Jahreszeit“, im Gegensatz zur Dry Season, der Hochsaison. Es ist tropisch schwül, nachmittags ziehen Wolken auf, nicht immer regnet es. Wegen der hochgiftigen Würfelqualle darf nicht gebadet werden. Darwin ist die kleine Hauptstadt des Northern Territory. Vor vierzig Jahren von einem Wirbelsturm zerstört, wurde sie als Betonmoderne wiedererrichtet. Der vom Erzexport gespeiste Bauwahn beschert auch Darwin einen verglasten Zwanzigstöcker.
Als wir ankommen, tobt sich 400 Kilometer östlich Zyklon „Lam“ aus, im Fernsehen werden die Verheerungen an Ortschaften gezeigt. Am schlimmsten sind die der Ureinwohner betroffen. Am wenigsten sprechen die Reporter mit Aborigines. Auf der Mitchell Street versuchen Kneipen mit lauter Musik Partyatmosphäre zu schaffen. Betrunkene weiße Jungmänner wässern parkende Autos. Zwischen den Pubs liegen Cafés und Hostels, kaum günstiger als unser Motel, nur bunter.
Darwin, die Hauptstadt des Northern Territory
In einer Ecke Darwins sind Gebetshäuser verschiedener Konfessionen versammelt. In der nüchtern ausgestatteten Uniting Church liegt die Catholic Weekly aus, die den Marsch mehrerer Zehntausend Abtreibungsgegner in Washington feiert: „No surrender“ – Wir geben nicht auf. Seit Frauen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch erhielten, haben christliche Fundamentalisten eine Mission.
Greyhound-Linienbus: Einmal täglich von Darwin nach Alice Springs.
Short Hop Pass: 209 Australische Dollar; von Alice Springs nach Adelaide 215 Dollar, Unterbrechung der Fahrt möglich, Weiterfahrt vorher anmelden: http://www.greyhound.com.au/passes/short-hop
Übernachtung: Vitina Studio Motel in Darwin , fußläufig zur Innenstadt, abseits der Hostel Crowd. Vergünstigte Preise je nach Jahreszeit. Alice Lodge Backpackers in Alice Springs: Mehrbettzimmer und Hütten, mittlere Preislage. Von hier werden Touren zum Uluru organisiert.
Coober Pedy: In jedem Fall lohnt sich ein Besuch in der Old Timers Mine mit Untergrundwohnausstattung aus den 50er Jahren und Installationen, die die Bergwerksarbeit illustrieren (http://www.oldtimersmine.com). Diverse Hostels.
Adelaide: Übernachtung in einem der Campingparks südlich entlang dem Golf St. Vincent, zum Beispiel in Moana Beach, Zugfahrt etwa 45 Minuten zum Stadtticketpreis von rund 3 Dollar. Interessant das Migration Museum. http://migration.history.sa.gov.au/
Unter Parkplatzdächern stehen kleine Gruppen Aborigines, einige sehen krank aus, manche schnüffeln. Ein Viertel der Einwohner Darwins sind Aborigines. Im Stadtbild sehen wir sie in abgerissenen Wohnblocks, als ziellos Wandernde, auf Bänken sitzend, düster, von der weißen Gesellschaft nicht gesehen, so sie nicht berauscht über die Straße taumeln – oder sich, was gelegentlich vorkommt, zum Protest formieren.
Der Vorortmarkt bietet Gemüse und Kunsthandwerk. Es nieselt. Eine Frau und ein Mann sammeln Unterschriften gegen die Asylpolitik der Regierung, die Flüchtlingsboote zurückdrängt und Internierungslager auf Inselchen anderer Staaten unterhält. Wir erzählen von der europäischen Organisation Frontex, von der Festung Europe, die Flüchtlinge im Meer absaufen lässt. Wir haben ihr Bild von Europe angekratzt.
Im Greyhound-Reisebüro kaufen wir Tickets für die 3.000 Kilometer lange Reise bis nach Adelaide im Süden. Täglich wird ein Bus losgeschickt, wir dürfen die Fahrt unterbrechen. 500 Kilometer nur Kängurus, sagt ein junger Mann im Pub, dann Kängurus und Ziegen. Auf den Spuren des Entdeckers John McDouall Stuart, begeistert sich Simone von der Motelrezeption. Er fand den Weg vom Süden in den Norden und gutes Farmland, markierte Posten für Telegrafenstationen. Und die Ureinwohner? Zehn Jahre später gehörte ihnen nur noch ein Bruchteil des Landes, sagt Simone.
Im erzkonservativen Weekend Australian wird der erzkonservative Ministerpräsident Tony Abbott schwer angegangen: Er wollte australische Soldaten in den Irak und in die Ukraine schicken. Die Generäle pfiffen ihn zurück, weder Nato noch die USA entsenden Bodentruppen in den Irak. Und wie sollen sie Russisch von Ukrainisch, die eine Seite von der anderen unterscheiden? Er ist zu schwach, um zu tun, wofür er nominiert wurde: den Sozialstaat weiter ruinieren, sagt später Freundin Liz, deshalb dieser Angriff. Am Montag schlägt Abbott zurück: gegen die Muslime – er will die Staatsbürgerrechte beschränken. Wir stehen zusammen, um die Freiheit Australiens zu verteidigen, sagt Labor.
Katherine, die Provinz der Aborigines
Der Greyhound-Bus ist nur zu einem Drittel gefüllt, die Fahrt ist still. Es herrscht kaum Verkehr auf dem Stuart Highway, rechts und links lichter Baumbestand. An der Strecke stehen angerostete Schilder mit World-War-Folklore: weiße Männer mit breitkrempigen Hüten, Hinweise auf Kriegsfriedhöfe, auch Treffpunkte für Vietnamveteranen.
Katherine, 300 Kilometer südlich, ist die viertgrößte Stadt des Northern Territory. Ihre Geschichte begann mit einer Telegrafenstation, zehn Jahre nachdem Stuart mit seiner Expedition hier durchgezogen war. Im Verwaltungsgebiet von Katherine leben 60 Prozent Schwarze, die Stadt ist überwiegend weiß. Es riecht nach Zitrone und Bohnenkraut.
Die wenigen Straßen sind breit entlang des Flusses angelegt, der mäßig Wasser führt, die Häuser ein- oder zweistöckig. Wegen der Wet Season fährt kein Shuttle im Ort und zu den Naturwundern der Umgebung, öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht, bedauert die freundliche Moteileigentümerin.
ABC sendet eine Diskussionsrunde über Alkoholismus. Leider sei Alkohol ein sehr teurer Teil der Kultur der Aborigines, sagt nachdrücklich ein Redner. Die diskutierende Runde ist rein weiß.
Im Heimatmuseum am Ortsrand sind wir die einzigen Besucher. Gewidmet ist es den hart arbeitenden Männern und Frauen, die mit großer Hingabe das Land besiedelten und die wir auf Schwarzweißfotografien gezeigt bekommen. Ureinwohner sehen wir auf einem einzigen Foto: schwere Eisenketten um den Hals gelegt.
Ein Gewitter entlädt sich, es fühlt sich nach 40 Grad Celsius an. Der Fahrer eines Krankenwagens nimmt uns mit zurück. In der Djilpin Arts Gallery trinken wir den vortrefflichen australischen Kaffee mit floralem Milchschaummuster. Diese Galerie ist die einzige auf unserer Reise, die mit Tom Lewis von einem Aborigine geleitet wird . Er bildet junge Frauen aus Remote Communities, den abgelegenen Ortschaften der Ureinwohner, in seinem Café aus.
Er war auf Musiktour in Deutschland. Bist du schwarz, bist du abgestempelt, die Knäste sind voll mit unseren Leuten, sagt er. Sein Freund Lee nickt, er war Gemeindehelfer: Es ist ein paternalistisches System. Wir entziehen ihnen die Sozialhilfe, wenn sie unseren Regeln nicht folgen, sagt er. Er kündigte.
Das Atelier de Coco ist ein hippieesk-schäbiges Backpackers mit Didgeridoo-Galerie. „Coco“, ein Weißer, deutet auf eine Landkarte mit den Namen der First Nations, spricht von Kolonialismus und Imperialismus. Im Hinterhof sitzt zwischen Farbklecksen und Hühnerkot ein weißbärtiger Schwarzer, der mit sicherer Hand eine weiße Konturlinie auf einem Didgeridoo zieht. „Gestern hat er anscheinend nicht so viel getrunken, sagt Coco.
Im Transit Center sammeln sich nachmittags die Fahrgäste für die Reise in den Süden. Ein junger Schwarzer erzählt uns, er reise als Spieler der Australian Football League nach Sydney. Als wir losfahren, bleibt er zurück. Es ist wieder still im Bus. Termitenhügel ragen grotesk aus der Erde. Keine Kängurus, keine Ziegen. Wetterleuchten scheint in der Nacht hinter bizarren Wolkenformationen auf, bis wir von Blitzen umgeben sind. Der Busfahrer warnt über Funk vor Schwarzvieh auf der Strecke. Er fährt die fast 1.200 Kilometer bis Alice Springs allein.
Alice Springs und die australische Nation
Zwei Stunden vor Alice Springs weicht das letzte Grün zurück, aus dem roten Sand erheben sich rote Gebirgsketten. Agenten von Reisebüros überfallen uns am Morgen bei der Ankunft in „Alice“. Touren zu astronomischen Preisen werden uns von Weißen zum Uluru, dem fast 500 Kilometer westlich liegenden, spirituell bedeutenden Berg der Aborigines angeboten.
Die Wände des Backpackers sind bunt bemalt, wir werden mit „Hi you guys“ angesprochen. In der kleinen cabin, die durchaus nicht budget ist, also billig, rasselt die Klimaanlage, eine Sprungfeder durchbohrt den Matratzenbezug. Es sind 40 Grad Celsius, Halbwüstenklima, das Flussbett ist ausgetrocknet, in der Nacht breitet sich klarer Sternenhimmel über dem Backpackers aus.
Auf der Todd Street reihen sich Outdoorgeschäfte, Cafés und Galerien, in denen Werke schwarzer Künstler von Weißen gezeigt werden. Wir können ein Zertifikat bekommen mit Foto, Nation-Zugehörigkeit und Herkunftsregion, eigenhändiger Unterschrift der Künstlerin, des Künstlers. Gegenüber sitzen auf einem Grasflecken ein paar schwarze Frauen und Männer mit selbst gefertigten Bildern.
Einhundertfünfzig Dollar sagt eine Künstlerin und erklärt die Bedeutung ihrer Malerei. Dort, sie zeigt auf die Galerie, bezahlst du das Doppelte dafür. Im Fernsehen werden Aufklärungsspots gezeigt: Die Mütter sollen ihren Kindern die Nase putzen, die Hände waschen, sie zur Schule bringen – zu sehen sind nur Aborigines.
„The way we civilise“ – Auf diese Weise bringen wir anderen Kultur bei – heißt das Buch von Rosalind Kidd, das wir bei Red Kangaroo Books finden. „Ehrbare“ weiße Geschäftsleute bezahlten die Ureinwohner oft mit Tabak, Fusel oder gestrecktem Opium, es war billiger, schreibt Kidd.
Wir steigen auf den Anzac Hill mit seinem weißen Obelisken zum Gedenken an all die heldenhaft gefochtenen Kriege. Das Australian and New Zealand Army Corps verteidigte im Ersten Weltkrieg die Freiheit Australiens auf einer kleinen türkischen Halbinsel, auf Gallipoli, viele Tausend starben. Die australische Nation wurde im Krieg geschmiedet, geht die weiße Geschichte. Auf einem Bronzeschild steht „Afghanistan 2001.“
Erldunda und die Touristen vom Uluru
Das Roadhouse Erldunda am Stuart Highway ist ein Knotenpunkt zum Uluru. Wir steigen als einzige Touristen aus. Rotes Land, ein paar Bäume, störrisches Wüstenkraut und ein Emugehege. Fliegen werden zur Plage. Das Motelzimmer ist freudlos, der dunkle Vorhang halb abgerissen, die Wasserarmatur klapprig, der Preis der höchste auf unserer Reise.
„Pioneer’s Path“ steht auf einem Schild an einer Wellblechwand, darunter liegt ein Ringbuch. Auf den eingeschweißten Blättern wird eine weitere Siedlergeschichte erzählt: Weiße bärtige Männer unternehmen eine Expedition mit Kamelen, „entdecken“ das Land, gehen in der Wüste fast zugrunde und triumphieren schließlich. Einer „erhält“ das Land, baut eine Rinderfarm auf, und Ureinwohner kommen aus der Wüste, um hier zu arbeiten – sie waren gute Hirten, ohne sie hätte die Farm keinen Bestand gehabt. Am Morgen hält ein Kleinbus einer Guided Tour mit rotgesichtigen, erschöpften Touristen an der Tankstelle, sie kommen vom Uluru.
Die Regierung will die soziale Kluft zwischen Schwarzen und Weißen schließen: Für ihr Arbeitslosengeld sollen Aborigines jede Woche fünf Tage arbeiten gehen. Seinen handverlesenen Beirat aus Aborigines hat Tony Abbott umfassend ignoriert. Das ist Rassismus, sagt eine Beirätin, will aber die Chancen nutzen. In der Indigenous Times sagt die Stammesälteste der Arrernte, die größte Kluft bestehe zwischen den First Nations und den schwarzen Mittlern, die sich von der weißen Regierung einspannen lassen.
Coober Pedy und die Opalsucher vor Ort
Der Greyhound hält auf dem Weg nach Coober Pedy an Postablagen für die Remote Communities, Kästen, abgesägten Tonnen in der Landschaft. Es gibt Bushaltestellen an Wegweisern wie „Iwantja Arts & Crafts, 8 Miles, Closed“ auf der 500 Kilometer langen Strecke.
Meilenweit aufgeworfene Sandhügel zeigen das kleine Wüstenstädtchen an. Wenige breite Straßen, wenige flache Gebäude und Fliegen, Fliegen. Menschen sind ihre Wasserquelle, der Schweiß und vor allem die Tränenflüssigkeit. Eine bronzefarben gefiederte Taube warf einen Feuerstock in die Luft, er fiel bei Coober Pedy zu Boden und die sprühenden Funken verwandelten sich in Opale, geht eine Geschichte von Aborigines.
Willie Hutchison, der weiße Goldsucherjunge, entdeckte den Bodenschatz vor hundert Jahren, geht die Geschichte der Weißen. Opalschürfer kamen und fanden es unter Tage erträglicher, weshalb sie sich in den Schächten auch zum Wohnen einrichteten. Es liegt eine Ruhe über dem Ort, dreiviertel der Bevölkerung lebt im Untergrund. Aus Hügeln oder Senken stakende Belüftungsrohre zeigen Wohnungen, Restaurants, Buchläden, Kirchen und Opalminen an. „Weißer Mann im Loch“, kupa piti, nennen die Ureinwohner die Stadt.
Im Liquor Shop wird unser Pass eingescannt. Die Kassen der Getränkeläden sind miteinander vernetzt, sagt Kassierer Jimmy, wir staunen. Yes, eine Flasche Wein am Tag, das ist wegen denen da. Jimmy weist vage nach draußen zu ein paar auf dem Bürgersteig sitzenden First Australians. Wenn sie betrunken sind, gehen sie mit Äxten aufeinander los, das wollt ihr nicht sehen. Jimmy redet sich in Rage.
Kaum Besucher in den gut ein Dutzend ober- wie unterirdischen Opalgeschäften auf der Hutchison Street. Landschaften und Jugendstilmuster durchziehen die Steine, einige sind vielfarbig leuchtend gesprenkelt, viele unerschwinglich. An Vrancis Opal Shop hängt ein Schild: Sorry, mining to 11 am, thank you. Vranci geht am frühen Morgen, wenn es noch kühl ist, zu seinem Claim und gräbt. Die Schürffläche ist halb so groß wie Deutschland, sagt Tom von Tom’s Working Mine. Du steckst deinen Claim von 50 mal 50 Metern ab, 200 Dollar für ein Jahr. Der Aushub bleibt liegen, die Pocken der Landschaft.
Alle hoffen auf den großen Fund, kaum jemand findet etwas. Die Gänge seiner stillgelegten Mine sind maschinell gebohrt, der Sandstein wird dabei verpresst, die Wände glänzen matt rötlich. Ein Hotelmanager nimmt uns auf dem Weg zur serbisch-orthodoxen Untergrundkirche in seinem Wagen mit. 200.000 Dollar für einen Dugout, einen „Bunker“ mit Swimmingpool, sagt er, es sind die Armen, die oben wohnen.
Für den Dragqueen-Film „Priscilla“ wurde auch hier gedreht, wie fanden die Einwohner das? You know, wir wurden als Rednecks, als weiße Arbeiter in karierten Flanellhemden gezeigt. Die Leute in den Großstädten sind engstirniger. Hier sind vierzig Nationen vertreten, du kannst auch mit Pelzhut herumlaufen.
Adelaide, die Millionenstadt in der Bucht
Der Greyhound ist auf dieser Nachtfahrt voll besetzt, der Bus schwankt unter Windstößen. Noch einmal 900 Kilometer sind es bis Adelaide, einer Millionenstadt an einer Bucht. Als wir am frühen Morgen Anfang März ankommen, öffnet gerade die Markthalle im Zentrum. Frauen im Blazer, Männer im Anzug genehmigen sich vor der Arbeit ihren Flat White, den starken Kaffee mit „Latte Art“. Im Zentrum fahren Bus und Straßenbahn kostenlos. Es sind 30 Grad, keine Fliegen, Sittichschwärme in Bäumen.
Die reizende Rentnercrew in der Touristeninformation meint: „Sieht schlecht aus, Ladys, Feiertag, Pferderennen, Womadelaide“, Nein, kein Frauentagsevent: drei Tage World Music im Botanischen Garten, das Tagesticket 180 Dollar. Wir bekommen trotzdem eine Hütte in Moana Beach, eine Stunde von Adelaide mit dem Zug. Wir können im Meer baden, am Abend stehen Möwen in rotorange leuchtenden Wasserpfützen. In den Straßen der Stadt das Adelaide Fringe, das Rahmenprogramm, mehrwöchig kostenlos Theater und Musik.
Nachbetrachtung
Remote Communities, die abgelegenen Ortschaften der Ureinwohner, sollen geschlossen werden. Der Steuerzahler könne deren Lebensstil nicht unterstützen, sagt Tony Abbott. „Wir Australier konnten unseren Wohnsitz immer frei wählen“, sagt Labor und meint die weiße Besiedlung.
Wir sind wieder in Berlin, als in Darwin, Alice Springs und Adelaide Hunderte, in Melbourne Tausende protestieren, First Australians und Weiße: Rassismus ist eine Frage des Lebensstils! Schließt die soziale Kluft, nicht unsere Gemeinden!, lautet ihre Botschaft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Künstler Mike Spike Froidl über Punk
„Das Ziellose, das ist doch Punk“
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands